Wassenberg setzt sich mit kommunaler Wärmeplanung auseinander

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Wassenberg setzt sich mit kommunaler Wärmeplanung auseinander

Die Stadt Wassenberg hat sich auf den Weg gemacht, ihre kommunale Wärmeplanung zu entwickeln und umzusetzen. Ziel dieser Initiative ist es, den Klimaschutz in der Region zu fördern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Durch die Erstellung eines Wärmeplans soll die effiziente und umweltfreundliche Versorgung der Bevölkerung mit Wärme sichergestellt werden. Die Stadtverwaltung von Wassenberg arbeitet eng mit verschiedenen Akteuren aus der Region zusammen, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wärmeversorgung zu realisieren. Die Ergebnisse dieser Bemühungen werden in den kommenden Monaten bekannt gegeben und sollen einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität der Region leisten.

Wassenberg plantet Zukunft der kommunalen Wärmeplanung

Mit dem Thema „Kommunale Wärmeplanung“ muss sich auch die Stadt Wassenberg mehr und mehr beschäftigen. Zu Gast im Ausschuss für Planen, Bauen und Umweltangelegenheiten war daher Daniel Quillao von der NEW, der die Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse vorstellte – Ergebnisse, die in naher Zukunft für die Stadt Wassenberg entscheidend sind, um in die Umsetzungsphase gehen zu können.

Die vier Stufen der kommunalen Wärmeplanung

Die vier Stufen der kommunalen Wärmeplanung

Die Kommunen sind allgemein verpflichtet, einen solchen Plan mittelfristig aufzustellen. Insgesamt vier Stufen durchläuft das Aufstellen einer kommunalen Wärmeplanung. Die NEW sorgte für die Bestands- und Potenzialanalyse und formulierte das Zielbild, die Maßnahmen und damit Stufe 4 liegt nun in den Händen der Stadt Wassenberg.

Frist läuft am 31. Dezember 2027 ab

Die Bundesregierung sieht mit dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) vor, Kommunen zu verpflichten, die Wärmeversorgung in den jeweiligen Hoheitsgebieten durch eine kommunale Wärmeplanung darzustellen. Für Kommunen ab 10.000 Einwohnern ist eine Frist bis zum 31.12.2027 geplant.

Die NEW bietet Unterstützung an

Die NEW hat für die dem Kreis Heinsberg angehörigen Kommunen angeboten, eine Kommunale Wärmeplanung zu erstellen und diese den Kommunen zu überlassen. Wie Quillao im Fachausschuss sagte, sei die NEW seit dem vierten Quartal des Jahres 2022 mit der Bestandsanalyse beschäftigt gewesen.

Die Situation in Wassenberg

Wassenberg ist kein Ballungsgebiet, wo viel Wärme auf einen Fleck anfällt. „Für uns als Stadt Wassenberg bedeutet das für die Zukunft, und davor war auch auszugehen, dass wir nicht mit Wärmenetzen zu tun bekommen werden“, sagt Dominik Hilgers, der Fachbereichsleiter Planen und Bauen bei der Stadt Wassenberg.

Die NEW versorgt in Wassenberg

Die NEW versorgt in Wassenberg nach aktuellem Stand rund 6700 Gebäude mit Wärme (zum Vergleich: Im NEW-Versorgungsgebiet sind es rund 230.000 Gebäude). Was vorab schon mal positiv ist – und das unterstrich auch NEW-Experte Daniel Quillao: Im Schnitt sind die Gebäude im Stadtgebiet Wassenberg gar nicht so uralt, sondern weisen im Schnitt laut Bestandsanalyse ein durchschnittliches Baujahr auf, das bei 1973 anzusiedeln ist (Vergleich NEW-Versorgungsgebiet: 1966).

Fossile Energieträger dominieren

In Wassenberg dominieren – wie andernorts übrigens auch noch – fossile Energieträger wie Gas (46 Prozent, Vergleich NEW-Versorgungsgebiet: 61) und Öl (43 Prozent Vergleich NEW-Versorgungsgebiet: 24), um Häuser und Wohnungen zu heizen. Wie es weiter heißt, liegt der Wärmebedarf in Wassenberg bei rund 199 GWh/a (Vergleich NEW-Versorgungsgebiet: 10.500 GWh/a).

Die NEW geht von dezentraler Versorgung aus

Die NEW geht davon aus, dass der spezifische Raumwärmebedarf in Wassenberg in der Größenordnung von durchschnittlich 126 kWh/m2 liegt. In der Potenzialanalyse wird zwischen zentralen und dezentralen Potenzialen unterschieden. Unter dezentraler Versorgung sei beispielsweise eine Luftwärmepumpe zu verstehen, erläutert Fachbereichsleiter Dominik Hilgers, die dann auch nur für ein Haus gelte.

Ziele und Maßnahmen

Klar ist: Auch das Stadtgebiet Wassenberg soll sukzessive weg von Gas und Öl und hin zu emissionsarmen Energieträgern. Bis zum Jahr 2045 soll diese Reduzierung realisiert sein, heißt es in dem kompakten Papier, das die NEW der Stadt Wassenberg und dem Fachausschuss vorgelegt hat. Klar ist ebenso, dass auch die Eigentümer in der Pflicht sind – und das kostet.

Die Frage ist, ob Fördertöpfe zur Verfügung stehen, die die Eigentümer „anzapfen“ könnten. Dominik Hilgers führt weiter aus: „Es stehen in der kommunalen Wärmeplanung zwei Ergebnisse: Einerseits soll es das Ziel sein, den Wärmebedarf zu reduzieren, auf der anderen Seite geht es darum, in die Bestandsgebäude zu investieren, Stichwort Sanierung wie die Herstellung einer verbesserten Wärmedämmung, Fenster und so weiter.“

Nächste Schritte

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachbereich von Dominik Hilgers erarbeiten nun auf Basis des von der NEW ermittelten Datenmaterials und des zugrunde liegenden Potenzials ein ausführliches Maßnahmenpaket. Dieses, so sagt es der Fachbereichsleiter, werde der nächste Schritt sein und viel Zeit in Anspruch nehmen.

Laut Hilgers sei zum jetzigen Zeitpunkt keine Maßnahme konkretisierbar, vielmehr will man schrittweise sinnvolle und realistische Maßnahmen herausarbeiten. Was auf jeden Fall schon jetzt klar und absehbar ist: Die ganze Sache wird selbstverständlich Geld kosten – die Eigentümer und auch die Stadt Wassenberg werden zu zahlen haben.

Was an finanziellen Mitteln aufgewendet werden muss – auch das bringt die nun anstehende Erarbeitung des Maßnahmenpakets. Dominik Hilgers: „Es geht hier um eine ökologische Angelegenheit, die aber letztlich immer auch eine ökonomische Seite mit sich bringt.“

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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