Kevelaer hilft dem Priester, der von IS gefangen gehalten wurde

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Kevelaer hilft dem Priester, der von IS gefangen gehalten wurde

Die Stadt Kevelaer hat sich erneut als rettende Engel für Menschen in Not bewährt. Diesmal richtet sich die Hilfe an einen Priester, der von der terroristischen Organisation IS gefangen gehalten wurde. Die Geschichte des Priesters, der mehrere Jahre in Gefangenschaft verbracht hat, ist eine Geschichte des Leidens und der Hoffnung. Dank der Initiative der Stadt Kevelaer und der Unterstützung vieler Einwohner kann der Priester nun endlich wieder in Freiheit leben. In den folgenden Zeilen erfahren Sie mehr über diese bewegende Geschichte und die Rolle, die die Stadt Kevelaer dabei spielte.

Kevelaer unterstützt mobile Arztpraxis für Syrien

Der erste Kontakt mit ihm ist kurz, knapp und überaus sympathisch. „Je suis Jaques“ („Ich bin Jaques“), sagt Jaques Moraud schlicht und einfach und drückt die Hand zur Begrüßung ganz fest. Eine ungewöhnliche Offenheit für einen Erzbischof, die überrascht.

Aber der Geistliche hat eine besondere Biographie, hat Dinge erlebt, die sich mancher lieber erst gar nicht vorstellen will. Fünf Monate war er Geisel des IS in Syrien. Als syrisch-katholischer Mönch wurde er aus seinem Kloster Mar Elian entführt. Fünf lange Monate überlebte er – ausgesetzt der Willkür, der Gewalt, dem Psycho-Terror der IS-Schergen. Immer wieder wurde ihm gedroht, man würde ihn enthaupten, wenn er nicht zum Islam übertritt.

Bischof Jacques Moraud: Von IS-Geisel zu Botschafter der Liebe

Bischof Jacques Moraud: Von IS-Geisel zu Botschafter der Liebe

In seinem Buch „Ein Mönch in Geiselhaft“ beschrieb er eindringlich seine Hafterlebnisse als Pater Jacques Mourad. Es beeindruckt, wenn der Geistliche dort schreibt, dass er in den Herzen seiner Folterknechte des Islamischen Staates göttliche Liebe entdeckt habe. Jacques Mourad beschreibt in seinem Buch diese kurzen, aufblitzenden Momente göttlicher Liebe an nahezu jedem Tag seiner Gefangenschaft.

Jaques blieb standhaft und steht auch jetzt weiter standhaft an der Seite der Menschen in Syrien, die um das nackte Überleben kämpfen. „Viele sind arm und haben nichts zu essen“, berichtet der Bischof. Das führt zu Krankheiten, die nicht behandelt werden können, weil es kaum Ärzte und Möglichkeiten zur Versorgung gibt.

Mobile Arztpraxis für Syrien

Mobile Arztpraxis für Syrien

Bald gibt es für das riesige Gebiet in der syrischen Wüste zumindest einen weiteren Anlaufpunkt. Die Aktion pro Humanität (APH) aus Kevelaer ist schon lange mit Jaques Moraud in Kontakt, es hat bereits eine Reihe von Projekten gegeben, diesmal bringt APH etwas ganz Besonderes auf die Reihe: eine mobile Arztpraxis für Syrien.

Ein großer Kastenwagen ist angeschafft worden, der umfangreich umgebaut wurde. Innen gibt es auf engstem Raum alles, was eine Praxis braucht. Zur Ausstattung gehören Ultraschall, EKG und Sauerstoffgerät. Auch Medikamente und Verbandmaterial sind an Bord. Ebenso ist eine Liege installiert, auf der die Patienten untersucht werden können.

Sechs Monate dauerte der Ausbau des Wagens, den die Firma Bueckendorf aus Kevelaer übernommen hat. Das Unternehmen Schwarz Fahrzeugtechnik aus Issum hat den Wagen mit Allrad-Anrieb wüstenfest gemacht, Mitsubishi Kamps den gebrauchten Wagen besorgt.

In Syrien wird das Fahrzeug in der Region Qaryatain, landschaftlich geprägt durch eine Steinwüste, täglich wechselnd fünf Städte anfahren und die medizinische Basisversorgung von rund 25.000 Menschen ermöglichen. Außerdem wird APH für fünf Jahre sicherstellen, dass der Lohn für einen Arzt, eine Krankenschwester und einen Fahrer bezahlt wird, so dass die mobile Krankenstation auch tatsächlich genutzt werden kann.

Sobald wie möglich soll der Wagen nach Syrien gebracht werden. Noch laufen die Planungen für die Überführung. Denn die ist nicht ganz einfach. Für einen Container ist der Wagen zu groß, per Fahrer wäre die Tour zu gefährlich.

Vor der Abfahrt soll noch das Bild von Maria, der Trösterin der Betrübten, auf dem Wagen angebracht werden. Das ist ein ausdrücklicher Wunsch des Bischofs. „Ich bin berührt von der großen Solidarität und der Liebe für das syrische Volk“, sagt der Bischof.

Er habe bei seinem Besuch am Niederrhein wahrgenommen, dass „wir wirklich Teil der christlichen Familie sind“. Er hoffe, dass der Geist aller Opfer „mit uns ist“. Sein großer Wunsch ist Friede auf der Welt. „Wir sind hier, um Frieden zu machen“, sagt er. Die Hoffnung gibt es nicht auf, auch nicht auf Frieden in seinem Heimatland Syrien.

Deshalb ist er auch in die Region zurückgekehrt aus der er entführt wurde und hat mitgeholfen, das zerstörte Kloster wieder aufzubauen. Im Januar 2023 wurde Pater Jacques Mourad zum Erzbischof von Homs ordiniert.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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