Abschiedskolumne von Jana Rogmann: Die Studentin verabschiedet sich von dem Studium

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Abschiedskolumne von Jana Rogmann: Die Studentin verabschiedet sich von dem Studium

Mit gemischten Gefühlen schreibe ich meine letzte Kolumne als Studentin. Nach jahrenlangem Studium an der Hochschule bin ich nun am Ende meiner akademischen Reise angelangt. Es ist ein Abschied, der mich freut und zugleich traurig stimmt. In meiner Zeit als Studentin habe ich so viel gelernt, erlebt und erfahren. Von den ersten Schreibversuchen in der Universitätszeitung bis hin zu meiner letzten Kolumne - es war eine Reise voller Herausforderungen, aber auch voller Erfolge.

Abschied von Jana Rogmann: Die Studentin verabschiedet sich von dem Studium

Die letzte Kolumne: Jana Rogmann schreibt über ihre Zeit als Studentin und ihre Zukunft

Die letzte Kolumne: Jana Rogmann schreibt über ihre Zeit als Studentin und ihre Zukunft

Das hier ist mein letzter Kolumnen-Text. Ich schreibe ihn am Abend vor der Deadline, weil ich diesen Moment möglichst lange hinauszögern wollte. Neben mir liegt eine Mappe. Darin: Zeitungsausschnitte. Mal grade, mal schief ausgeschnitten, einige mit Datum versehen. Meine Eltern haben die Kolumnen-Ausgaben für die Rheinische Post immer aufbewahrt und auf meinen Schreibtisch gelegt. Die Mappe ist vor allem eins: eine Zeitreise.

Der erste Text – Mai 2019 – liest sich wie ein Roman. Darin versuchen meine bolivianische und meine deutsche Familie sich zu verständigen – mit Händen und Füßen. Da war ich 18 Jahre alt. Auf dem Autorinnen-Foto lache ich mit Sonnenbrille, langem Zopf und blau-weißem T-Shirt in die Kamera. Ich blinzele ein paar Tränen weg.

In den letzten fünf Jahren ist so viel passiert: Ich habe mit der Definition von „zu Hause“ gehadert, habe versucht, mich von meiner Heimat zu lösen und bin oft nach Kevelaer zurückgekehrt. Die Kolumnen-Sammlung ist ein sprechendes Fotoalbum. Kurze Haare, Umzüge, neue Freundinnen: Viele Leser waren dabei. Es gibt Texte über das WG-Leben, Corona und Klimaangst. Ich habe über „Uni in der Handtasche“, Klettern mit meiner Familie und immer wieder über die Deutsche Bahn geschrieben.

Auch dieser Text könnte über die DB sein: Letzte Woche erst bin ich von Rotenburg (Wümme) nach Hamburg zurückgefahren, statt in Kevelaer anzukommen. In den fünf Jahren bin ich oft umgezogen: Bolivien-Bonn-Irland-Erfurt-Hamburg. Dazwischen viel Kevelaer. Die Kolumne hat mich begleitet: beim Erwachsenwerden, Schreibenlernen, dabei, meinen Weg zu finden.

Um ehrlich zu sein: Ich habe nicht nur diesen Text einen Abend vor der Deadline geschrieben. Die meisten Kolumnen sind so entstanden. Meine Familie, Mitbewohner und Freundinnen durften sich alle sechs Wochen die gleiche Frage anhören: „Worüber schreibe ich dieses Mal?“. Auch wenn nichts passiert ist, die Kolumne musste geliefert werden. Die Texte gaben mir Struktur, Grund zum Fluchen und zum Nachdenken.

Anfang des Jahres habe ich darüber geschrieben, wie es ist, mit meinem Freund in eine größere Wohnung zu ziehen. Da habe ich gedacht: „Das wars jetzt. Ich bin zu alt für eine Studierenden-Kolumne.“ In einem halben Jahr fange ich an zu arbeiten. Es ist Zeit für eine neue Kolumnistin.

Diese Seite heißt „Familien am Niederrhein“, meine Kolumne ist auch eine Familienkolumne. Zum Schluss also ein großes Dankeschön an meine Familie: Ihr wart so oft (mehr oder weniger freiwillig) Teil dieser Texte. Ihr habt mich unterstützt und Zeitungen für mich gesammelt. Auch diese Kolumne wird bald auf dem Schreibtisch in meinem Kinderzimmer liegen. Die Letzte in der Mappe.

Jana Rogmann, 23 Jahre alt, kommt aus Kevelaer und hat einen Bachelor in Komparatistik und English Studies. Jetzt studiert sie im ersten Mastersemester „Digitale Kommunikation“ in Hamburg. Foto: Privat

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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