Bericht über Arbeitszufriedenheit 2024: Die Mehrheit der Deutschen ist glücklich im Job

Bericht über Arbeitszufriedenheit 2024: Die Mehrheit der Deutschen ist glücklich im Job. Laut einer aktuellen Studie, die die Arbeitszufriedenheit der Deutschen im Jahr 2024 untersucht hat, zeigt sich ein erfreuliches Bild: Die Mehrheit der Befragten gibt an, mit ihrer beruflichen Situation zufrieden zu sein. Besonders hervorgehoben werden dabei Aspekte wie Wertschätzung, Work-Life-Balance und Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Ergebnisse sind ermutigend und zeigen, dass viele Arbeitnehmer in Deutschland eine positive Einstellung zu ihrer Arbeit haben. Trotz der Herausforderungen des modernen Arbeitslebens scheint die Arbeitszufriedenheit ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden der Menschen zu sein.

Mehrheit der Deutschen im Job glücklich: WorkHappinessReport veröffentlicht

Überraschende Ergebnisse: Arbeitszufriedenheit steigt auf 6,9 Punkte laut aktuellem Bericht

Glück am Arbeitsplatz: Sinn, Selbstverwirklichung und Gemeinschaft wichtiger als Bezahlung

Es wird gerade oft gestreikt in Deutschland und über Arbeitszeitmodelle gestritten. Da überrascht das Ergebnis einer Befragung: Eine deutliche Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer ist glücklich im Job. Das geht aus dem Work-Happiness-Report 2024 hervor, den das Hamburger Marktforschungsunternehmen Appinio für den Software-Entwickler Awork erstellt hat. Befragt wurden dafür 1000 Beschäftigte verschiedener Branchen im Alter von 18 bis 65 Jahren, jedoch ausschließlich sogenannte Wissensarbeitende – also Menschen, die geistig, nicht mit ihrer Körperkraft arbeiten. Die Aussagekraft ist also begrenzt. Doch auch bezogen auf die sogenannten Wissensarbeiter ist das Ergebnis überraschend. Immerhin stuften sich neun Prozent der Befragten auf einer Skala von eins bis zehn als komplett glücklich ein. Drei von vier in der oberen Hälfte der Glücksskala. Nur ein Viertel gab an, eher unglücklich zu sein. Im Durchschnitt liegt das Arbeitsglück laut Befragung damit bei einem Wert von 6,9 und ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um 0,2 Punkte gestiegen. Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, wie rege in den Sozialen Netzwerken über Burnout und Quiet Quitting diskutiert wird.

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Diese Faktoren steigern das Glück am Arbeitsplatz

Bemerkenswert ist auch, welche Faktoren das Glück am Arbeitsplatz steigern. Nämlich nicht zuerst die Bezahlung. Die ist laut Report zwar eine Voraussetzung für Zufriedenheit, doch wer zufrieden mit seiner Arbeit ist, ist deshalb noch lange nicht glücklich. Dafür braucht es vor allem drei Dinge: Sinnempfinden, Selbstverwirklichung und Gemeinschaftsgefühl. Dass die Selbstwahrnehmung der eigenen Rolle und eine gute Beziehung zu den Kollegen die Freude an der Arbeit steigern, wissen Glücksforscher schon länger. Die Befragten sollten aber auch Faktoren angeben, die ihr Arbeitsglück am stärksten beeinträchtigen. Besonders häufig nannten sie schlechte Führung (56 Prozent) und schlechte Teamkultur (48 Prozent), ebenso wie fehlende Kommunikation (41 Prozent). Ebenfalls oft moniert wurden eine mangelhafte Organisation (37 Prozent) sowie fehlende Flexibilität (36 Prozent); beispielsweise bei der Wahl des Arbeitsorts. „Eine volle Office-Präsenzpflicht macht unglücklich“, heißt es dazu im Report. Umgekehrt sind jene Beschäftigte besonders glücklich, die nicht täglich im Büro erscheinen müssen, sondern wahlweise auch im Homeoffice arbeiten können. Auch die Vier-Tage-Woche steigert das Glücksempfinden.

Was an Arbeit glücklich machtGrenzen der Work-Life-BalanceWas an Arbeit glücklich macht

Das Arbeitsglück hängt auch von der Branche ab

Diese Angaben lassen schon erahnen, dass Angestellte in bestimmten Branchen deutlich glücklicher sind als in anderen. Während in der Techbranche flexible Arbeitszeiten und gestalterische Freiräume die Regel sind und sie folglich auch den ersten Platz im Glücksranking belegt, erzielen das Gesundheitswesen und die Finanzbranche aufgrund von starren Strukturen und fehlender Flexibilität entsprechend niedrigere Glückswerte. Im Report heißt es dazu außerdem, dass Arbeit im Gesundheitssektor von den Beschäftigten zwar als sinnstiftend empfunden wird, die Rahmenbedingungen aber zu Erschöpfung führen. Angesichts des anhaltenden Personalmangels und der damit verbundenen Versorgungsengpässe in deutschen Kliniken ist auch das keine Überraschung. Es führt allerdings vor Augen: Sinn allein macht noch nicht glücklich und der gesellschaftliche Nutzen einer Tätigkeit führt nicht automatisch dazu, Arbeiternehmende glücklich zu machen. Niemand sollte gezwungen sein, sich unter hoher Belastung mehr als zehn Stunden täglich in den Burnout zu schuften, wie es im Pflegebereich zum Teil der Fall ist. Fakt ist aber auch: Ohne Menschen, die bereit sind, Berufsethos über individuelles Arbeitsglück zu stellen, sähe es in vielen systemrelevanten Branchen düster aus. Arbeitsglück ist auch ein Privileg

Wer das Glück hat, eine sinnstiftende Tätigkeit auszuüben, bei der er oder sie sich selbst verwirklichen und noch dazu in einem motivierten Team arbeiten kann, genießt ein Privileg. Das gilt auch für die Möglichkeit, auf Wunsch nur vier Tage in der Woche zu arbeiten oder im Homeoffice tätig zu sein. Viele Menschen, die keinen Bürojob haben und überwiegend körperlich arbeiten, können von solchen Arbeitsbedingungen nur träumen; insbesondere dann, wenn sie einer prekären Beschäftigung nachgehen. Solche Arbeitnehmenden wurden für den Work-Happiness-Report allerdings nicht befragt. Das wird nicht zuletzt daran deutlich, dass 73 Prozent der Befragten angaben, dass sie bereit wären, einen Teil ihres Gehalts gegen mehr Glück bei der Arbeit einzutauschen. Wer seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, Pakete zuzustellen, Gebäude zu reinigen oder zu kellnern, wird sich das kaum leisten können.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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