Die Beach Boys: Dokumentarfilm bei Disney+ erzählt, wie Pet Sounds entstand (A la carta, me gustaría agregar que en alemán, Doku es un término común

Die legendären Beach Boys sind ein wichtiger Teil der Musikgeschichte. Ihre Musik hat Generationen von Musikliebhabern inspiriert und beeinflusst. Nun gibt es eine neue Gelegenheit, mehr über die Entstehung eines ihrer bekanntesten Alben zu erfahren. Der neue Dokumentarfilm bei Disney+ erzählt die Geschichte, wie das ikonische Album Pet Sounds entstand. Der Film bietet einen tiefen Einblick in die kreative Arbeit der Beach Boys und zeigt, wie sie ihre Visionen umsetzten. Fans der Band und Musikliebhaber sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen.

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Die wahre Geschichte hinter Pet Sounds: Die Dokumentation über die Beach Boys

Es ist nur ein winziges Detail in dieser Doku, es wird nebenbei in den Film gestreut, aber man kommt nicht drüber hinweg: Als 1965 Rubber Soul von den Beatles erschien, hörten sich die Beach Boys das Album auf der Musikanlage von Doris Day an.

Sie kannten den Sohn der Schauspielerin, und natürlich warfen diese Songs sie um. Vor allem Brian Wilson, das Genie der amerikanischen Band, wurde weggepustet. Er verkroch sich daraufhin ins Studio und komponierte das Album Pet Sounds, das die vielleicht schönste Musik der 1960er-Jahre beinhaltet.

Als seine Band kurz vor dem englischen Veröffentlichungstermin des Meisterwerks 1966 nach London reiste, um Promo zu machen, meldeten sich John Lennon und Paul McCartney. Sie wollten die Platte hören, und sie bekamen sie in einem Hotelzimmer vorgespielt. Sie ließen sie mehrmals laufen, und danach sagte Paul McCartney: Das ist das beste Album aller Zeiten. Und Wouldn't It Be Nice ist der perfekte Song.

Die Beatles gingen dann ihrerseits ins Studio. Im Jahr darauf veröffentlichten sie Sgt. Pepper.

Die Beach Boys: Eine Dokumentation über das legendäre Album Pet Sounds

Die Beach Boys: Eine Dokumentation über das legendäre Album Pet Sounds

Der Film, der bei Disney+ zu sehen ist, erzählt von den inneren Konflikten der Band, deren Musiker bis heute darunter leiden, dass sie von vielen mit dem Fun, Fun, Fun der frühen Jahre gleichgesetzt werden.

Es geht um Brian, Carl und Dennis Wilson, um deren Cousin Mike Love und ihren Freund Al Jardine. Die Brüder sangen als Kinder auf dem Rücksitz des elterlichen Autos mehrstimmig, sie gründeten eine Band, und ihr Anführer Brian rekonstruierte mit ihnen in stundenlangen Sitzungen am Piano die Satzgesänge von Gruppen wie den Four Freshmen.

Sie lebten in Kalifornien, dort hörte man Anfang der 1960er-Jahre Surfmusik, und weil die meist instrumental war, sagte Brian: Warum singen wir nicht übers Surfen? Das Sinatra-Label Capitol nahm sie unter Vertrag, und mit I Get Around erreichten sie 1964 erstmals Platz eins der US-Charts.

The Beach Boys ist bei Disney+ zu sehen. Das Album Pet Sounds liegt in mehreren Versionen bei Universal vor. Auch die LP ist noch lieferbar.

Die wahre Geschichte hinter Pet Sounds: Die Dramen hinter der Fassade

Die wahre Geschichte hinter Pet Sounds: Die Dramen hinter der Fassade

Hinter der Fassade der Jungs, die auf der Bühne die gleichen Streifenhemden trugen, spielten sich Dramen ab. Ihr Manager war der Wilson-Vater Murry. Er war einst selbst Songschreiber gewesen, er schlug seine Söhne, neidete ihnen den Erfolg, mischte sich betrunken in Aufnahmesessions ein, verhängte Geldstrafen fürs Fluchen und Fehlermachen.

Dennis Wilson, der einzige Surfer in der Band, rebellierte dagegen, Brian Wilson igelte sich ein. Nach einem Nervenzusammenbruch auf Tour durfte er zuhause bleiben und Lieder schreiben und arrangieren, und wenn die anderen nach teils 30-tägigem Konzertstress heimkehrten, brauchten sie seine Songs bloß noch einzusingen.

Die Doku ist gut gemacht. Die verbliebenen Bandmitglieder kommen zu Wort, von den anderen gibt es historische Tonaufnahmen. Lindsay Buckingham von Fleetwood Max, Ryan Tedder von One Republic und Janelle Monae kommentieren Aufstieg und Fall der Beach Boys.

Und die faszinierendsten Stellen sind jene, die Brian Wilson bei den Aufnahmen zu Pet Sounds und Smile im Studio zeigen. Wir sangen Brians Träume, sagen die anderen über diese Zeit, und was man da hört, sind Gegenentwürfe zur eigenen Jugend: ein musikalisches Utopia.

Umso heftiger traf es Brian Wilson, dass Columbia Records Pet Sounds zwar ganz gut fand, aber lieber sowas wie California Girls wollte. Als der Vater auch noch ohne Absprache die Songrechte für lächerliche 700.000 Dollar verkaufte und den Musikern dadurch mehrere hundert Millionen Dollar an Tantiemen entgangen sein dürften, gab Brian auf.

Der ohnehin labile Musiker nahm LSD, litt unter psychischen Problemen und brach schließlich die Arbeit an dem als endgültige Teenager-Symphonie geplanten Album Smile ab.

Auch innerhalb der Band gab es Probleme, Sänger und Texter Mike Love - das hört man aus den aktuellen Interviews heraus - litt darunter, im Schatten von Brian Wilson zu stehen. Dennis Wilson freundete sich mit Charles Manson an, der Songwriter werden wollte, und tatsächlich veröffentlichten die Beach Boys seinen Song Never Learn Not to Love als B-Seite.

Als Manson mit seiner sektenartigen Family die Morde unter anderem an der Schauspielerin Sharon Tate verübte, geriet Dennis aus dem Gleichgewicht, machte sich Vorwürfe.

Der Film geht darauf allerdings nur am Rande ein. Ebenso wie auf die damals gefloppten und inzwischen rehabilitierten tollen Alben Sunflower (1970) und Surf's Up (1971).

Die Regisseure Frank Marshall und Thom Zimny inszenieren ein Happy End, indem sie zum Finale das Comeback-Konzert 1976 in Anaheim zeigen. Damals war gerade eine Best-Of-LP der frühen Stücke erschienen, eine neue Generation entdeckte America's Band, aber danach folgten: neuerliche Umbesetzungen, Streit um Namens- und Songrechte, Erfolglosigkeit.

Erst seit einigen Jahren wird das Genie Brian Wilson für sein Meisterwerk Pet Sounds in angemessener Form auch in den USA gewürdigt. Auf der aktuellen Rolling Stone-Liste der besten Alben aller Zeiten steht es hinter What's Going On von Marvin Gaye auf Platz zwei. Rubber Soul folgt erst auf Platz fünf.

Das Schlussbild zeigt alle lebenden Beach Boys heute am Strand von Pacific Cove, wo das Coverfoto ihrer ersten LP entstanden war. Es ist rührend, den schwer gezeichneten Brian Wilson zu sehen. Aber auch schön. Denn er ist ja da, und wir haben seine Musik. Also: Hört Caroline, No! Hört God Only Knows! Hört Wouldn't It Be Nice! Gibt kaum was Schöneres.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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