„Donnerstürme überziehen Deutschland – Tote in der Schweiz und Frankreich“

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„Donnerstürme überziehen Deutschland – Tote in der Schweiz und Frankreich“

Ein unwetterartiges Tiefdruckgebiet hat Deutschland und seine Nachbarländer am Wochenende heftig getroffen. Starke Regenfälle, stürmische Winde und schwere Gewitter haben weite Teile des Landes lahmgelegt. In der Schweiz und Frankreich sind bereits Todesopfer zu beklagen. Die Behörden warnen vor weiteren Überschwemmungen und Sturmschäden. In Deutschland sind bereits tausende Haushalte ohne Strom, und die Feuerwehren waren unter Hochdruck mit der Bewältigung der Folgen des Unwetters beschäftigt. In den kommenden Stunden bleibt die Lage angespannt.

Starkregen und Blitze überziehen Deutschland - Tote in der Schweiz und Frankreich

Umgeknickte Bäume, imposante Blitze am Himmel und Fußballfans, die pitschnass geworden sind: In der Nacht zum Sonntag hat es in weiten Teilen Deutschlands heftig gekracht und geblitzt. Besonders im Westen und Südwesten stürzten bei den Gewittern Wassermassen und Hagelkörner vom Himmel.

Polizei und Feuerwehren sprachen danach aber von einem glimpflichen Verlauf. Doch nicht überall: In anderen Ländern Europas gab es sogar Todesopfer. Bei schweren Unwettern in der Schweiz kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Im Zuge der Gewitter ging in der Nacht auf Sonntag im südlichen Kanton Tessin ein Erdrutsch in Fontana im Maggiatal ab, wie die Polizei mitteilte. Im Laufe des Tages wurden in dem Gebiet drei Leichen geborgen. Nach einer weiteren Person werde noch gesucht, hieß es.

Meteorologen zufolge fielen im oberen Maggiatal in 24 Stunden rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Osten Frankreichs nahe der Ortschaft Rosnay-l'Hôpital (Aube) wurden drei Menschen in einem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen.

Gewitternacht in Deutschland - Mindestens vier Tote in der Schweiz und Frankreich

Gewitternacht in Deutschland - Mindestens vier Tote in der Schweiz und Frankreich

Zahlreiche Feuerwehreinsätze nach Starkregen und Sturm – neue Woche startet kühler. Die Unwetter in Deutschland fielen mitten ins Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft. Viele Fans wollten vor Leinwänden oder Fernsehern unter freiem Himmel das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark in Dortmund verfolgen, das 2:0 für Deutschland ausging.

Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatten davor gewarnt, in den betroffenen Regionen zum Public Viewing zu gehen. Mehrere Veranstaltungen wurden dann auch abgebrochen. Die stärkste Böe wurde in Hessen gemessen.

Donnerstürme und Blitzschlag: Deutschland in Atem gehalten - Tote in der Schweiz und Frankreich

Donnerstürme und Blitzschlag: Deutschland in Atem gehalten - Tote in der Schweiz und Frankreich

Die stärkste Böe wurde in Frankenberg in Hessen mit 107 Kilometern pro Stunde gemessen. Es habe doch „nur ganz vereinzelt schwere Sturmböen und orkanartige Böen gegeben“, sagte ein Sprecher des DWD in Offenbach. Diese seien vor allem in Rheinland-Pfalz und in Hessen lokal aufgetreten.

Auffallend blitzte es am Himmel: Bundesweit sei von über 100 000 Blitzen in der Nacht auszugehen, sagte DWD-Meteorologe Nico Bauer. „Die Blitzaktivität war sehr, sehr hoch.“ Eine exakte Gesamtzahl lag am Sonntag nicht vor. Um Mitternacht herum zählten die Meteorologen 22 000 Blitze pro halbe Stunde.

Teilweise gab es laut DWD auch heftigen Starkregen: Gebietsweise seien Mengen zwischen 30 und 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit gefallen. Punktuell seien auch 50 bis 60 Liter niedergegangen, sagte der Sprecher. Straßen und Keller standen mancherorts unter Wasser. Vereinzelt fielen Bäume um und blockierten Straßen. Keller liefen voll. Feuerwehren rückten zu vielen Einsätzen aus - auch wegen Bränden, weil Blitze in Häuser einschlugen.

Fußballfans mussten stark sein. In Dortmund wurde das Achtelfinalspiel zwischen Deutschland und Dänemark wegen des Gewitters zeitweilig unterbrochen. Über dem Stadion waren mächtige Blitze zu sehen, Hagel und Starkregen fielen auf den Platz.

Die Public-Viewing-Veranstaltungen in Dortmund wurden vorzeitig abgebrochen, zu groß sei die Gefahr durch das Gewitter für die Fans, hieß es zur Begründung. In Frankfurt am Main war bereits im Vorfeld die Fanmeile gesperrt worden. Aber auch andere Zusammenkünfte traf es: Die Konzertveranstaltung SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air in Mainz musste aufgrund des Unwetters ebenfalls abgebrochen werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren knapp 10 000 Menschen zum Veranstaltungsort an der Großen Bleiche in Mainz gekommen. Wichtige Bahnstrecke über Stunden gesperrt. Größere Behinderungen auf den Straßen und der Schiene gab es nicht. Vereinzelt dauerte es aber länger bis zum Ziel.

Auf der Bahnstrecke zwischen Dortmund und Hamm waren am Abend nach Angaben der Bundespolizei Blitze eingeschlagen. Menschen seien zwar nicht verletzt worden, es kam jedoch zu einer kurzzeitigen Sperrung der Strecke. Auch zwischen Hannover und Minden war die Bahntrasse nach einem Blitzeinschlag über Stunden gesperrt.

Wie sind die Aussichten? Zuletzt hatte es in Deutschland mehrfach heftige Gewitter gegeben. Sie führten zum Beispiel in Baden-Württemberg und Bayern kürzlich zu schweren Überschwemmungen mit mehreren Toten. Zu Beginn der neuen Woche erwartet der DWD wechselhaftes und deutlich kühleres Wetter. Immer wieder soll es schauern, vereinzelt sind Gewitter möglich. Die Temperaturen erreichen maximal knapp über 20 Grad. Erst ab dem kommenden Wochenende deutet sich den Meteorologen zufolge wieder wärmeres Wetter an.

Heike Schulze

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