Die Stadt Dormagen hat einen wichtigen Schritt in Richtung Verkehrsentwicklung gemacht. Statt einer neuen Ausfahrt der A57 wird in Zukunft ein neues Zentrum für den Ausbau der B9 errichtet. Diese Entscheidung wurde nach langen Diskussionen und Abwägungen getroffen und markiert einen wichtigen Meilenstein für die Stadtentwicklung in Dormagen. Durch die Schaffung eines solchen Zentrums soll der Verkehr in der Region verbessert werden, um die Pendler und Anwohner zu entlasten. Die genauen Pläne und Details werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben.
Dormagen: Neues Zentrum für Ausbau der B statt einer neuen Ausfahrt der A
Die Zentrumsfraktion ist der festen Überzeugung, dass die geplante neue Anschlussstelle an die A57 bei Delrath nicht kommen wird: „Eigentlich ist die Lage eindeutig: Sie wird nicht kommen, es traut sich nur keiner dies offen auszusprechen“, sagt Ratsmitglied Michael Kirbach.
Abgesehen von der ungelösten Problematik des in der Nähe der vorgesehenen Trasse liegenden Störfallbetriebs und die „erheblichen Belastungen“ für die örtliche Bevölkerung sei der wirkliche Nutzen nie bewiesen worden. Das Zentrum fordert jetzt NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer sowie die Bezirksregierung in Düsseldorf auf, zu handeln und „endlich entsprechende Entscheidungen zu treffen und Weisungen zu erteilen“.
Das Zentrum bezieht sich auf die Stellungnahme von Krischer (Grüne) auf eine Anfrage der Grünen im Rhein-Kreis Neuss. Landtagsabgeordnete Simon Rock hatte bei seinem Parteikollegen und Minister nachgefragt, wie es sich in Sachen Landesförderung verhält. Die Antwort aus Düsseldorf: „In Anbetracht der finanziellen Größenordnung der K33n kann (jedenfalls) zum jetzigen Zeitpunkt eine Landesförderung nicht in Aussicht gestellt werden.“
Krischer verweist darauf, dass es nach wie vor keinen Abschluss des Planfeststellungsverfahrens und damit auch kein Baurecht gebe. Hinzu komme noch, dass sich auch „diese Neubaumaßnahme am Maßstab des Vorrangs des Erhalts vor dem Neubau messen lassen“ müsse. Rock forderte eine „Neubewertung“ der Maßnahme, deren Kosten aktuell auf 36 Millionen Euro geschätzt werden.
Kritik an geplanter Ausfahrt der A: Die neue Anschlussstelle wird nicht kommen
Das Zentrum stellt das Bauprojekt ohnehin in Frage. Als „fatal“ habe sich die „zwar nie offen kommunizierte, aber offensichtliche Absicht der Verwaltung erwiesen, die AS Delrath mit der Entwicklung des Gewerbegebietes Silbersee zu kombinieren.“
Bei beiden Infrastrukturprojekten passiere seit Jahrzehnten nichts, „ganze Amtszeiten von Bürgermeister Lierenfeld und Landrat Petrauschke seien ohne eine nennenswerte Entwicklung vergangen“, kritisiert Kirbach. Die Nachfrage der Grünen nach den Kosten sei „löblich“, aber aus der Faktenlage ergäben sich keine Konsequenzen.
Interessant sei aus Sicht des Zentrums, dass man in Düsseldorf zwar keine Finanzierungs- oder Genehmigungsgrundlage sehe, man den Rhein-Kreis „aber schön weiter wurschteln“ lasse. Kirbach: „Was ist eigentlich mit den ausbleibenden Gewerbesteuereinnahmen aus dem Silbersee?“
Eine Alternative gäbe es, so Ratsmitglied Thomas Freitag: „Die Zentrumsfraktion fordert seit Jahren den Ausbau der B9, um die Verkehrsproblematik im Dormagener Norden und Neusser Süden zu lösen. Durch den konsequenten Antrag der Fraktion liegen inzwischen Sanierungsansätze für den Silbersee durch den Fachgutachter Altenbockum/Blomquist für das Silberseegebiet vor.“
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