Düsseldorf: Archäologische Entdeckungen in Angermund

Düsseldorf: In Angermund wurden archäologische Entdeckungen von großer Bedeutung gemacht. Die Ausgrabungen haben zu aufregenden neuen Erkenntnissen geführt, die unser Verständnis der Vergangenheit bereichern. Experten zufolge handelt es sich um historische Funde, die bislang unbekannt waren. Diese Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die Geschichte dieser Region und versprechen spannende Einblicke in die Lebensweise früherer Zivilisationen.

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Archäologische Sensation in Düsseldorf: Spuren von Menschen aus der letzten Eiszeit entdeckt

In Düsseldorf wurden bereits schon Überreste sehr alter Siedlungen entdeckt. In Rath, etwa im Bereich der Autobahn A 44 sowie dem ISS-Dome, dehnte sich zum Beispiel in der Eisenzeit eine Siedlung aus. Jetzt steht allerdings fest: Angermund wurde bereits in der Spätphase der letzten Eiszeit vor rund 13.000 Jahren, die von massiven Klimaveränderungen geprägt war, von Menschen aufgesucht. Den entscheidenden Beleg dafür lieferten mehrere Bruchstücke sogenannter „Federmesser. Entdeckt wurde der Fundplatz vom ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger Thomas van Lohuizen. Bei Spaziergängen - und anschließenden gezielten Begehungen - auf einem Feld hatte er die steinzeitlichen Gegenstände aufgelesen und ordnungsgemäß der zuständigen Behörde gemeldet. Die Stadtarchäologie des Instituts für Denkmalschutz und Denkmalpflege im Düsseldorfer Bauaufsichtsamt hat daraufhin in den vergangenen Jahren zusammen mit dem Steinzeit-Spezialisten Wolfgang Heuschen, dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, der Stadtarchäologie Duisburg und zahlreichen ehrenamtlich engagierten Bürgern die archäologische Fundstelle in Angermund näher erforscht.

Funde in Angermund enthüllen Leben der späteiszeitlichen Jäger und Sammler in Düsseldorf

Funde in Angermund enthüllen Leben der späteiszeitlichen Jäger und Sammler in Düsseldorf

Im Spätsommer 2023 wurde dafür das Fundareal systematisch von einem großen Team aus Fachleuten und ehrenamtlichen Helfern abgesucht. Dabei wurden rund 150 Feuersteinfunde aufgelesen, darunter ein weiteres „Federmesser. Alle Funde wurden an der Oberfläche entdeckt. Ihre Konzentration in einer etwa 300 Meter langen Zone weist auf mehrere kleine Lagerplätze der späteiszeitlichen Jäger und Sammler hin, von denen sich noch ungestörte Erdschichten im Boden erhalten haben könnten. Hier sollen weitere Geländeuntersuchungen zukünftig ansetzen. „Solche äußerst seltenen, archäologischen Befunde gewähren umfangreiche Einblicke in die Lebensweise der altsteinzeitlichen Menschen“, teilt die Stadt mit. Zudem werden auch noch Erdproben im Labor für Archäobotanik der Universität zu Köln auf die mögliche Erhaltung von Pollen und Pflanzenresten hin untersucht. Sie können möglicherweise Aufschluss über die lokale Landschafts- und Klimageschichte geben - und damit über die Umwelt, welche die ersten Siedler in Angermund vorfanden.

Bei „Federmessern handelt es sich - anders, als der Name vermuten lässt - um Pfeilspitzen aus Feuerstein. Die Bezeichnung rührt von der Ähnlichkeit zu neuzeitlichen Messerklingen her, die zum Anspitzen von Federkielen dienten. Die charakteristischen Feuerstein-Spitzen wurden ausschließlich von Angehörigen der sogenannten Federmesser-Gruppen verwendet, die während der Spätphase der letzten Eiszeit große Teile Mitteleuropas besiedelten. Die Federmesser waren bei Weitem nicht die einzigen steinzeitlichen Funde, die wissenschaftliche Aufmerksamkeit erlangten. Insgesamt wurden rund 850 kleine und kleinste Bruchstücke von Feuersteinartefakten entdeckt. Sie weisen auf vielfältige Tätigkeiten der späteiszeitlichen Jäger und Sammler hin. Die am Fundort entdeckten Werkzeugformen legen nahe, dass dort Holz, Tierhäute und Felle, Geweihe und Knochen bearbeitet wurden, sowie Nahrung aller Art zubereitet wurde. Hinzu kommen noch charakteristische Bearbeitungsabfälle, welche die Herstellung von Feuersteingeräten vor Ort bezeugen.

Heike Schulze

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