Düsseldorf: Wird aus einem Hallenbad ein neues Bürgerhaus?​

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Düsseldorf: Wird aus einem Hallenbad ein neues Bürgerhaus?​

In der Landeshauptstadt Düsseldorf gibt es derzeit intensive Diskussionen über die Zukunft eines ehemaligen Hallenbades. Die Stadtverwaltung plant, das leerstehende Bad in ein neues Bürgerhaus umzuwandeln. Dieses Vorhaben soll nicht nur die städtische Infrastruktur aufwerten, sondern auch die soziale Vielfalt der Stadt fördern. Laut den Plänen soll das neue Bürgerhaus eine Begegnungsstätte für die Bürgerinnen und Bürger werden, in der sie sich treffen, austauschen und gemeinsam engaged werden können. Doch nicht alle Bürger teilen die Begeisterung der Stadtverwaltung für dieses Projekt. Kritiker warnen vor hohe Kosten und einer möglichen Verdrängung bestehender Einrichtungen.

Düsseldorf: Wird aus einem Hallenbad ein neues Bürgerhaus?

Sie sind Orte der Begegnung, der Kultur und der Teilhabe. Ihr Angebot reicht vom Häkeltreff über den selbst organisierten Chor bis zur Laienspielgruppe: die städtischen Bürgerhäuser. Doch wie viele braucht man und wo müssten Kapazitäten ausgebaut werden? Ein halbes Jahr lang sind Mitarbeiter des Amtes für Soziales und Jugend diesen Fragen auf den Grund gegangen.

Ein Leuchtturm-Projekt in Aussicht

Ein Leuchtturm-Projekt in Aussicht

Spannend ist die Einschätzung der Experten zum Stadtbezirk 6. Denn sie könnten sich gut vorstellen, aus dem ehemaligen Unterrather Hallenbad ein zusätzliches Düsseldorfer Bürgerhaus zu machen. „Als besonderes Leuchtturmprojekt könnte es ein Pendant zum Kulturhaus Süd in Garath werden“, sagt Thomas Klein, der im Amt für Soziales und Jugend die Analyse der sozialen Infrastruktur koordiniert.

Die wichtigsten Fakten im Überblick: Das Amt für Soziales und Jugend hat eine gesamtstädtische Analyse durchgeführt, um zu prüfen, wo in Düsseldorf neue Bürgerhäuser benötigt werden und wie die Infrastruktur verbessert werden kann. Am Ende soll eine Software stehen, in der das Angebot von Bürgerhäusern (Kurse, Aufführungen, mietbare Räume) sowie aller verwandten Einrichtungen – wie Stadtteiltreffs, Familienzentren, Mehrgenerationenhäusern und Zentren Plus – abrufbar ist.

Bürgerhäuser in Düsseldorf

Bürgerhäuser in Düsseldorf

Alle acht Düsseldorfer Bürgerhäuser befinden sich in städtischer Trägerschaft und werden mit insgesamt 500.000 Euro im Jahr gefördert. Angebunden sind sie an das Amt für Soziales und Jugend. Bürgerhäuser vergeben und vermieten Räume traditionell an Träger der Familienbildung oder an Elterninitiativen.

Kurse für alle Altersgruppen und Interessenlagen: Es gibt Kurse für alle Altersgruppen und Interessenlagen sowie zahlreiche künstlerisch-kulturelle Angebote. Die im Bericht der Experten aufgezeigten Perspektiven verstehen sich als Empfehlung. Konkrete Einzelvorhaben werden wie üblich im Rat, in Fachausschüssen und in den Bezirksvertretungen entschieden.

Das Nord-Süd-Gefälle

Tatsächlich existiert in der Landeshauptstadt beim Thema Bürgerhäuser ein Nord-Süd-Gefälle. So verfügen unter anderem die nördlichen Stadtbezirke 5 (mit Kaiserswerth als Zentrum) und 6 (südlich daran anschließend) sowie das linksrheinische Düsseldorf (Stadtbezirk 4) und auch der Stadtbezirk 2 (Düsseltal/Flingern) bislang über kein Bürgerhaus. Ganz anders sieht das südlich und östlich der Innenstadt aus. Hier verfügt Bilk über zwei, Gerresheim und Eller verfügen jeweils über eins. Im Stadtbezirk 9 sind es drei (Benrath, Reisholz, Wersten).

Das Vorbild

Das steht mit dem frisch renovierten Kulturhaus Süd (vormals: Freizeitstätte) in Garath. Es ist das größte Bürgerhaus Düsseldorfs und glänzt unter anderem mit einem Arenasaal für mehr als 300 Gäste. Das Angebot gilt nicht nur in kultureller Hinsicht als vorbildlich. Es reicht von einer Kegelbahn über eine Töpferwerkstatt bis zu einem Band-Übungsraum. Auch eine Lounge mit Theke, eine Begegnungsstätte mit Küche und ein Café gehören zum Konzept.

Ein möglicher Standort: Einem möglichen Standort am jetzigen Jungen Schauspiel an der Münsterstraße erteilen die Experten aus der Verwaltung eine Absage. Grund seien die baulichen Gegebenheiten und die Lage. Zu prüfen wäre dagegen, ob das Ganze als jugendkulturelle Einrichtung (womöglich angebunden an eine Jugendfreizeiteinrichtung) erhalten werden könne.

Auf dem Prüfstand

Spannend könnte die Debatte um den Fortbestand des Bürgerhauses in Reisholz werden. Denn im Neubau der Jugend- und Kultureinrichtung Spektakulum ist ein großer Bürgersaal geplant. Damit könne dieser Standort prinzipiell auch die Funktion eines Bürgerhauses übernehmen. Die Analysten schreiben: „In diesem Zusammenhang muss die Notwendigkeit des Weiterbetriebes des Bürgerhauses Reisholz im Rahmen einer Fachplanung geprüft werden.“

Die Gesamtschau: Wichtig ist den Experten der Gesamtblick, den die zahlreichen nun zusammengefügten Daten ermöglichen. „Dass ein Stadtbezirk kein Bürgerhaus hat, bedeutet nicht automatisch, dass er in Zukunft unbedingt eines braucht.“ Vorausgesetzt, die anderen Treffpunkte und Begegnungsstätten sorgen in diesen Quartieren für ein umfassendes Angebot.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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