Düsseldorfer Modetage: 'Shibori' aus Flingern - Ein Trend aus der Nachbarschaft

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Düsseldorfer Modetage: 'Shibori' aus Flingern - Ein Trend aus der Nachbarschaft

Die Düsseldorfer Modetage stehen bevor und bringen wieder ein Highlight der Modewelt nach Düsseldorf. Im Fokus dieser Ausgabe stehen die lokale Designer und ihre innovativen Ideen. Einer der Trends, der in diesem Jahr im Mittelpunkt steht, ist Shibori, eine alte japanische Färbetechnik, die aus dem Düsseldorfer Stadtteil Flingern kommt. Die Designerin aus Flingern hat es geschafft, diese traditionelle Technik in moderne und trendige Kleidungsstücke umzusetzen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Trend in der Modewelt entwickeln wird und welche neuen Ideen die Designerin noch in petto hat.

Modetage in Düsseldorf: Shibori-Färbetechnik aus Flingern - Eine Tradition neu entdeckt

Hiroyuki Murase, genannt Hiro, hätte fast das Familienunternehmen in Arimatsu nahe Nagoya übernommen, wenn sein Vater so wollte. Doch Hiro wollte in die weite Welt ziehen und Bildhauer werden. Von Japan aus ging die Reise ans Surrey Institute of Art & Design, University of Surrey, in Großbritannien und an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er sein Studium als Meisterschüler abschloss.

Doch ausgerechnet in der Ferne entdeckte er seine Wurzeln neu: Seine Familie ist seit fünf Generationen spezialisiert auf die sogenannte Shibori-Färbekunst, die einst unzählige Kimonos schmückte. Diese traditionsreiche, 400 Jahre alte Technik schafft durch Abbinden, Abnähen oder Falten vor dem Färben unverwechselbare Farbverläufe und dreidimensionale Muster wie Kreise, Vierecke oder sogar Blumen möglich.

Die unterschätzte Kunst

Die unterschätzte Kunst

„Bei uns zu Hause drehte sich alles um Farben und Muster – das 24 Stunden, Tag und Nacht. Der einzige stofffreie Ort war die Toilette“, erzählte Hiro kürzlich bei seinem Auftritt im Weltkunstzimmer an der Ronsdorfer Straße.

Aus dem angehenden Künstler wurde ein Modedesigner, der die traditionellen Methoden der Textilproduktion „nicht nur bewahren, sondern gestalten will“. Die minimalistischen Kleidungsstücke, Schals, Kissen, Taschen, Decken – alles Unikate – werden in Düsseldorf gezeichnet, die Entwürfe gehen zur Familie nach Japan, wo die Teile von Hand gefärbt und gefertigt werden.

Ähnlich dem Abzug eines Siebdrucks ist so jedes Kleidungsstück ein Original. War es früher vor allem Baumwollstoff, der veredelt wurde, hat sich die Materialpalette deutlich erweitert, um handgewebtem Kaschmir und Baby-Alpaka, um Seide und moderne Misch-Gewebe.

Suzusan - Eine Marke mit Tradition

Suzusan - Eine Marke mit Tradition

Suzusan gibt es mittlerweile im eigenen Düsseldorf Store im Flingeraner Hinterhof und im Fabrikladen im japanischen Arimatsu sowie weltweit in mehr als 20 Ländern, von Antwerpen bis Seoul.

Hiros Mode wurde schon bei Dior auf dem Laufsteg und von internationalen Stars wie Natalie Portman getragen. Mit seiner Initiative ist es dem Suzusan-Chef offenbar gelungen, das Kunsthandwerk vor dem Niedergang zu bewahren. Wie er berichtet, arbeiten heute wieder junge Menschen in den Ateliers von Arimatsu und veredeln exklusive Kleidung.

Shibori-Workshops und Düsseldorf Fashion Days

Shibori-Workshops und Düsseldorf Fashion Days

Hiro, der in Düsseldorf – und demnächst auch in Japan – Shibori-Workshops organisiert, stellt seine Künste zudem während der Düsseldorf Fashion Days (DFD) am Samstag, 27. Juli, von 11 bis 19 Uhr im Hofgarten aus.

Dort auf der Jägerhofallee präsentiert er sich zusammen mit 25 anderen Düsseldorfern aus der Design-, Food- und Kreativszene bei der vierten Ausgabe von „The Dorf-The Market“. Die Initiative wird unterstützt von der Wirtschaftsförderung mit dem KomKuK – Kompetenzzentrum Kultur und Kreativwirtschaft.

„Made in Dus“ ist das Motto dieser Open-Air-Veranstaltung, die verstärkt japanische Designer und Labels in den Fokus rückt. So sind neben Suzusan das deutsch-japanische Schmucklabel Mittsu, Schmuckdesignerin Beru Inou (Atelier Drei), Keramikkünstler Jimu Kobayashi, Künstler Takumi Ogata, die Modemarke Amesankoh und Yoshi Nama Gin vertreten.

Kostproben japanischer Esskultur bietet Takumi an einem eigenem Food-Stand an.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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