Egbert Sabelek: 25 Jahre 'Gesicht' der Hückeswagener Grünen

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Ein unerwarteter Aufstieg: Egbert Sabelek verlässt nach 25 Jahren die Grünen-Fraktion in Hückeswagen

So hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt. Als Egbert Sabelek vom Grünen-Ortsverband Hückeswagen für die Kommunalwahl 1999 aufgestellt wurde, wollte ich an fünfter oder sechster Stelle kandidieren, erinnert er sich. Wenn die Partei genügend Stimmen bekommen hätten, wäre er in das Gremium vielleicht hineingerutscht, ansonsten halt nicht.

Doch vor der Wahl zog sich die alte Riege der Hückeswagener zurück, die die Partei in der Schloss-Stadt aufgebaut und zehn Jahre zuvor Kostenpflichtiger Inhalt Manfred Vesper gegen den Willen des damaligen CDU-Landesvorsitzenden Norbert Blüm zum (ehrenamtlichen) Bürgermeister gewählt hatte: Anne Hohmeister, Wolfgang Heer, Alfons Herweg und Kerstin Paulussen standen nicht mehr zur Verfügung – und Egbert Sabelek mit Dirk Niehaus ganz oben auf der Liste. Das Duo bildete dann auch die Grünen-Fraktion im Rat. Und nicht nur das: Sabelek, der erst drei Jahre zuvor in die Schloss-Stadt gezogen war, wurde gleich noch Fraktionschef.

Dirk Niehaus hatte mir gesagt, dass er das Amt auf keinen Fall übernehmen werde, sagt Sabelek. Schon hatte ich's.

25 Jahre Grünen-Fraktion in Hückeswagen

25 Jahre Grünen-Fraktion in Hückeswagen

Das ist nun 25 Jahre her, und die von ihm geprägte Ära der Hückeswagener Grünen endet am Montag, 17. Juni. Dann wird der 64-Jährige sein Amt auf der offenen Fraktionssitzung (s. Infokasten) niederlegen und voraussichtlich an Christian Werth weiterreichen.

Offene Fraktionssitzung

Die Grünen laden alle interessierten Hückeswagener für Montag, 17. Juni, zur offenen Fraktionssitzung ein. Beginn ist um 19 Uhr im Multifunktionalen Sitzungsraum der Stadtverwaltung, Bahnhofsplatz 8 (Eingang zwischen Postagentur und Kodi). Was Neben der Wahl des neuen Fraktionsvorsitzenden wird es Berichte aus dem Planungs-, dem Bau-, dem Schul- und dem Haupt- und Finanzausschuss geben. An diesem Abend dürfte aber auch das schwache Abschneiden der Grünen bei der Europawahl ein Thema sein.

Egbert Sabeleks Lebensweg

Egbert Sabeleks Lebensweg

Egbert Sabelek wurde im Februar 1960 im einstigen ostpreußischen und heutigen polnischen Allenstein (Olsztyn) geboren. Elf Jahre später reisten seine Eltern mit ihm als Spätaussiedler nach Deutschland, wo die Familie zunächst in Mettmann und später in Lippetal im Kreis Soest lebte. Als 20-Jähriger reiste er zunächst durch Deutschland, ehe er sein Studium von Erdkunde und katholischer Religion auf Lehramt in Münster begann. Sein Referendariat machte er in Dortmund, seine erste Lehrerstelle hatte Sabelek in Dasing bei Augsburg.

Schließlich fand er für drei Jahre eine Stelle als Religionslehrer in Berlin, ehe ihn 1996 der Anruf des Oberbergischen Kreises ereilte, der ihm eine Stelle an der Hückeswagener Montanusschule anbot. Dort blieb er zwar nur für ein Jahr, ehe er seine restliche Lehrerlaufbahn an der Hauptschule Lindlar absolvierte. Der Schloss-Stadt blieb er allerdings treu. Mir hat's hier gefallen und es gefällt mir noch, versichert er.

Vor allem, dass hier so vieles fußläufig erreichbar sei, zudem liegen ihm die Natur, die Architektur und die Innenstadt am Herzen. Aber auch die Menschen. Deren Herzlichkeit mag er, auch wenn andere sagen, das sei nicht so. Aber Sabelek findet die Hückeswagener nett und offen.

Die Zeit in Berlin

Die Zeit in Berlin hat auch ihn geprägt. Denn in der Bundeshauptstadt schloss er sich den Grünen an, die sich dort – wie in anderen Landesverbänden – als Alternative Liste bezeichnen. Ich hatte mich schon immer für die Grünen interessiert, und dann habe ich den Schritt gewagt und bin eingetreten. 1992 war das.

Zukunftspläne

Jetzt will der Hauptschullehrer es ruhiger angehen lassen. Das liegt auch daran, dass er in gut drei Wochen mit Beginn der Sommerferien in den Ruhestand gehen wird. Wir sind gut aufgestellt, die 25 ist eine schöne Zahl, und es wird Zeit, das Amt in jüngere Hände zu legen, erläutert er seine Entscheidung. Ich bleibe aber in der Politik, versichert Sabelek, der auch nächstes Jahr bei der Kommunalwahl wieder für die Grünen kandidieren will.

Doch seinen Fokus wird er demnächst mehr auf seine Reiseleidenschaft richten: Für den Herbst will Sabelek Äthiopien erkunden, und fürs Frühjahr hat er sich das nördliche Südamerika auserkoren: Dann steht eine Rundreise durch Guyana, Surinam und Französisch-Guyana an.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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