Erkelenz: Holi-Festival für Jugend des Tagebaus in Venrath erfreut die Besucher

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Erkelenz: Holi-Festival für Jugend des Tagebaus in Venrath erfreut die Besucher

Am Wochenende fand in Venrath, einem Stadtteil von Erkelenz, ein farbenfrohes Holi-Festival statt, das sich ausschließlich an die Jugend des Tagebaus richtete. Die Veranstaltung, die von der lokalen Gemeinde organisiert wurde, zog hunderte von Besuchern an, die sich auf ein buntes und unterhaltsames Programm freuten. Das Holi-Festival, das ursprünglich aus Indien stammt, ist bekannt für seine farbenfrohe Atmosphäre und seine fröhliche Stimmung. In Venrath konnten die jungen Menschen sich bei diesem Event gemeinsam mit Freunden und Familie bunt färben und sich an verschiedenen Aktivitäten beteiligen.

Farbe und Freude: Jugendliche feiern das HoliFestival in Venrath

Man nehme ein weißes T-Shirt, seine „+1“ und ein Festival-Bändchen - schon ist man ready für das „Holi United“ in Venrath. Doch, warum ein weißes T-Shirt, warum in Venrath und was ist überhaupt „Holi“?

Nun, die Tradition des „Holi“ stammt aus Indien, ursprünglich handelt es sich um ein traditionelles Frühlingsfest mit hinduistischen Wurzeln, bei dem man sich mit ungefährlicher Farbe bewirft. Die Farbe besteht aus gefärbtem Maismehl und sollte problemlos bei der nächsten Wäsche des besagten T-Shirts, auf dem die Farbexplosion besonders schön zur Geltung kommt, verschwinden.

Gelbe Farbe, bunte Atmosphäre: Das Holi United in Erkelenz

Gelbe Farbe, bunte Atmosphäre: Das Holi United in Erkelenz

Das „Holi United“ in Venrath findet vor dem Hintergrund des Tagebaus statt. Zwischen den betroffenen Dörfern Keyenberg, Kuckum, Westrich, Berverath, Venrath und Holzweiler liegt es so ziemlich in der „goldenen Mitte“ – wobei es für die aus Holzweiler anreisenden Besucher natürlich etwas weiter ist.

Die Jugendlichen aus diesen Dörfern erlebten die Umsiedlung hautnah mit – mit der Umsiedlung in die neuen Dörfer ließen sie mehr als nur ein Haus hinter sich, sondern auch ihre Schulen und die Orte ihrer Kindheit, viele Freundschaften konnten nicht einfach umgesiedelt werden.

Tagebaufarbe: Jugendliche feiern das HoliFestival in Venrath

Tagebaufarbe: Jugendliche feiern das HoliFestival in Venrath

Das „Holi United“ wurde unter anderem von einem Jugendplanungsteam organisiert, es steht unter dem Motto „Von Jugendlichen für Jugendliche“. Neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zählten zu den Unterstützern auch das Projekt „Zusammenhalt hoch 3“, das die Stadt Erkelenz, der Zweckverband Landfolge, das Bundesbildungsministerium und das Forschungsinistitut ILS aus Dortmund auf die Beine gestellt haben.

Ziel ist es, in den umgesiedelten Orten die Dorfgemeinschaft zu stärken, Festivals wie das „Holi United“ sollen dabei helfen und Barrieren aufbrechen. In Indien, wo es seinen Ursprung hat, dient es auch dazu die Unterschiede zwischen den Kasten aufzubrechen.

Fiona Schiffer, die in Keyenberg (alt) aufgewachsen ist, und heute in Keyenberg (neu) lebt, hat aus nächster Nähe erfahren, was es bedeutet, wenn die Bagger der RWE im eigenen Dorf anrücken. Schon ihre Grundschulzeit war von Ungewissheit begleitet: Würden die vier Jahre überhaupt an dieser Grundschule enden, oder würde sie mittendrin umsiedeln müssen?

Das „Holi Festival“ sieht Fiona als schönen Anlass zum Zusammenkommen, merkt aber auch an, dass es cool wäre, wenn so etwas auch so stattfinden würde – unabhängig vom Tagebau. Sie gehört zu den 350 Jugendlichen zwischen zwölf und 20 Jahren, die auf dem Venrather Sportplatz gemeinsam feiern.

Timbo, bürgerlich Tim Lindenlauf, stammt aus Kückhoven und freut sich, die Aktion unterstützen zu dürfen. „Wir sind glücklich, wenn die Leute glücklich sind“, erklären er und sein Kumpel This Chris, der dabei ist, um dem Publikum stimmungstechnisch noch mal extra einzuheizen.

„Die Leute haben auch einen coolen Tag verdient“, finden die beiden und sind gerne bereit, vor ihrem nächsten Gig an diesem Abend in Venrath aufzutreten. Für das Holi-Festival erhalten sie nur eine Aufwandsentschädigung, denn auch die 7500 Euro Fördersumme, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Verfügung gestellt hat, sind begrenzt.

Umso besser, dass es so viele helfende Hände gab. Bierbänke von der Stadt Erkelenz, Bauzäune von der Dachdeckerfirma Könen aus Holzweiler, Pommes und Co. zu moderaten Preisen vom Foodtruck Hamza.

Rene Wagner, der gemeinsam mit dem Jugendplanungsteam zu den Hauptorganisatoren gehört, freut sich über so viel Unterstützung. Ein interessanter Aspekt: Die RWE gehört zu den vielen Sponsoren des Festivals. Mutet etwas makaber an, schließlich bringt das soziale Engagement des Energieversorgungskonzerns die Häuser der Jugendlichen nicht zurück.

Der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel zeigt Verständnis, die RWE erfülle einen Landeszweck, sei aber dabei nur das ausführende Organ. In Zeiten von Energiekrisen und Klimafragen sei es eben nicht immer so einfach, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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