Erkrath: Schutzmaßnahmen gegen Eisenbahn-Lärm erst ab 2026 umsetzbar

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Erkrath: Schutzmaßnahmen gegen Eisenbahn-Lärm erst ab 2026 umsetzbar

Die Eisenbahn-Lärmbelästigung in Erkrath bleibt leider noch für einige Jahre ein Thema. Laut aktuellen Informationen werden die Schutzmaßnahmen gegen den Lärm erst ab 2026 umsetzbar sein. Dies bedeutet, dass die Anwohner der Stadt noch einige Zeit auf wirksame Abhilfe warten müssen. Die Stadtverwaltung und die Deutsche Bahn AG haben sich auf einen Maßnahmenkatalog geeinigt, der die Lärmbelästigung reduzieren soll. Doch die Umsetzung dieser Maßnahmen wird aufgrund von bürokratischen Hürden und finanziellen Restriktionen erst in einigen Jahren möglich sein. Die Bürger von Erkrath müssen also weiterhin auf effektive Lärmschutzmaßnahmen warten.

Erkrath wird erst ab 2026 von Eisenbahn-Lärmschutzmaßnahmen profitieren

Wenn die S-Bahnen planmäßig fahren, kann Erkrath sich mit seinen drei Haltepunkten Erkrath, Hochdahl und Hochdahl-Millrath glücklich schätzen – man kommt schnell weg und schnell hin. Viele wohnen gern im grünen Erkrath und pendeln zur Arbeit aus. Manche wohnen direkt an der Bahnstrecke, teils nur 40 oder 50 Meter entfernt.

Für sie ist die gute ÖPNV-Anbindung Segen und Fluch zugleich, denn sie müssen Emissionen und Lärm ertragen. Die Bahn will Letzteres durch beidseitig Schall absorbierende Schutzwände aus Aluminium, deren Farben die Kommune auswählen kann, in ausgewählten Bereichen abmildern.

Das Programm Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes

Das Programm Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes

Das Programm wird seit 1999 vom Bund gefördert. Bis 2030 soll die Lärmsanierung mehr als die Hälfte aller Anwohner an bestehenden Schienenwegen vom Lärm der vorbeifahrenden Züge entlasten.

InfoEidechsen und Bäume müssen weichen

Schallschutzwände beschatten die Gleise und greifen damit in den Lebensraum streng geschützter Zauneidechsen ein, die gerne an sonnigen Bahndämmen leben. Sie werden auf neue Flächen umgesiedelt, nach Absprache mit den Eigentümern. Für die Wände werden einzelne Bäume weichen müssen, was an anderer Stelle ausgeglichen wird.

Das Programm umfasst aktive und passive Maßnahmen

Die Aktiven bewirken durch den Bau von Schallschutzwänden eine Lärmminderung direkt an der Quelle. Zu den Passiven zählt im Wesentlichen der Einbau von Schallschutzfenstern und Lüftern an Gebäuden. Der Bund sponsert dies mit 75 Prozent der Kosten.

Mit schalltechnischen Untersuchungen werden vorab aktuelle und prognostizierte Lärmbelastung ermittelt und mit dem Grenzwert verglichen. Aus der Grenzwertüberschreitung leitet sich der Umfang der Schallschutzmaßnahmen ab, die grundsätzlich auf den höheren der beiden Werte (aktuell oder Prognose) ausgelegt werden.

Ob eine Schallschutzwand gebaut werden kann oder ob passiver Lärmschutz an den Wohngebäuden geboten ist, wird durch eine Kosten-Nutzen-Abwägungsformel festgestellt.

Der Planungsstand

Die Stadt Erkrath war im Sommer 2019 über die Maßnahme informiert worden, 2022 sollte gebaut werden. Wegen nicht absehbarer baulicher und planerischer Herausforderungen in Erkrath waren jedoch weitere detaillierte Untersuchungen notwendig und der Antrag auf Plangenehmigung konnte nicht termingerecht beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden.

Aus 2022 wurde 2024 und schließlich Anfang 2026, wie Vertreter der Deutschen Bahn (DB) jetzt im Erkrather Umwelt- und Planungsausschuss erklärten. Ein definitives Versprechen mochten sie aber nicht abgeben.

Die Planung steht jedoch und hat sich noch einmal verändert. So sind laut Bahn nun doch keine Lärmschutzwände im Bereich Rathelbecker Weg möglich, weil sie dort verlegten Rohren für Strom, Wasser, Gas und Telekommunikation in die Quere kommen würden. Es kommt also lediglich passiver Schutz durch Fenstertausch infrage.

Positive Nachrichten gibt es hingegen für die Bahnstraße, dort kann eine ursprünglich geplante Lücke in der Schallschutzwand nun doch geschlossen werden, hieß es von DB.

Schallschutzwände sind für Abschnitte in den Bereichen Erkrath (Schlüter- und Kreuzstraße), Alt-Hochdahl, Hochdahl und Millrath (Winkelsmühler Weg) vorgesehen. Es soll insgesamt an die 900 von grenzwertüberschreitendem Bahnlärm betroffene Erkrather geben.

Die Kostenübernahme

Die Planung und Errichtung von Lärmschutzwänden werden zu 100 Prozent vom Bund und der Bahn übernommen, der Stadt entstehen keine Kosten. Bei passivem Lärmschutz tragen die Eigentümer ein Viertel der Kosten, da die Sanierung als Wertsteigerung des Objekts gilt.

Für die Bürgerschaft soll es eine öffentliche Informationsveranstaltung geben. Die Politik hat die Stadt beauftragt, eine digitale Übertragungsmöglichkeit zu prüfen, damit auch online partizipiert werden kann. Der Deutschen Bahn wiederum gab die Politik den dringenden Hinweis mit, die Montage der Schallschutzwände parallel zu ohnehin geplanten anderen Sanierungsarbeiten an Gleisen und Bahnhöfen laufen zu lassen. Weitere Ausfälle des Bahnbetriebs wären den Erkrathern schlichtweg nicht mehr zuzumuten.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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