Essen: Instabiler Stollen unter Häusern – "Sache von Wochen"

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83 Mieter müssen längerfristig in Notquartieren bleiben

Nach der Räumung eines Doppel-Hochhauses in Essen in der Nacht zum Samstag wegen eines Bergbauschadens müssen die 83 Mieter für längere Zeit in Notquartieren bleiben. „Das ist mit Sicherheit eine Sache von Wochen, nicht Tagen“, sagte ein Sprecher der Essener Wohnungsgesellschaft Wohnbau eG am Sonntag.

Die Gesellschaft werde zu Wochenbeginn nach Lösungen für eine mittelfristig passende Unterbringung der Mieter sorgen. Miete müssten die Menschen für die Zeit natürlich nicht zahlen.

Instabiler Stollen unter Häusern entdeckt

Instabiler Stollen unter Häusern entdeckt

Unter dem mehrgeschossigen Gebäude im Stadtteil Freisenbruch liegt der Zugang zu einem mehr als 100 Jahre alten Belüftungsstollen aus der Bergbauzeit. Die Bergbaubehörde habe dort in der vergangenen Woche Sondierungsbohrungen vorgenommen. Dabei sei der Hohlraum aufgefallen.

Experten der Bauaufsicht hätten daraufhin nach gründlicher Prüfung am Freitagabend die Räumung des Hauses angeordnet, sagte die Stadtsprecherin. Die Standsicherheit des Gebäudes sei nicht mehr gewährleistet gewesen.

Standsicherheit muss wiederhergestellt werden

Standsicherheit muss wiederhergestellt werden

Wann und wie der Hohlraum beispielsweise mit Beton gefüllt werden könne, um die Standsicherheit des Hochhauses wiederzugewinnen, müssten Statiker genau prüfen, sagte der Sprecher der Wohnungsgesellschaft.

Im Ruhrgebiet durchziehen mehrere 1000 Kilometer Schächte und Stollen die Erde. Immer wieder kommt es dabei zu Tagesbrüchen. Das sind Bergschäden, die sich an der Erdoberfläche zeigen.

In Erinnerung ist manchen etwa das Loch von Bochum-Wattenscheid. Im Jahr 2000 bildete sich damals in einem Wohngebiet ein 500 Quadratmeter großer Krater, zwei Garagen versanken damals darin.

Im Ruhrgebiet gibt es auch nach dem Kohle-Aus weiter zahlreiche Bergschäden. Der aktive Steinkohlenbergbau war in Deutschland 2018 nach über 200 Jahren zu Ende gegangen. Auch lange danach bekommt das einstige Betreiberunternehmen RAG weiterhin Tausende Meldungen über Bergschäden an Gebäuden als Folge des Kohleabbaus und der Hohlräume in großer Tiefe.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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