Fernsehduell mit Björn Höcke und Mario Voigt: NS-Sprache im AfD-Alltag
In einem Fernsehduell zwischen den AfD-Politikern Björn Höcke und Mario Voigt wurde die Verwendung nationalsozialistischer Sprache im Alltag der AfD thematisiert. Die Diskussion über die politische Rhetorik der Partei führte zu kontroversen Meinungen und starken Reaktionen. Die Verwendung von Terminologien und Symbolen aus der NS-Zeit sorgt für anhaltende Debatten und Kritik. Die Debatte über den Gebrauch der Sprache in der politischen Landschaft zeigt die Sensibilität für historische Verantwortung und den Umgang mit der Vergangenheit. Die Auseinandersetzung mit NS-Bezügen in der AfD wirft wichtige Fragen zur Demokratie und dem Umgang mit extremen Ideologien auf.
TVDuell: Höcke driftet in NS-Sprache ab
Fünf Minuten dreißig dauert es, bis Björn Höcke bei seinem letzten großen Interview live im Fernsehen in das Jahr 1933 abdriftet. Auf eine verhältnismäßig harmlose Frage zur Schulpolitik in Thüringen bemerkt der AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl so beiläufig wie bedeutungsvoll: Die Bildungslandschaft in dem Bundesland sei durch Gremien wie die Kultusministerkonferenz „gewissermaßen gleichgeschaltet“. Was ihm der MDR-Moderator zunächst durchgehen lässt und erst später die Wortwahl kritisiert, mit der „er sich schwer tue“.
Kritik am AfD-Spitzenkandidaten
Vielfach beanstandet wurde die Sendung, weil sie den Parteichef des laut Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremen AfD-Landesverbands im Osten eine so große Bühne bot. Ähnlich groß ist das Entsetzen über das TV-Duell am Donnerstag mit Höcke und dem CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt, das ausgerechnet auf den Tag der Befreiung der KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora fällt.
Kontroverse um TVDuell: Höcke und Voigt im Fokus für NS-Anspielungen
Dass die Erregung über einzelne AfD-Aussagen klein ist, in denen immer wieder NS-Jargon anklingt, zeigt zweierlei: Wie wohldosiert sie eingewoben werden in den Wahlkampfsprech der Partei – nicht nur von Höcke. Aber auch, wie wenig Sensibilität für belastete Begriffe und Redewendungen 80 Jahre nach Ende der Naziherrschaft noch vorhanden ist.
AfD im Fokus: NS-Jargon und Gleichschaltung im TVDuell mit Höcke
Nicht nur Galionsfigur Höcke, sondern auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio sprach 2018 im Bundestag wörtlich von Gleichschaltung. In der Debatte um Hans-Georg Maaßen wetterte der innenpolitische Sprecher damals, „selbst der Verfassungsschutz soll jetzt gleichgeschaltet werden“.
Der ursprünglich aus dem Bereich der Elektrotechnik stammende Ausdruck diente den Nationalsozialisten als Verharmlosung ihrer Maßnahmen nach der Machtergreifung 1933: Alle sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Organisationen wurden übernommen und kontrolliert; Juden und Oppositionelle aus Behörden und Institutionen teils gewaltsam entfernt. Ein entsprechendes Gesetz zur „Gleichschaltung“ legte das fest.
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