Flüchtlinge-Kinder-in-Solingen-Situationsbericht-an-den-Schulen

Index

Flüchtlinge-Kinder-in-Solingen-Situationsbericht-an-den-Schulen

In der Stadt Solingen gibt es mittlerweile hunderte von Flüchtlingen, die vor Krieg, Verfolgung und Gewalt in ihre Heimatländer geflohen sind. Viele von ihnen sind Kinder und Jugendliche, die sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen. Um die Situation dieser jungen Menschen besser zu verstehen, haben wir einen Situationsbericht erstellt, der die Herausforderungen und Chancen aufzeigt, die sich durch die Integration dieser Kinder in die Solinger Schulen ergeben. In diesem Bericht werden die Ergebnisse einer umfassenden Analyse vorgestellt, die auf Interviews mit Lehrern, Sozialarbeitern und Flüchtlingen selbst basiert.

Flüchtlinge-Kinder in Solinger Schulen: Eine Herausforderung für Lehrer und Schüler

Als vor gut zwei Jahren der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begann, flüchteten in kurzer Zeit viele Frauen mit ihren (schulpflichtigen) Kindern auch nach Deutschland. Für diese und Kinder anderer Nationen endet zum neuen Schuljahr nach den Sommerferien die zweijährige Erstförderung.

Keine Willkommensklassen in Solingen

Keine Willkommensklassen in Solingen

Anders als in einigen größeren Städten gibt es in Solingen keine sogenannten „Willkommensklassen“. Stattdessen wurden die Schülerinnen und Schüler von Beginn an in die Regelklassen integriert und erhalten Förderunterricht in Form von „Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“.

Wie uns eine Sprecherin der Bezirksregierung mitteilt, ist davon auszugehen, dass diese Art der Eingliederung auch zum neuen Schuljahr weiter möglich ist und keine zusätzlichen Klassen über die Zügigkeit einer Schule hinaus nötig werden.

Zuweisung der Schülerinnen und Schüler

„Die Zuweisung der Schülerinnen und Schüler nach der Erstförderung auf einzelne Schulen befindet sich noch in der Abstimmung, sodass zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben über die zukünftigen Klassengrößen der einzelnen Schulen in den künftigen Jahrgängen 6 bis 9 möglich sind“, heißt es in einer Antwort der Pressestelle.

Die Stadt geht davon aus, dass „an einigen Schulen allerdings die Zahl der SuS in den Klassen steigen“ kann.

Beispiel: Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Ohligs

„Sehr voll“, sagt Annette Rosenkaymer, die für die Verwaltungsarbeit zuständig ist. Die Zuweisung erfolgt in Absprache über die Stadt beziehungsweise das Kommunale Integrationszentrum (KI), die natürlich die Kapazitäten kennen.

Grundschule Klauberg: Eine Herausforderung

Noch schwieriger ist die Lage an der Grundschule Klauberg, an der insgesamt Kinder aus schätzungsweise 30 bis 40 Nationen unterrichtet werden und zudem Kinder mit sonderpädagogischem oder anderem Förderbedarf.

„Sie sollen möglichst viel Kontakt haben mit den anderen Kindern, so werden sie am besten integriert“, sagt Schulleiterin Alexandra Neugebauer im Gespräch mit unserer Redaktion.

Soweit möglich achtet man darauf, dass der DaZ-Unterricht während des regulären Deutsch-Unterrichts oder anderer Hauptfächer stattfindet. „So können die Kinder während der Fächer, in denen Deutsch nicht so entscheidend ist – wie Sport, Kunst oder Musik – in ihrer Klasse sein.“

Individuelle Förderung

Anderthalb Stellen stehen Neugebauer für den DaZ-Unterricht der schwerpunktmäßig aus der Ukraine stammenden Kinder zur Verfügung – der Erfolg nach zwei Jahren ist sehr individuell. „Es gibt Kinder, die können wir nach zwei Jahren guten Gewissens aufs Gymnasium schicken.“ Aber eben auch die Fälle, die kaum Deutsch sprechen.

Die individuelle Förderung dieser Kinder, die aus so unterschiedlichen Nationen wie Kenia, Griechenland oder Indien stammen, ist dann Aufgabe der Klassenleitung und des multiprofessionellen Teams. Als „sehr herausfordernd“, beschreibt Alexandra Neugebauer die Situation für die Klassenleiter.

Zahlen aus Solingen

Nach den Sommerferien beenden an Grundschulen 118 Schülerinnen und Schüler die Erstförderung, davon bleiben 101 in der Grundschule, 17 wechseln von Klasse 4 in die Klasse 5 der Sekundarstufe I.

Es ist bereits klar, dass im neuen Jahrgang 5 genügend Plätze zur Verfügung stehen und keine Mehrklassen gebildet werden müssen.

In der Sekundarstufe I beenden 107 zugewanderte Schülerinnen und Schüler die Erstförderung, davon bleiben 50 an ihrer Schule. 57 Schülerinnen und Schüler wechseln die Schule, davon gehen 19 an ein Berufskolleg und 38 wechseln an eine andere Schulform der Sekundarstufe I.

Solinger Schulen: Eine Brücke zwischen Kulturen

Diese Integrationsprozesse bei Schulen in Solingen sind eine Herausforderung für Lehrer und Schüler. Es ist wichtig, dass die Stadt und die Schulen gemeinsam daran arbeiten, eine Brücke zwischen den Kulturen zu bauen und den Kindern aus verschiedenen Nationen eine Chance auf eine erfolgreiche Zukunft zu bieten.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up