Haan: Neue Selbsthilfegruppe für Demenzkranke beginnt im August
Die Stadt Haan setzt ein wichtiges Zeichen für die Unterstützung von Menschen mit Demenzerkrankungen. Im August startet eine neue Selbsthilfegruppe, die sich speziell an Betroffene und ihre Angehörigen richtet. Die Initiative wird von der Stadt Haan in Kooperation mit einem erfahrenen Demenz-Experten durchgeführt und bietet eine wichtige Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Menschen, die von dieser Krankheit betroffen sind. Die Gruppe wird sich regelmäßig treffen, um Erfahrungen auszutauschen, Fragen zu klären und gemeinsam Lösungen zu finden.
Neue Selbsthilfegruppe für Demenzkranke in Haan: Unterstützung für Angehörige ab August
Demenz ist eine Krankheit, die – insbesondere wenn sie Menschen unter 65 Jahre trifft – von Ärzten nicht immer gleich diagnostiziert wird und die von den betreuenden Angehörigen vielfach Übermenschliches abverlangt. Unterstützung für die Angehörigen möchte das Demenznetz Haan bieten.
Ab 13. August trifft sich unter der Regie von Ursula Berns (Altenpflegerin und freiberufliche Dozentin) und Annelie Gilles (examinierte Krankenschwester mit dem Schwerpunkt Demenz und freiberufliche Dozentin) im Treff der Arbeiterwohlfahrt für Alt und Jung, Breidenhofer Straße 7, eine neue Selbsthilfegruppe, die sich schwerpunktmäßig auf jüngere Erkrankte, die noch im Berufsleben stehen, fokussiert.
Hilfgruppe für junge Demenzkranke in Haan: Selbsthilfe für 45- bis 65-Jährige ab August
Im Blickpunkt steht die Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen, bei denen die dementielle Veränderung noch am Anfang steht und die andere Vorstellungen und Bedürfnisse haben als betagtere Menschen, die ansonsten in Einrichtungen der Tagespflege betreut werden.
Nicht allein sein mit dem Vergessen der Verwandten
Das Demenznetz Haan ist ein Zusammenschluss zahlreicher in der Stadt tätiger Einrichtungen, deren Akteure nicht nur rund um das Thema Demenz informieren, sondern auch Angebote für an Demenz erkrankte Menschen sowie deren indirekt betroffenen Angehörigen zum Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen bereithalten.
Seit Januar 2018 gewährt die Stadt Haan dem Demenznetz einen Zuschuss und hat die Geschäftsführung dem Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt übertragen.
In Deutschland leben laut des Verbandes Alzheimer NRW – Selbsthilfe Demenz etwa 20.000 bis 24.000 Menschen im Alter von 45 bis 65 Jahren mit einem diagnostizierten dementiellen Syndrom.
„Wir wissen, dass es hier in Haan einen Bedarf für unser Angebot einer Demenz-Selbsthilfegruppe gibt“, sagte Koordinatorin Jutta Barz vom Demenznetz Haan.
Haan ist „arm dran“ bei Treffpunkten für Menschen mit Demenz
Allerdings muss die Erkrankung zunächst festgestellt werden, was mitunter eine längere Phase der Diagnostik mit sich bringt.
„Einige Ärzte waren der Meinung, dass ich keine Demenz haben könnte, da ich geistig noch viel zu agil und fit sei, aber da ich den Uhrentest nicht bestanden habe, wurde ein erneutes MRT mit Kontrastmittel gemacht, mit dem Ergebnis, dass nichts Auffälliges gefunden wurde und Demenz ausgeschlossen werden könne“, sagte Kai, ein 56-jähriger Alzheimer-Betroffener der Selbsthilfegruppe in Velbert.
In der Tat würde bei jüngeren Menschen eher ein Burn-Out oder eine Depression vermutet.
Wenn die Krankheit jüngere Menschen trifft, tauchen häufig Fehlleistungen am Arbeitsplatz auf, im privaten Umfeld sind es Partnerin oder Partner sowie Kinder, die ausgleichen.
Es braucht viel Empathie und Fingerspitzengefühl, um die Diskrepanz von Selbstwahrnehmung der Erkrankten und ihre Einsichtsfähigkeit auszubalancieren.
Die neue Selbsthilfegruppe, die das Demenznetz Haan initiiert hat und von Ursula Berns und Annelie Gilles fachlich begleitet wird, findet jeden zweiten Dienstag im Monat von 18 bis 19.30 Uhr im Treff der Arbeiterwohlfahrt für Alt und Jung, Breidenhofer Straße 7, statt.
Eine Anmeldung ist bei Jutta Barz unter der Telefonnummer 0151 26792434 oder per E-Mail ([email protected]) möglich.
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