Immer mehr Bedürftige müssen ihre rechtliche Betreuung in fremde Hände legen.

Immer mehr Bedürftige müssen ihre rechtliche Betreuung in fremde Hände legen. Diese alarmierende Entwicklung spiegelt sich in aktuellen Statistiken wider, die zeigen, dass die Anzahl der Personen, die auf fremde Unterstützung angewiesen sind, stetig steigt. Es ist besorgniserregend, dass immer mehr Menschen nicht mehr in der Lage sind, ihre rechtlichen Angelegenheiten eigenständig zu regeln. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig, doch die Folgen sind gravierend. Die zunehmende Notwendigkeit von rechtlicher Betreuung durch Dritte wirft wichtige Fragen auf bezüglich Selbstbestimmung, Autonomie und sozialer Unterstützung. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Maßnahmen ergriffen werden, um diesen Personen die nötige Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen, damit sie weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Anzahl hilfsbedürftiger Personen ohne rechtliche Betreuung in NRW stark gestiegen, Experten warnen vor Mangel an professionellen Betreuern für Baby-Boomer-Generation

Anzahl hilfsbedürftiger Personen ohne rechtliche Betreuung in NRW stark gestiegen, Experten warnen vor Mangel an professionellen Betreuern für Baby-Boomer-Generation

Die Zahl der Menschen, die ihr Leben nicht mehr selbst regeln können und auch keinen ehrenamtlichen Betreuer aus dem familiären oder privaten Umfeld haben, ist in Nordrhein-Westfalen überdurchschnittlich stark gestiegen. Experten aus Justiz, Wohlfahrts- und Betreuungsvereinen warnen, dass das ohnehin schon dünner werdende Netz an professionellen Betreuern nicht ausreichen wird, wenn die Baby-Boomer-Generation zunehmend in ein hilfsbedürftiges Alter kommt.

In schriftlichen Stellungnahmen an den Düsseldorfer Landtag fordern sie angesichts unattraktiver Arbeitsbedingungen eine auskömmliche Vergütung für die Betreuer und mehr Anreize für ehrenamtliche Betreuung. Im Rechtsausschuss des Landtags wird es dazu am 23. April eine Sachverständigen-Anhörung geben.

Das Betreuungsrecht dient dem Schutz und der Unterstützung erwachsener Menschen, die wegen einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbst regeln können. Das Gesetz gehe in solchen Fällen vom Leitbild der ehrenamtlichen Betreuung aus - vornehmlich durch geeignete Personen im Umfeld der Betroffenen, erläutert NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) in einer Vorlage an den Rechtsausschuss.

Tatsächlich sinke die Zahl der ehrenamtlichen Betreuer aber seit Jahren. Während 2008 noch 63 Prozent der vom Betreuungsgericht bestellten Personen aus diesem Kreis stammte, sei es mittlerweile weniger als die Hälfte, stellte der Minister fest. Nach Angaben des ehemaligen Essener Betreuungsrichters Georg Dodegge fiel NRW im Jahr 2021 mit einer Quote von nur 43 Prozent an Betreuern aus dem familiären oder sonstigen ehrenamtlichen Kreis weit hinter Bayern, Hessen oder dem Saarland zurück.

Dieser Trend werde sich angesichts der Überalterung der Gesellschaft und der Erosion familiärer Strukturen fortsetzen, prognostizieren in ihren Stellungnahmen sowohl der Bundesverband der Berufsbetreuer (BdB) als auch der Sprecher der Bundeskonferenz der Betreuervereine, Stephan Sigusch. Dabei sei es kontraproduktiv, dass immer mehr Betreuer ihren Beruf aufgrund mangelhafter Kostendeckung aufgeben und viele Betreuungsvereine deswegen schließen müssten, beklagte der BdB.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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