In Nordrhein-Westfalen nimmt die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich Fahrrad und E-Bike weiter zu. Diese Entwicklung spiegelt den wachsenden Trend zur umweltfreundlichen Mobilität wider und unterstreicht die Bedeutung der Fahrradbranche in der Region. Unternehmen, die Fahrräder und E-Bikes produzieren, aber auch Dienstleister im Bereich Wartung, Reparatur und Verleih profitieren von diesem positiven Wachstum. Der Bedarf an Fachkräften in diesem Sektor steigt stetig, was zu neuen Beschäftigungsmöglichkeiten führt. Die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Verkehrsmitteln wie dem Fahrrad und dem E-Bike trägt somit nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern auch zur Stärkung der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.
Arbeitsplatzwachstum in Nordrhein-Westfalen durch Fahrrad und E-Bike-Boom
Der Boom bei Fahrrädern mit Elektromotor (Pedelecs) und bei der allgemeinen Nutzung von Zweirädern führt zu einem deutlich wachsenden Geschäft dieser Branche in NRW. Die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Gebiet stieg zwischen 2012 bis Ende 2022 von 42.600 auf 50.700 Personen. Die Bruttowertschöpfung, also der Wert der geschaffenen Güter und Dienstleistungen nach Abzug von Vorleistungen, wuchs von 1,4 Milliarden Euro auf 1,9 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum.
NRW profitiert von steigender Beschäftigung in der Fahrradbranche
Dies alles ergibt eine Studie des Kompetenznetzwerks Umweltwirtschaft NRW im Auftrag des Düsseldorfer Verkehrsministeriums. Relativ am stärksten legte der Handel mit Zweirädern zu, was ohne Zweifel auch mit dem Boom bei Pedelecs zusammenhängt. Die Zahl der Arbeitsplätze bei Fahrradhändlern aller Größen legte um mehr als 40 Prozent auf 12.400 zu. Besonders erstaunlich ist das nicht, denn die Fahrradshops haben ihre Wertschöpfung in nur zehn Jahren im betrachteten Zeitraum fast verdoppelt auf 682 Millionen Euro.
Pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter kommt mittlerweile im Handel eine Wertschöpfung von 55.000 Euro im Jahr zusammen. Das ist nur möglich, weil beim Handel mit E-Bikes pro Stück in der Regel ein viel größerer Betrag beim Händler überbleibt als bei einfachen Tourenrädern. Immerhin 3200 Jobs entfallen auf die Herstellung von Zweirädern und von Zubehör, wobei Rose Bikes aus Bocholt mit 490 Mitarbeitern wohl der wichtigste Anbieter ist.
Der Kinderfahrradanbieter aus Wülfrath wird in der Studie als „Hidden-Champion“ beschrieben mit einem Umsatz von 48 Millionen Euro im Jahr und mehr als 100 Beschäftigten. Laut der Untersuchung arbeiten rund 27.000 Menschen in Betrieben des Fahrradtourismus, womit vorrangig Hotels und andere Unterkünfte für Zweiradfahrer gemeint sind, aber auch spezialisierte Veranstalter wie Adami-Reisen aus Bochum oder auch Beschäftigte von Tourismusagenturen, die sich beispielsweise um die Vermarktung des Ruhrtalradweges kümmern.
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zum Ausbau von Radwegen
Nur 1600 Menschen beschäftigen sich laut der Studie damit, neue Radwege oder Fahrradparkplätze zu planen und zu bauen. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagte dazu jüngst in Köln bei einer Feier zum 40. Jubiläum des Fahrradclubs ADFC in NRW, er würde das Tempo beim Bau neuer Radwege und insbesondere von Radschnellwegen gerne deutlich beschleunigen. Dafür fehlten aber oft die Bauplaner. Die Planungsabläufe und Genehmigungsverfahren seien oft viel zu bürokratisch.
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