Die Stadt Kaarst setzt ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt und Toleranz. Unter dem Motto Kaarst ist bunt möchte die Stadtgemeinde ihre Bewohnerinnen und Bewohner dazu aufrufen, sich aktiv gegen rechtsextreme Tendenzen zu engagieren. Im Vorfeld der Europawahl wird die Kampagne ins Leben gerufen, um die Bürgerinnen und Bürger aufzurufen, ihre Stimme zu erheben und sich für eine offene und tolerante Gesellschaft einzusetzen. Durch die gemeinsame Aktion soll ein Zeichen gegen Intoleranz und Diskriminierung gesetzt werden.
Kaarst ist bunt – gemeinsam gegen Rechtsextremismus: Werbung für Europawahl
Heiner Hannen fuhr mit seinem bunten Fahrrad auf den Platz vor dem Kaarster Rathaus und brachte Plakate mit, die von Schülern im Rahmen eines Kreativ-Wettbewerbs der Stadt und der Bürgerstiftung entworfen und prämiert wurden. 500 dieser Plakate sollen ab Montag in der ganzen Stadt aufgehängt werden, sagt Hannen.
„Bunte“ Aktion gegen Rechtsextremismus: Bürgerinitiative ruft zur Europawahl auf
Die Bürgerinitiative „Kaarst ist bunt – gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ kommt mindestens bis zur Europawahl am Sonntag, 9. Juni, jeden Freitag ab 11 Uhr auf dem Platz am Neumarkt zusammen und wirbt dafür, dass Bürger ihre Stimme abgeben und demokratisch wählen.
Die Initiative gegen Rechtsextremismus wurde nach den Recherchen von Correctiv zum Geheimtreffen in einem Landhotel Potsdam im vergangenen November gegründet, auf dem unter anderem hochrangige AfD-Politiker die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland planten (Stichwort Remigration).
Erste Amtshandlung war die Organisation einer großen Demonstration in Kaarst gegen Rechtsextremismus jedweder Art, an der sich rund 3000 Bürger beteiligten. „Wir haben diese Demo geplant, organisiert und angemeldet“, erklärt Dagmar Andrae-Maukel, Sprecherin der Bürgerinitiative.
Nach der Demonstration überlegte die Bürgerinitiative, wie es weitergehen soll. „Wir hatten viele Ideen, von denen einige nicht umsetzbar waren“, so Andrae-Maukel. Der wöchentliche Aufruf auf dem Neumarkt, zur Europawahl zu gehen, war eine dieser Ideen. Geplant sind auch Werbeaktionen für die Wahl vor Supermärkten.
„Vielleicht kommen wir so mit Unentschlossenen ins Gespräch und können sie überzeugen, zur Wahl zu gehen und ihre demokratische Stimme abzugeben“, hofft sie. Die Europawahl fällt auf den Schützenfest-Sonntag in Kaarst, und die Bürgerinitiative darf im Festzelt auf der Xantener Straße ein großes Banner aufhängen, mit dem auf die Wahl hingewiesen werden soll.
Gewinner ist die europäische Demokratie.
Doch was passiert nach der Europawahl? Am 23. Juni findet in Kaarst das Fest der Nationen statt. „Dort haben wir einen Stand und planen einige Aktionen“, verrät Andrae-Maukel. Zudem lädt die Bürgerinitiative ab dem 5. Juni einmal im Monat zu einem Stammtisch ein, zu dem alle Bürger eingeladen sind. Dieser findet jeden ersten Montag im Monat in der Gaststätte „Altes Rathaus“ (Rathausstraße) statt, Beginn ist um 19 Uhr.
„Und im kommenden Jahr sind Bundestags- und Kommunalwahlen, da werden wir sicher auch aktiv werden“, sagt Andrae-Maukel.
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