Am 27. Mai 2022 wird in Aachen der Karlspreis verliehen, einer der höchsten Auszeichnungen Europas. In diesem Jahr geht diese ehrenvolle Auszeichnung an Rabbiner Pinchas, einen israelischen Rabbiner, der sich für den Frieden und die Völkerverständigung einsetzt. Die Auszeichnung wird ihm für sein Engagement im Bereich der interreligiösen Dialog verliehen. Rabbiner Pinchas ist für seine Bemühungen um Verständigung und seine Friedensinitiativen bekannt und wird nun für seine Verdienste geehrt.
Der Karlspreis wird jährlich in Aachen verliehen und ist nach Karl dem Großen benannt, der die Stadt Aachen zu seiner Hauptstadt machte. Die Auszeichnung wird an Personen verliehen, die sich um die Vereinigung Europas und die Förderung des Friedens verdient gemacht haben. In diesem Jahr wird Rabbiner Pinchas für sein Engagement im Bereich der Friedensförderung und der Völkerverständigung geehrt.
- Karlspreis für Rabbiner Pinchas Goldschmidt: Auszeichnung für Engagement für Frieden und Toleranz
- Laudatio von Vizekanzler Robert Habeck
- Karlspreis als Zeichen gegen Antisemitismus
- Aufruf zum Einsatz gegen alle Formen von Judenhass
- Karlspreis-Verleihung an Oberrabbiner – Polizei erwartet ruhige Lage
Karlspreis für Rabbiner Pinchas Goldschmidt: Auszeichnung für Engagement für Frieden und Toleranz
Der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER), Pinchas Goldschmidt (61), ist am Donnerstag in Aachen mit dem Internationalen Karlspreis geehrt worden. Der frühere Oberrabbiner von Moskau setze sich für den Frieden, die Selbstbestimmung der Völker und die europäischen Werte, für Toleranz, Pluralismus und Verständigung ein, hieß es zur Begründung.
Zudem engagiere er sich für den interreligiösen Dialog zwischen Juden und Christen sowie zwischen Juden und Muslimen, so das Karlspreisdirektorium. Gemeinsam mit Goldschmidt erhielten auch die jüdischen Gemeinschaften in Europa die Auszeichnung.
Laudatio von Vizekanzler Robert Habeck
In seiner Laudatio lobte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) im Krönungssaal des Aachener Rathauses die Entscheidung Goldschmidts, 2022 Putins Russland zu verlassen, um so gegen die Gewalt gegen die Freiheit in der Ukraine zu protestieren. Es zeugt von Ihrem tiefen historischen Gerechtigkeitssinn, so der Bundeswirtschaftsminister.
Karlspreis als Zeichen gegen Antisemitismus
Mit dem Karlspreis an Goldschmidt setzt die Jury laut Habeck überdies auch ein Zeichen gegen Antisemitismus - und dafür, dass jüdisches Denken und jüdisches Leben Europa reicher macht. Zudem setze er sich als Mitgründer des europäischen Muslim-Jewish-Leadership Council für eine besseres wechselseitiges Verständnis zwischen den rund 1,5 Millionen Juden und den über 40 Millionen Muslimen in Europa ein.
Aufruf zum Einsatz gegen alle Formen von Judenhass
Bei einem Gottesdienst vor der Karlspreis-Verleihung sagte der Aachener katholische Bischof Helmut Dieser, Goldschmidt stehe für ein demokratisches, freies und friedfertiges Europa. Mit dem Karlspreis für ihn und alle jüdischen Gemeinschaften in Europa werde hervorgehoben, dass Europa rechtsstaatlich sei und Raum für religiöse wie kulturelle Freiheit biete. Dieser rief außerdem dazu auf, allen Formen von Judenhass entschieden entgegenzutreten - auch an der Wahlurne.
Karlspreis-Verleihung an Oberrabbiner – Polizei erwartet ruhige Lage
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte die Verleihung des Internationalen Karlspreises an den Präsidenten der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt, als wichtiges Zeichen zur richtigen Zeit für das jüdische Leben in Europa bezeichnet.
Mutig und entschlossen setzt sich Pinchas Goldschmidt für eine Verständigung zwischen den Religionen, für den Frieden, für Toleranz und unsere europäischen Werte ein. Die Auszeichnung an ihn und die jüdischen Gemeinschaften unterstreicht: Jüdisches Leben war und ist ein prägender Teil von Europa, teilte Wüst am Donnerstagmorgen mit.
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