Schottische Fußballfans erobern Köln
Noch sieht man hier einige Campervans, Zelte und Autos, die von der schottischen Flagge geziert werden. Aber so langsam leert sich die sattgrüne Wiese und die ersten schottischen Fußballfans packen zusammen.
Colin McPherson räumt am Morgen nach dem 1:1 gegen die Schweiz bereits seine letzten Sachen in den Kofferraum seines Autos. Mit seinem Sohn ist er wegen der EM zu Besuch in der Domstadt. „Wir haben uns das gestrige Spiel auf der Fanmeile am Konrad-Adenauer-Ufer angeschaut und es war fantastisch“, sagt McPherson.
Campingplätze in und rund um Köln
Auf den Campingplätzen in und rund um Köln übernachten während der Fußball-Europameisterschaft viele Fans. Die meisten von ihnen sind nicht bereit, die gestiegenen Hotelpreise während der EM zu bezahlen. Der Campingplatz Stadt Köln ist bei den Fußballanhängern besonders beliebt.
Michael Brinkmann, Betreiber des Campingplatzes, freut sich über die gute Stimmung auf seinem Platz. „Wir haben den Platz 2021 übernommen und für uns war es das erste Großereignis. Unsere Besucher waren aber rundum friedlich und wir hatten keine Probleme“, sagt der 54-Jährige.
Der Großteil der schottischen Fans reise heute ab. „Wir erwarten den nächsten Schwung mit den englischen Fans nächste Woche“, sagt der Betreiber. Für die restliche EM-Zeit sind die Plätze überwiegend ausgebucht. „Das ist zwar eine stressige Zeit für uns, aber die EM ist nächste Woche auch wieder vorbei“, sagt Brinkmann.
Tausende Schotten feiern in Köln
Tausende Schotten feiern in Köln – „Deutschland ist unfassbar gastfreundlich“
Colin McPherson ist bereits zum vierten Mal in Köln, für seinen Sohn Noah ist es das erste Mal. „Das Essen hier schmeckt fantastisch, Bier darf ich leider noch nicht trinken“, sagt er und grinst seinen Vater an.
Die Familie ist aber nicht nur für die Europameisterschaft nach Deutschland gereist. „Wir fahren weiter zu einem Campingplatz in Nürnberg. In Bayern wollen wir uns auch das ehemalige Konzentrationslager in Dachau anschauen“, sagt der Familienvater.
Das nächste Spiel
„Ich tippe auf 3:2 für uns“, sagt Noah McPherson. „Ich bin da realistischer und tippe 2:1“, sagt Colin McPherson.
Eric Dawson geht von einem klaren Sieg der Schotten beim nächsten Spiel aus. „Ich tippe auf 1:0 für uns“, sagt er. Zum ersten Mal ist er zusammen mit seiner Frau zu Besuch in der Domstadt. „Köln ist eine sehr herzliche und gastfreundliche Stadt“, freut er sich.
Schottische Fans lieben Köln
Eine Freundesgruppe aus Glasgow hat kölsches Bier bei ihrem Besuch in der Domstadt sehr lieben gelernt. „Es ist wirklich sehr lecker und beim Public Viewing in den Fanzonen gab es immer schnell Nachschub, da man nicht so lange anstehen musste, wie wir erwartet hatten“, sagt Craig Lister.
Sie konnten sogar Tickets für das Rheinenergiestadion ergattern. „Die Stimmung war grandios und wir hatten hervorragende Plätze“, sagt Brown. Für das nächste Spiel hoffen die drei Freunde auf einen klaren Sieg. „Wir wollen eigentlich nur durch die Gruppenphase kommen“, sagt Brown.
Auch von den deutschen Fans sind die drei begeistert. „Immer wenn wir deutsche Fans gesehen haben, haben sie uns zugejubelt ‚No Scotland, no party‘, das war schon sehr lustig“, sagt Lister.
Schottlands Fans erobern Köln
Schottlands Fans erobern Köln – „Wir lieben Deutschland!“
Ein paar Meter weiter besprechen Schweizer-Fans, wohin sie weiter reisen wollen. Jean-Marc, sein Bruder Michel Barth und Sandro Puzzi kampieren seit Dienstag in Köln. Die Fußballfans aus Bern sind bereits zum zweiten Mal zu Besuch in der Domstadt.
„Wir waren das erste Mal bei der WM 2006 hier. 18 Jahre später sitzen wir wieder hier“, sagt Puzzi. Noch ist man sich uneinig darüber, wo man das nächste Spiel gegen Deutschland schauen möchte. „Wir überlegen gerade, ob wir lieber nach Düsseldorf oder Frankfurt wollen“, sagt Puzzi.
Die Aufregung sei immens: „Es ist auf jeden Fall eine große Ehre für uns gegen das Gastgeberland antreten zu dürfen“, sagt Jean-Marc Barth. Ob nun in Frankfurt oder Düsseldorf, steht noch aus, Spaß werden sie in jedem Fall haben.
Zurück zur Ruhe
Für den Ansturm der englischen Fans ist Michael Brinkmann bereits vorbereitet. „Da kommt noch mal eine große Besucherwelle auf uns zu“, sagt der 54-Jährige. Nach der EM wird auf dem Campingplatz unweit der pulsierenden Domstadt Köln auch wieder etwas mehr Ruhe einkehren.
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