„Kopieren ist Schwachsinn“ – DEB-Vize-Weltmeister auf Suche nach neuem Erfolgsweg

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„Kopieren ist Schwachsinn“ – DEB-Vize-Weltmeister auf Suche nach neuem Erfolgsweg

Der DEB-Vize-Weltmeister Oliver Kaczmarek hat sich entschieden, den Erfolgsweg zu ändern. Nachdem er sich von seinem langjährigen Trainer getrennt hat, sucht er jetzt nach neuen Wegen, um wieder an die Spitze zurückzukehren. In einem Interview äußerte er sich kritisch über die Kopiererei von Trainingsmethoden und nannte es sogar Schwachsinn. Er will nicht länger nur kopieren, sondern stattdessen einen eigenen Weg gehen. Dieser neue Ansatz soll ihm helfen, seine Ziele zu erreichen und wieder an die Weltspitze zu gelangen.

„Kopieren ist Schwachsinn“ – DEBVizeWeltmeister auf Suche nach neuem Erfolgsweg

Mit der Champions League wollten sich die Vize-Weltmeister auf den schwierigen Start in die Eishockey-WM einstimmen - doch es klappte nicht wie gewünscht. „Bitter, bitter“, sagte Torhüter Philipp Grubauer zum späten Aus der Münchner in Madrid, und Nico Sturm gab zu: „Als Bayern-Fan bin ich natürlich unglücklich.“

Nach dem gemeinsamen Abendessen in der Stadt verfolgten die beiden NHL-Profis mit ihren Kollegen im Teamhotel, wie der Traum vom deutschen Wembley-Finale platzte. „Das wäre geil gewesen“, meinte der Oberbayer Grubauer nach dem Training am nächsten Morgen in der Ostravar Arena.

NHL-Stürmer Reichel verstärkt Vize-Weltmeister

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Für die Eishockey-Cracks beginnt am Freitag (16.20 Uhr/Pro7 und MagentaSport) gegen den Olympiadritten Slowakei erst der Weg, der im Idealfall wieder ins Endspiel führen soll. So ist zumindest die neue Erwartungshaltung, die Sturm und Co. mit ihrem Silbercoup von Tampere geschaffen haben.

„Es ist eine schöne Sache, wenn du Druck von außen bekommst. Das zeigt, wie gut wir letztes Jahr gespielt haben, dass wir uns sowas verdienst haben“, meinte John-Jason Peterka, im Vorjahr als bester Stürmer ausgezeichnet: „Aber wir wissen genau, auf was es ankommt: Wir müssen füreinander spielen, alles geben für den anderen, wieder mit Teamgeist überzeugen.“

18 Bilder: Das sind die Teilnehmer der Eishockey-WM 2024

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Nicht jeder nimmt die ungewohnte öffentliche Wahrnehmung so locker wie der 22-Jährige. Harold Kreis, in den vergangenen Tagen immer wieder mit der Frage nach Gold konfrontiert, mahnt zu „Demut und Respekt“ vor der neuen Aufgabe. „Wir bleiben auf dem Boden und wissen, dass das nicht unser Hauptthema sein darf“, sagte der Bundestrainer im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID), „wenn es von außen kommt, ist es in Ordnung, aber es wird unsere Arbeit und unsere Einstellung nicht ändern.“

„Wenn ich ein gutes Restaurant besucht habe und aufstehe und gehe, sage ich auch: Ich komme wieder, ich war noch nicht fertig. Das ist sicher aus dem Affekt eine sehr emotionale Aussage. Aber die Wahrheit ist, dass wir uns alles von null an wieder erarbeiten müssen“, meinte Kreis mit Humor.

Ehl und Haukeland sind in Tschechien mit dabei

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In der jüngeren Vergangenheit folgten auf die größten Erfolge stets bittere Enttäuschungen: Nach Olympiasilber 2018 stürzte die deutsche Auswahl bei der folgenden WM auf Platz elf ab, nach dem WM-Halbfinaleinzug 2021 kam das frühe Olympia-Aus in Peking. „Die Spieler sprechen darüber“, berichtete Kreis, auch mit dem Sportpsychologen Tom Kossak. Es dürfe auf keinen Fall passieren, dass „sich die Mannschaft selbst zu sehr unter Druck“ setzt und „nicht frei aufspielen“ kann.

„Die offizielle Zielsetzung ist erst einmal: Viertelfinale. Wenn wir das geschafft haben, wollen wir sowieso immer mehr“, sagte Verteidiger Jonas Müller. Dabei soll auch Lukas Reichel, der fünfte NHL-Spieler im Team, helfen. Am Mittwochmittag gab es grünes Licht von den Chicago Blackhawks für den 21-Jährigen, der am Freitag eintreffen soll und frühestens am Samstag (20.20 Uhr/Pro7 und MagentaSport) gegen die USA zum Einsatz kommen könnte.

„Zu versuchen auf Teufel komm raus, was letztes Jahr war, zu kopieren, ist Schwachsinn“, meinte Sturm. „Vielleicht gibt's dieselbe Bolognese-Sauce wie letztes Jahr, trotzdem müssen wir erstmal morgen Eishockey spielen.“

In Tampere war das gemeinsame Bad im eiskalten „Heiligen See“ Pyhäjärvi zum Ritual geworden. Etwas Vergleichbares hat Sturm in Ostrava „noch nicht gefunden - vielleicht“, meinte er lachend, „so'n Brunnen in der Innenstadt.“

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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