Korschenbroich: Lärmaktionplan liegt für Bürger im Rathaus vor

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Korschenbroich: Lärmaktionplan liegt für Bürger im Rathaus vor

Die Stadt Korschenbroich hat einen wichtigen Schritt in Richtung Lärmminderung getan. Seit kurzen liegt der Lärmaktionplan für die Bürger im Rathaus aus. Ziel des Plans ist es, die Lärmbelastung in der Stadt zu reduzieren und die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern. Der Lärmaktionplan enthält konkrete Maßnahmen, um die Geräuschbelastung durch Verkehr, Industrie und andere Quellen zu minimieren. Die Stadtverwaltung hat sich bemüht, eine umfassende und effektive Strategie zu entwickeln, um den Lärm in der Stadt zu bekämpfen. Die Bürger können sich jetzt im Rathaus über den Plan informieren und sich aktiv an der Umsetzung beteiligen.

Lärmaktionsplan für Korschenbroich: Öffentliches Diskutieren am 18. Juli

Jedes Geräusch, das als störend empfunden wird, ist Lärm. Das kann die Musik aus dem Nachbargarten sein, lautes Unterhalten von Heimkehrern in der Nacht oder das Schnarchen im eigenen Schlafzimmer. Doch manchem kann man abhelfen, etwa wenn es um den Straßenverkehrslärm geht. Wie viele andere Kommunen auch hat die Stadt Korschenbroich daher einen Lärmaktionsplan aufgestellt.

Der wird jetzt den Bürgern vorgelegt, um zu erfahren, was die Öffentlichkeit dazu sagt. „Wir wollen in der nächsten Sitzung die Planer Jochen Richard und Hilde Richter-Richard einladen, damit sie uns den Lärmaktionsplan erläutern“, sagte Amtsleiterin Kirsten Langfeld im Planungsausschuss. Denn das Aachener Planungsbüro ist von der Stadt beauftragt, beim Thema Lärm in der Stadt genau zuzuhören.

Aktionsplan gegen Lärm

Aktionsplan gegen Lärm

Der Lärmaktionsplan liegt bis zum 29. Juli öffentlich im Rathaus, Don-Bosco-Straße 6, aus. Am 18. Juli können die Korschenbroicher von 16 bis 18 Uhr direkt mit Verwaltung und dem Gutachter über den Inhalt des Plans diskutieren.

Mit dem jetzigen Lärmaktionsplan wird eine vorherige Version überprüft und angepasst. Die Stadt will nun auch 60 Dezibel am Tag und 50 Dezibel in der Nacht als Handlungsziel erreichen. Dabei ist es in Korschenbroich nicht so laut wie in der benachbarten Stadt Mönchengladbach. Denn hier lebt man auf dem Land und nicht in einem Ballungsraum, wie das Planungsbüro festgestellt hat.

Es gebe keine Häfen mit großem Gewerbelärm, keine Flughäfen mit Düsenjets und selbst der Schienenverkehr werde im Lärmaktionsplan nicht beachtet, da dafür zum einen das Eisenbahn-Bundesamt zuständig sei, zum anderen schnurrt die S-Bahn auf leisen Sohlen in die benachbarten Städte. Etwas lauter kann es hier und da in Gewerbegebieten werden, aber auch dort sieht der Lärmaktionsplan keine großen Probleme.

Den Autoverkehr im Fokus

Den Autoverkehr im Fokus

Dennoch: Eine Lärmquelle gibt es auch auf dem Land: den Autoverkehr. Und den hat das Planungsbüro Richter-Richard besonders begutachtet, die Bundes- und Landstraßen bewertet und kartiert, alles innerhalb der Korschenbroicher Stadtgrenzen. Hinzu kommt die Raitz-von-Frentz-Straße zwischen Kleinenbroich und Friedhofsweg. Dort seien die Lastwagen-Anteile nicht stimmig und viel zu hoch.

Folgen hat der Lärm durch den Autoverkehr für die dort wohnende Bevölkerung. Das Planungsbüro benennt 411 Menschen, die einer Belastung von 65 Dezibel ausgesetzt sind, davon 83 Korschenbroicher, die mehr als 70 Dezibel ertragen müssen. Dabei fängt es bereits bei 85 Dezibel an, das dieser Wert auf Dauer schädigend für das Gehör ist.

Vorschläge zur Lärmminderung

Das Aachener Büro macht in seinem Aktionsplan Vorschläge, wie der Lärm auf den Belastungsachsen vermindert werden kann, etwa durch lärmmindernde Asphaltdeckschichten bei der Ortsdurchfahrt Liedberg sowie den Straßen Am Hommelshof und An der Blankstraße. Sofern es um Landstraßen geht, ist dafür der Landesbetrieb Straßen zuständig.

An der Raitz-von-Frentz-Straße schlägt das Planungsbüro vor, eine Tempo-30-Zone einzurichten. Zudem soll bei allen Straßen, die viel Autoverkehr bewältigen, mehr auf Fuß- und Radverkehr geachtet werden, ihn gelte es auszubauen. Außerdem fordert das Planungsbüro alle Grundstücks- und Hauseigentümer in der Stadt auf, private Maßnahmen zum Schallschutz an ihren Gebäuden vorzunehmen.

Ruhige Gebiete in Korschenbroich

Doch nun habe man durch das Planungsbüro eine differenzierte Betrachtung und neue Erkenntnisse. Und siehe da: Es wurden 27 ruhige Gebiete identifiziert, 17 als relativ leise bewertet, vier mit Erholungsfunktion, und sechs bekamen sogar das Signet Ruheoase, wie üblicherweise Gästehäuser oder Seniorenresidenzen in Korschenbroich benannt werden.

Denn in der unmittelbaren Umgebung von Altenheimen darf es nicht lauter als 57 Dezibel am Tag und 47 Dezibel in der Nacht werden, wobei ein normales Gespräch in der Regel schon 60 Dezibel erreicht. Nur sechs Dezibel lauter ist es der Regel auf dem Land, nämlich 66 Dezibel am Tag, noch viel leiser dürfte es aber nach Hochamt und Mittagessen an einem Sonntagnachmittag im Dorf sein.

Heike Schulze

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