Leichtathletik: Ruppert wird Deutscher Meister und qualifiziert sich für Olympia

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Leichtathletik: Ruppert wird Deutscher Meister und qualifiziert sich für Olympia

Die deutsche Leichtathletik-Szene kann aufatmen: Ruppert hat es geschafft! Der junge Athlet hat sich bei den Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik einen beeindruckenden Titel gesichert und damit gleichzeitig die Qualifikation für die Olympischen Spiele erreicht. Mit einer überzeugenden Leistung konnte er sich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen und sich den Titel des Deutschen Meisters sichern. Dieser Erfolg ist nicht nur für Ruppert selbst, sondern auch für den deutschen Leichtathletik-Verband ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen.

Ruppert krönt sich zum Deutschen Meister und qualifiziert sich für Olympia

Ungewöhnlich hatte für 3000-Meter-Hindernisläufer Frederik Ruppert die vergangene Woche begonnen. Da war der 27-Jährige, der bis zum neuen Jahr viele Jahre für den SC Myhl Leichtathletik startete und seitdem für den LAV Startwerke Tübingen läuft, in Tübingen erst einmal als Handwerker gefragt: Gemeinsam mit Dieter Baumann, dem 5000-Meter-Olympiasieger von Barcelona 1992 und nun LAV-Vorsitzender und Ehemann von Langstrecken-Bundestrainerin Isabelle Baumann, bastelte er einen Hindernisbalken für den Wassergraben. Das Kantholz hatte Baumann zuvor in einem Tübinger Baumarkt erworben.

Grund der ungewöhnlichen Aktion: Der Tübinger Trainingsanlage fehlte aus unerfindlichen Gründen auf einmal der Hindernisbalken – und der war auch nicht mehr aufzutreiben. „Darum haben wir selbst ein Hindernis gebaut und den Wassergraben simuliert“, erläuterte Ruppert.

Frederik Ruppert wird Deutscher Meister im Hindernislauf und startet in Paris

Frederik Ruppert wird Deutscher Meister im Hindernislauf und startet in Paris

Genau diese Überquerungen hatten seiner Trainerin zwei Wochen zuvor bei der Europameisterschaft in Rom, die für Ruppert mit persönlicher Bestleistung (8:15,08 Minuten) und Platz vier endete, gar nicht gut gefallen. „Da habe ich jedes Mal einen Meter verloren“, sagte Ruppert.

Für diese Sportler erfüllt sich der Olympia-Traum, für diese nicht. Als 25. der Weltrangliste ist Ruppert in Paris dabei. Die Qualifikation war am Sonntag weltweit abgeschlossen. Folglich fanden in etlichen Ländern am vergangenen Wochenende noch die nationalen Meisterschaften statt – so eben auch in Deutschland.

Auf worldathletics.org, der amtlichen Weltrangliste, war Ruppert am Montagvormittag in seiner Disziplin auf Rang 25 gelistet – 36 Hindernisläufer sind in Paris dabei. Der 27-Jährige löste das ­Ticket also ganz souverän. 22 Athleten schafften die Direktnorm von 8:15,00 Minuten, auf der „Nachrückerliste“ steht Ruppert also quasi auf Rang drei.

Maximal drei Athleten pro Nation sind bei Olympia zugelassen. Einige weitere Äthiopier und Kenianer, die die Direktnorm ebenfalls schafften, sind daher nicht dabei. Die zusätzlichen Trainingseinheiten mit dem Do-it-yourself-Balken sollten sich am Samstag bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig dann auszahlen: Mit dem neuen DM-Rekord von 8:16,98 Minuten wurde Ruppert erstmals Deutscher Meister – und das in äußerst überlegener Manier: Auf den Zweiten Velten Schneider (8:26,79 Minuten) hatte der Ex-Myhler am Ende fast zehn Sekunden Vorsprung.

„Die Zeit ist für mich aber nicht so sehr entscheidend – der Titel wiegt schwer“, bekräftigte Ruppert. Trotz Bestzeit – Ruppert verpasst in Rom ganz knapp eine Medaille. Nach verhaltenem Beginn legte er ab dem zweiten Kilometer so richtig los. Den dritten und letzten Kilometer rannte er sogar unter 2:35 Minuten – eine Wahnsinnszeit. „Die US-Trials haben mich inspiriert. Auch in Eugene wurde der letzte Kilometer extrem schnell gelaufen“, erläuterte Ruppert.

Zur Einordnung: Diese 2:35 Minuten waren noch schneller als das Durchschnittstempo von Lamecha Girma (Äthiopien) bei dessen Weltrekord von 7:52,11 Minuten vergangenes Jahr in Paris.

Apropos Paris: Das Olympia-Ticket hat Ruppert nun definitiv in der Tasche. „Da möchte ich nun auch nicht einfach nur dabei sein. Platz fünf im Vorlauf sollte es schon werden. Dann wäre ich beim Endlauf dabei – und der ist mein klares Ziel.“ Mit ihm freut sich auch sein langjähriger Myhler Trainer Harald Eifert: „Es ist klasse, dass Frederik Deutscher Meister geworden ist und nun auch nach Paris fährt. Wenn er dort clever läuft, traue ich ihm auch den Endlauf zu.“

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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