- Die Tower Bridge: Ein Wahrzeichen Londons seit 130 Jahren
- Ein wichtiger Umschlagplatz für Waren
- Die Anforderungen an die neue Brücke
- Der Siegerentwurf
- Ein Meisterwerk viktorianischer Ingenieurskunst
- Die Einweihung und die ersten Tage
- Eine Legende wird geboren
- Ein spektakulärer Unfall
- Noch immer ein wichtiger Verkehrsweg
- Ein legendärer Auftritt bei den Olympischen Spielen
Die Tower Bridge: Ein Wahrzeichen Londons seit 130 Jahren
Wer im Osten Londons die Themse mit dem Auto überqueren will, hat nicht viele Möglichkeiten. Ist der Blackwall-Tunnel gesperrt, führt der nächste Weg über eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt: Die Tower Bridge.
Ein wichtiger Umschlagplatz für Waren
Die Bevölkerung Londons wuchs im Laufe des 19. Jahrhunderts um mehrere Millionen Menschen an. Täglich drängten sich Tausende auf den Brücken, um vom Norden in den Süden und vom Süden in den Norden zu kommen. Hinzu kamen Viehhändler, die ihre Tiere auf den Markt trieben. Es gibt Zeitzeugenberichte, wonach die Leute dann stundenlang auf der London Bridge standen, sagt Dirk Bennett, Historiker und Archäologe.
Die Anforderungen an die neue Brücke
Als schließlich eine Ausschreibung gemacht wurde, waren die Anforderungen hoch. Die damals oft noch mit Masten versehenen Handelsschiffe mussten darunter durchfahren können. Zudem sollte sich die Brücke ins Stadtbild mit dem nahen Tower of London einfügen. Etwa 50 Entwürfe wurden eingereicht.
Der Siegerentwurf
Der Vorschlag, der sich schließlich durchsetze, stammt vom Architekten Horace Jones und vereint gleich mehrere Brückentypen. Zwischen zwei knapp 64 Meter über dem Straßenniveau hohen Türmen wurde eine Klappbrücke über eine Länge von 66 Metern konstruiert. Zwischen den Türmen sind zum Ufer hin jeweils Hängebrücken gespannt.
Ein Meisterwerk viktorianischer Ingenieurskunst
Die Brücke ist vor allem wegen ihres burgähnlichen Aussehens, das an den Tower erinnert, populär bei Touristen. Doch hinter der neogotischen Stein-Fassade verbirgt sich ein Kern aus 10.000 Tonnen Stahl, der mit dem Nonplusultra viktorianischer Ingenieurskunst und Technologie ausgestattet ist, wie Bennett ausdrückt.
Die Einweihung und die ersten Tage
Nach acht Jahren Bauzeit war die Tower Bridge fertig. Die Brückensegmente wurden früher mit einem dampfbetriebenen hydraulischen Mechanismus bis zu einer beinahe senkrechten Lage aufgeklappt. Seit Anfang der 70er-Jahre wird der Mechanismus elektrisch betrieben und die hydraulischen Elemente sind mit Öl statt mit Wasser befüllt.
Eine Legende wird geboren
Etwa 140 000 Londoner strömten damals auf ihr neues Wahrzeichen - auch im Rückblick noch ein Gänsehautmoment, findet Bennett. Beim ersten Tag der Öffentlichkeit am 9. Juli 1894 wurde die Brücke von Tausenden besucht.
Ein spektakulärer Unfall
Ein Doppeldeckerbus, der die Tower Bridge im Jahr 1952 überquerte, wurde von den sich öffnenden Segmenten überrascht. Der Busfahrer entschied, aufs Gas zu drücken und der Bus hüpfte über den sich auftuenden Abgrund auf die andere Seite.
Noch immer ein wichtiger Verkehrsweg
Noch immer wird die Tower Bridge für etwa 800 Schiffe im Jahr geöffnet. Die Passage selbst wie auch die Fahrt im Auto über die Brücke sind kostenlos. Betrieben wird das Bauwerk von der City Bridge Foundation, einer der ältesten Stiftungen des Landes.
Ein legendärer Auftritt bei den Olympischen Spielen
Die größte Aufmerksamkeit in jüngerer Zeit erhielt die Tower Bridge während der Olympischen Spiele im Jahr 2012, als an den Fußgängerbrücken die olympischen Ringe angebracht waren. In einem legendär gewordenen Video für die Eröffnungsfeier war zu sehen, wie Queen Elizabeth II. und James-Bond-Darsteller Daniel Craig mit dem Helikopter scheinbar darunter hindurchflogen, um danach mit dem Gleitschirm über dem Olympiastadion abzuspringen.
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