Massenfestnahmen in der Türkei wegen vermuteter Verbindungen zu Gülen
Die Türkische Regierung hat in den letzten Tagen eine Welle von Massenfestnahmen durchgeführt, die Vermutung von Verbindungen zu Fethullah Gülen, dem mutmaßlichen Drahtzieher des Putschversuchs im Juli 2016, zum Vorwurf hat. Nach Angaben der türkischen Staatsanwaltschaft sollen mehrere hundert Menschen, darunter Richter, Staatsanwälte und Militärs, in Zusammenhang mit der bekanntesten Bewegung des islamischen Predigers Gülen festgenommen worden sein. Die Aktionen sind Teil einer umfassenden Säuberungsaktion, die die türkische Regierung seit dem Putschversuch durchführt, um die vermeintlichen Verbindungen zu Gülen zu zerstören.
Türkei: Massenfestnahmen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Gülen-Bewegung
Die türkische Regierung hat eine Welle von Festnahmen durchgeführt, bei der zahlreiche Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung inhaftiert wurden. Nach Angaben des Innenministers Ali Yerlikaya haben die Festgenommenen beabsichtigt, sich auf Anweisung der Gülen-Bewegung im öffentlichen Dienst anzustellen.
Zur Kommunikation hätten sie die Messenger-App Bylock genutzt, die nach Überzeugung der Regierung in Ankara von Gülen kontrolliert wird. Die türkische Regierung wirft Fethullah Gülen, dem Gründer der Gülen-Bewegung, vor, hinter dem Putschversuch von 2016 gestanden zu haben. Gülen selbst lebt seit 1999 im Exil in den USA und hat stets die Vorwürfe zurückgewiesen.
Recep Tayyip Erdogan und die Gülen-Bewegung
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft Gülen vor, hinter dem Putschversuch von 2016 gestanden zu haben. Die türkischen Behörden beschuldigen Gülen auch, hinter den Korruptionsvorwürfen gegen die Regierung vom Dezember 2013 zu stehen, als Erdogan noch Ministerpräsident war.
Im Zuge der Razzien nach dem Putschversuch wurden zehntausende Menschen in der Türkei festgenommen, mehr als 140.000 entlassen oder vom Dienst suspendiert und fast 3000 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die Türkei fordert von anderen Ländern regelmäßig die Auslieferung von Gülen-Anhängern und versuchte, dies zur Bedingung für den Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens zu machen, bevor sie diese Forderungen schließlich fallen ließ.
Die Spannungen zwischen Erdogan und Gülen
Der heute 83-jährige muslimische Prediger Fethullah Gülen war einst ein wichtiger Verbündeter Erdogans. Die Spannungen zwischen Erdogan und Gülen begannen jedoch, als Gülen 2013 Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung erhob.
Seitdem hat Erdogan Gülen und seine Anhänger als Feinde des Staates bezeichnet. Die türkische Regierung hat auch versucht, Gülen-Anhänger aus anderen Ländern ausliefern zu lassen.
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