Meerbusch: Historiker untersucht Heimatgeschichte der belgischen Besatzung

Ein Historiker hat sich aufgemacht, die Heimatgeschichte der belgischen Besatzung in Meerbusch zu untersuchen. Diese bedeutende Forschungsarbeit nimmt einen tiefen Einblick in die Zeit der Besatzung durch die belgischen Streitkräfte während des Zweiten Weltkriegs. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse der Studie wichtige Erkenntnisse über die historischen Ereignisse und Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung liefern werden. Dieses Projekt trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Vergangenheit zu schärfen und die Erinnerung an diese oft übersehene Periode aufrechtzuerhalten. Die Arbeiten des Historikers werden zweifellos dazu beitragen, die Geschichte der belgischen Besatzung in Meerbusch aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und die Bedeutung dieses Kapitels für die lokale Identität zu unterstreichen.

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Historiker erforscht belgische Besatzungszeit in Meerbusch nach dem Ersten Weltkrieg

Von 1918 bis 1926 waren die Meerbuscher Altgemeinden als Folge des Ersten Weltkrieges von belgischen Truppen besetzt. Dieser Epoche der Heimatgeschichte hat sich jetzt der junge Historiker Jamie David Duponcheel in seiner Master-Arbeit gewidmet, denn bislang sind diese Jahre für Meerbusch kaum erforscht gewesen.

Junger Historiker Jamie David Duponcheel präsentiert Forschungsergebnisse bei Meerbuscher Geschichtsverein

Junger Historiker Jamie David Duponcheel präsentiert Forschungsergebnisse bei Meerbuscher Geschichtsverein

Den Bezug zu Meerbusch und zum Thema bildet für den Fischelner die Familiengeschichte. Weil der Vater schon fast 20 Jahre Küchenchef im Osterather Hof ist, hat der Autor hier auch schon ausgeholfen. Die Familie stammt aus Belgien und hinzu kam die Meerbuscher Forschungslücke.

Zwar ist Duponcheel in Moers geboren und am Niederrhein aufgewachsen, aber Niederländisch spricht er – wie viele Besatzungssoldaten von damals auch – fließend. Das war vor allem für den Zugang zur Literatur wichtig. Die offizielle Verwaltungssprache der belgischen Armee war damals allerdings noch Französisch, aber viele Quellen finden sich in Übersetzungen.

Der Infovortrag zur Stadtgeschichte von Jamie David Duponcheel wird seine Forschungsergebnisse über die Meerbuscher Altgemeinden am Mittwoch ab 19.30 Uhr beim Meerbuscher Geschichtsverein in der Osterather Nussschale am Bommershöfer Weg 14 im Rahmen eines Vortrags präsentieren. Die Teilnahme ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Von besonderem Interesse ist bei dieser Forschung, dass die belgischen Besatzer tatsächlich in allen Gesellschaftsschichten – von denen Baronen auf Haus Meer, über Bauern im Amt Lank bis hin zu Fabrikarbeiterfamilien in Osterath – präsent waren. Auch die häufig wechselnde Verwaltungsstruktur führte für die Bevölkerung zu unangenehm spannenden Resultaten und auch die allgemeine Deutschlandpolitik der Alliierten hatte immer wieder unmittelbar vor Ort spürbare Konsequenzen.

Die Forschungsergebnisse belohnte Professor Guido Thiemeyer mit einer sehr guten Note, weshalb weiteren Forschungen nichts im Wege steht. Duponcheel geht es auch darum, „ein Stück weit ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die deutsch-belgische Geschichte sich nicht nur auf die Weltkriege beschränkt, sondern die Zwischenkriegszeit ebenfalls ein Zeitraum intensivierter Kontaktaufnahme war. Selbst im wissenschaftlichen Bereich fängt das erst gerade an.“

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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