Megalopolis: Francis Ford Coppola und sein gigantischer Film

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Megalopolis: Francis Ford Coppola und sein gigantischer Film

Lange Zeit galt Francis Ford Coppola als Meisterregisseur Hollywoods. Mit epischen Werken wie Der Pate und Apokalypse Now schrieb er Filmgeschichte. Doch nach Jahrzehnten der Abwesenheit von der Leinwand meldet sich Coppola zurück mit einem neuen Projekt: Megalopolis. Der Titel allein verspricht Großes, und die ersten Einblicke in den Film lassen darauf schließen, dass Coppola wieder ein Monumentalwerk geschaffen hat. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Hintergründe des Films und was wir bisher über die Handlung wissen.

Coppolas Mega-Projekt: »Megalopolis« feiert Premiere in Cannes, aber Kritik und Skandale um Regisseur

Jahrzehntelang hat Kult-Regisseur Francis Ford Coppola die Idee von einem Film über die Zukunft der Menschheit verfolgt. Doch Investoren war das Projekt zu größenwahnsinnig. Am Ende hat der 85-Jährige Berichten zufolge über Hundert Millionen Euro selbst investiert. Denn keine Firma wollte den Film finanzieren.

Nun hat das mit Spannung erwartete Mammutprojekt des Regisseurs Premiere in Cannes gefeiert. Gleichzeitig wurde Kritik laut, dass Coppola sich am Filmset Statistinnen gegenüber unangemessen verhalten habe.

Ein politischer Science-Fiction-Film

Ein politischer Science-Fiction-Film

„Megalopolis“ ist ein politischer Science-Fiction-Film und so, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer schon vorab vermutet hatten: ausschweifend, grotesk, vollgestopft mit Ideen.

„In der Branche hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass dieser Film niemals ein breites Publikum finden wird, und man kann ihr nur zustimmen“, schrieb das Branchenmagazin „Hollywood Reporter“.

Kritiken und Reaktionen

Kritiken und Reaktionen

Die Reaktionen in der Nacht zu Freitag waren vielfältig und reichten von Begeisterung und Faszination über Irritation bis hin zu völliger Ablehnung.

Doch selbst in negativen Kritiken - etwa in der britischen Zeitung „Guardian“, die den Film als „mega aufgeblasen und mega langweilig“ beschrieb - wurde stets das große Vermächtnis Coppolas betont.

Coppolas Vermächtnis

Nicht nur gehört seine „Der Pate“-Trilogie zu den Lieblingsfilmen vieler Menschen. Sein Oscar-prämiertes Meisterwerk „Apocalypse Now“ lief vor 45 Jahren im Wettbewerb von Cannes und gewann die Goldene Palme. 1974 hatte er für „Der Dialog“ (Originaltitel: „The Conversation“) schon einmal den Hauptpreis des Festivals gewonnen.

Skandal um unangemessenes Verhalten am Filmset

Bericht über unaufgeforderte Küsse am Filmset Auch „Megalopolis“ läuft im Wettbewerb. Doch Coppolas neuer Film wird auch von negativen Schlagzeilen überschattet, die nur am Rande mit dem Werk selbst zu tun haben.

Der „Guardian“ berichtete unter Bezug auf mehrere anonyme Quellen, Coppola habe versucht, Statistinnen während einer Szene am Set von „Megalopolis“ zu küssen.

Der Film als Geschichts-Epos

Der Film ist als Geschichts-Epos angelegt, das Bezug zum Römischen Reich nimmt. Die Handlung spielt in einer an New York angelehnten Stadt namens New Rome.

Adam Driver als visionärer Erfinder Der Film ist alles, nur nicht subtil. Die Optik ist stark digital bearbeitet und voller glitzernder visueller Effekte.

Die teils cartoonhaft überzeichneten Figuren sprechen meist in philosophischen Zitaten. Das resultiert zum Beispiel in einer Szene, in der Adam Driver auf einer riesigen Uhr im Himmel spaziert und über die Zukunft der Menschheit nachdenkt.

Antiimperialistische Botschaft

Genüsslich inszeniert er hingegen die Dekadenz einer Stadt, die dem Untergang geweiht ist. Stilistische Anleihen an das alte Rom transportiert er in die heutige Zeit.

In einem Kolosseum mit Neonreklamen findet ein Wrestling-Kampf statt.

Vorsichtshalber hat Coppola dem Film in einem Prolog vorangestellt, dass „Megalopolis“ als „Fabel“ zu verstehen sei.

Die Botschaft - die in ihrem antiimperialistischen Gestus an „Apocalypse Now“ erinnert - transportiert er gleich mit: Das US-Imperium unterscheide sich nicht so sehr vom Römischen Imperium. Sind die USA nun dem Untergang geweiht - oder können ihre Bewohnerinnen und Bewohner das Land noch retten?

Vor der Präsidentschaftswahl im November dürfte diese Frage bei vielen Menschen nachhallen.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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