Mehr als 160.000 Unternehmen schließen ohne Insolvenz - Einzigartige Entwicklung in der deutschen Wirtschaftsgeschichte

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Mehr als 160.000 Unternehmen schließen ohne Insolvenz - Einzigartige Entwicklung in der deutschen Wirtschaftsgeschichte

Die deutsche Wirtschaft erlebt derzeit eine einmalige Entwicklung, die in der Geschichte des Landes ohne Beispiel ist. Mehr als 160.000 Unternehmen haben in den letzten Jahren geschlossen, ohne dass es zu Insolvenzen gekommen ist. Dieser außergewöhnliche Trend ist ein eindeutiger Beweis für die Stärke der deutschen Wirtschaft, die auch in Zeiten der Krise widerstandsfähig bleibt. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert.

Über 176.000 Unternehmen schließen ihre Pforten

Eine einzigartige Entwicklung in der deutschen Wirtschaftsgeschichte: Im Jahr 2023 haben rund 176.000 Unternehmen in Deutschland geschlossen. Der Großteil von ihnen, etwa 89 Prozent, haben still und leise geschlossen, ohne Insolvenzanmeldung.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist 2023 um mehr als 20 Prozent auf rund 17.800 gestiegen. Für 2024 erwarten viele Experten einen weiteren Anstieg auf etwa 20.000. Doch abseits großer Zusammenbrüche vollzieht sich in vielen Fällen ein leiser Firmentod von Firmen.

Das leise Firmensterben

Das leise Firmensterben

Innenstädte zeigen ein anderes Bild: Ladenlokale stehen plötzlich leer, für die Nachmieter gesucht werden; Modehändler, denen nicht nur die Konsumflaute, sondern auch das Wetter das Geschäft verdirbt; Gastronomen, die die Pandemie und die wachsende Zurückhaltung der Menschen beim Geldausgeben zu spüren bekommen haben, Dienstleister, denen Aufträge wegbrechen.

„Es sind aber nicht nur Händler, konsumnahe Dienstleister und Gastronomen, die aufgeben müssen. Auch das Baugewerbe und das verarbeitende Gewerbe verzeichnen seit 2021 signifikant steigende Schließungszahlen“, erklärt Creditreform.

Während im Handel die Zahl der Schließungen seit 2021 zurückgeht und im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent auf 37.000 Schließungen gefallen ist, erlebte das verarbeitende Gewerbe an der Stelle einen unrühmlichen Aufwärtstrend. Die Zahl der Schließungen im Baugewerbe sei um 2,4 Prozent auf 20.000 gestiegen, im verarbeitenden Gewerbe sogar um 8,7 Prozent auf 11.000 Schließungen. Das sei der höchste Stand seit dem Jahr 2004, erklärt Creditreform.

„Verwaiste Ladenlokale und leere Schaufenster treffen die Menschen in ihrer Umgebung wirtschaftlich und auch emotional. Die Schließungen in der Industrie aber treffen den Kern unserer Volkswirtschaft“, erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform.

Auffällig viele Schließungen fallen der Studie zufolge in den Bereich der forschungsintensiven Wirtschaftszweige an, das sind beispielsweise Unternehmen aus der Chemie- und Pharmaindustrie und dem Maschinenbau. Das Problem dahinter: die nachlassende Innovationstätigkeit. „Das Schrumpfen forschungsintensiver Branchen ist keine gute Voraussetzung für notwendige Innovationen, die die Grundlage zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und für Wachstum sind“, schreiben die Studienautoren.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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