Nach Tod von Raisi – Iran wählt Ersatzpräsidenten

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Nach Tod von Raisi – Iran wählt Ersatzpräsidenten

Der Tod des iranischen Präsidenten Raisi hat einen politischen Schockwellen in dem Land ausgelöst. Nachdem der iranische Staatschef plötzlich verstorben ist, müssen nun Neuwahlen durchgeführt werden, um einen neuen Präsidenten zu wählen. Die politischeelite des Landes hat sich bereits auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten gemacht. Der neue Präsident muss in der Lage sein, die politische Stabilität im Land zu gewährleisten und die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern, die Iran derzeit konfrontiert. Die iranische Bevölkerung wartet mit Spannung auf die Entscheidung, wer der nächste Staatschef sein wird.

Iran wählt neuen Präsidenten nach Tod von Raisi

Die Abstimmung zur Präsidentenwahl hat im Iran begonnen. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei gab am Freitag traditionell seine Stimme im Zentrum der Hauptstadt Teheran ab.

Die Wahl steht im Zeichen einer schweren Wirtschaftskrise, Spannungen mit dem Westen und Frust über die Staatsmacht und Regierung, vor allem in der jüngeren Bevölkerung. Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler sind in der Islamischen Republik dazu aufgerufen, einen neuen Regierungschef zu wählen.

Die Wahllokale sind von 8.00 bis 18.00 Uhr Ortszeit (6.30 bis 16.30 Uhr MESZ) mit der Möglichkeit zu einer Verlängerung geöffnet. Mit ersten Ergebnissen wird am Samstag gerechnet.

Nach Raisi: Iran sucht neuen Regierungschef

Nach Raisi: Iran sucht neuen Regierungschef

Die Wahl folgt auf den Tod von Amtsinhaber Ebrahim Raisi, der am 19. Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen war. Der sogenannte Wächterrat, ein mächtiges islamisches Kontrollgremium, hatte nur sechs Kandidaten für die Wahl zugelassen. Zwei Bewerber zogen sich jedoch zurück.

Die sogenannten Fundamentalisten - loyale und erzkonservative Anhänger des Systems - sind am stärksten vertreten. Unter ihnen brennt ein Machtkampf zwischen dem amtierenden Parlamentspräsidenten Mohammed Bagher Ghalibaf und dem Hardliner Said Dschalili.

Als wichtigster Herausforderer gilt der moderate Politiker Massud Peseschkian. Im Wahlkampf kritisierte der Politiker die Kopftuchpolitik und warb mit bürgerlichen Positionen für Stimmen. Gleichzeitig bekundete Peseschkian seine Loyalität für Chamenei, die mächtigen Revolutionsgarden und lobte den Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel als Stolz der iranischen Nation.

Führende Stimmen aus dem Reformlager haben ihm die Unterstützung zugesagt. Bei einer hohen Wahlbeteiligung dürften Peseschkians Chancen gar nicht schlecht sein. Insbesondere, wenn es in die Stichwahl geht und sich das iranische Volk zwischen einem Konservativen und Reformer entscheiden müsste.

Wirtschaftskrise und politische Spannung

Wirtschaftskrise und politische Spannung

Der Iran ist wegen seines umstrittenen Atomprogramms mit internationalen Sanktionen belegt und vom weltweiten Finanzsystem weitgehend abgeschnitten. Das Land benötigt Investitionen in Milliardenhöhe.

Innenpolitische Themen, Kulturpolitik und der Umgang mit dem Westen waren weitere wichtige Themen im Wahlkampf.

Irans politisches System vereint seit der Revolution von 1979 republikanische und auch theokratische Züge. Freie Wahlen gibt es jedoch nicht: Das Kontrollgremium des Wächterrats prüft Kandidaten stets auf ihre Eignung. Eine grundsätzliche Kritik am System wird nicht geduldet, wie die Niederschlagung von Protesten in den vergangenen Jahren zeigte.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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