Lehrermangel in Nordrhein-Westfalen: Tausende Stellen für Musik und Kunst bleiben vakant
In Nordrhein-Westfalen droht in den kommenden Jahren ein massiver Lehrermangel in den Fächern Musik und Kunst. Laut einer Prognose der Telekom-Stiftung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, könnten bis zum Schuljahr 2035/36 mehr als 60 Prozent der Stellen für diese Fächer an weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in NRW nicht qualifiziert besetzt werden.
Um diesem Mangel entgegenzuwirken, müssten in den kommenden 13 Jahren insgesamt 5791 Lehrerinnen und Lehrer für das Fach Kunst und 4024 Lehrkräfte für das Fach Musik eingestellt werden. Das entspricht einer durchschnittlichen Anzahl von 445 Lehrerinnen und Lehrern pro Schuljahr für Kunst und 310 Lehrkräften pro Schuljahr für Musik.
Problematisch ist, dass bei gleichbleibender Anzahl an Lehramtsabsolventen wie in den Jahren 2021 und 2022 jedoch nur 180 neue Lehrkräfte für Kunst und 102 für Musik jährlich zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass nur 40,4 Prozent der offenen Stellen für Kunst und 32,9 Prozent für Musik besetzt werden könnten.
Der hohe Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern ergibt sich laut der Prognose vor allem daraus, dass bis 2035/36 viele Kunst- und Musiklehrkräfte in Nordrhein-Westfalen altersbedingt in den Ruhestand gehen. Derzeit sind 43,5 Prozent der Musiklehrkräfte und 46,5 Prozent der Kunstlehrkräfte älter als 50 Jahre.
Langfristig lässt sich der Bedarf an ausgebildeten Lehrkräften für die beiden Fächer nur dann besser decken, wenn sich mehr Menschen für ein Lehramtsstudium und dabei für zumindest eines der beiden Fächer Kunst und Musik entscheiden. Das würde jedoch von heute aus gesehen erst ab 2030 Wirkung zeigen. Daneben müssten daher etwa auch Quer- und Seiteneinsteiger gewonnen und qualifiziert werden.
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