Am vergangenen Samstag fand in Mönchengladbach ein großes Fußball-Spektakel statt, das sich tausende Fußballfans nicht entgehen lassen wollten. Im Rahmen der Europameisterschaft traten die Nationalmannschaften von Deutschland und Dänemark gegeneinander an. Das EM-Spiel wurde auf einer großen Leinwand im Stadtzentrum von Mönchengladbach übertragen, sodass alle interessierten Zuschauer live dabei sein konnten. Die Stimmung war elektrisch, als die Fans ihre Teams anfeuerten und bei jedem Tor jubelten. Die Veranstaltung wurde zu einem großen Erfolg, der die Stadt Mönchengladbach und ihre Bewohner mit Stolz erfüllte.
Mönchengladbach feiert EMSpiel: Fans vor Haus Erholung warteten auf das Achtelfinale
Eine lange Schlange hat sich bereits um 18 Uhr, drei Stunden vor Beginn des Spiels gegen Dänemark, vor dem Biergarten von Haus Erholung gebildet. Die Mönchengladbacher wollten unbedingt gemeinsam die deutsche Mannschaft beim Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft anfeuern.
„Wir könnten auch ohne Probleme ein Public Viewing für 2000 Menschen anbieten“, sagt ein Mitarbeiter am Eingang. Drinnen sind kaum noch Plätze frei – maximal werden 615 Menschen hineingelassen. Die meisten tragen Deutschlandtrikots, trotzdem wird jedes Tor der Schweizer, die im 18-Uhr-Spiel auf Italien treffen, bejubelt.
Ein kleines bisschen Sommermärchen
Rajesh Pendanam ist dagegen hin und hergerissen. „Wir haben sowohl Familie in Italien, als auch in der Schweiz“, sagt der Mönchengladbacher. „Aber natürlich halten wir auch zu Deutschland. Und ich bin mir ziemlich sicher: Das Team holt sich am Ende den Titel.“
In diesen Biergärten, Kneipen und Bars gibt es Public Viewing. Rajesh Pendanams Vater Jose Pendanam lebt seit 1974 in Mönchengladbach. Als er in die Stadt kam, drehte sich alles um den Fußball. „Deutschland wurde damals zuhause Weltmeister und das werde ich nie vergessen“, sagt er.
Sein dreijähriger Enkel Noah interessiert sich heute weniger für Fußball und läuft lieber durch den Biergarten. „Die Atmosphäre hier ist einfach entspannt, deswegen sind wir hier hin gekommen“, sagt Rajesh Pendanam.
Deutschland gegen Dänemark: Mönchengladbacher öffnen ihre Herzen und ihre Biergärten für das EMSpiel
Claudia Mitsch geht davon aus, dass Deutschland mit 1:0 gegen Dänemark gewinnt. „Es wird ein knappes Spiel. Heute kann alles passieren“, sagt sie. So richtig Fußball-Euphorie will bei ihr noch nicht aufkommen. 2006, beim Sommermärchen in Deutschland, habe es weniger Sorgen gegeben, die die Menschen beschäftigten.
„Aber wir genießen natürlich trotzdem das Turnier“, betont Mitsch. Ein kleines bisschen Sommermärchen will bei ihr noch nicht aufkommen.
20 Minuten vor Spielbeginn ziehen dunkle Wolken auf, es beginnt zu regnen. Aber viele Mönchengladbacher sind vorbereitet: Ponschos und schwarz-rot-gelbe Schirme werden ausgepackt, Fahnen notdürftig zum Wetterschutz umfunktioniert und sich unter den Bäumen und Schirmen versammelt.
Die Nationalhymne singen alle lautstark mit, spätestens jetzt ist die Vorfreude spürbar. Das Spiel beginnt denkbar gut für die Fans: Schon nach kurzer Zeit fällt das erste Tor nach einer Ecke für die deutsche Mannschaft. Jubel schallt durch den Biergarten – doch der Treffer wird aberkannt.
Deutschland hat Chancen im Minutentakt. Alle hier spüren: der erlösende Treffer, die Führung und damit vielleicht auch das Viertelfinale sind nicht mehr weit entfernt. Doch die Dänen finden langsam ins Spiel.
Viele Mönchengladbacher sind emotional mindestens so nah am Spiel, wie die Fans im Stadion. Jede Entscheidung des Schiedsrichters kommentieren sie lautstark, feuern die deutschen Spieler an. Im Dortmunder Stadion ist das alles nicht zu hören, aber es tut einfach gut, gemeinsam zu hoffen, zu bangen, der Anspannung Luft zu machen.
Nach 35 Minuten wird das Spiel wegen eines Gewitters unterbrochen und es ist unklar, ob es fortgesetzt werden kann. Doch dann kommen die Mannschaften wieder aus der Kabine und liefern sich weiter einen offenen Schlagabtausch. Beide Mannschaften könnten jetzt in Führung gehen.
Es folgt eine Achterbahn der Gefühle: Die Dänen erzielen kurz nach Anpfiff ein Tor – aber auch das wird aberkannt. Die Schiedsrichterentscheidung feiern die Mönchengladbacher so laut wie ein Tor. Nur wenige Minuten später herrscht dann absoluter Ausnahmezustand: Deutschland bekommt einen Elfmeter zugesprochen, den Kai Havertz souverän verwandelt.
Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert. Hier geht es zur Bilderstrecke: Fans verfolgen beim Public Viewing das EM-Achtelfinale in Mönchengladbach
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