Profisport und Ramadan: Wenn Fußballer das Fasten einhalten möchten

Die Vereinbarkeit von Profisport und dem Fasten während des Ramadan ist ein Thema von großer Bedeutung in der Sportwelt. Fußballer, die ihrem Glauben folgen und das Fasten einhalten möchten, stehen vor der Herausforderung, ihre Leistungsfähigkeit auf dem Spielfeld aufrechtzuerhalten. Während des Ramadan, der für Muslime eine Zeit des Verzichts und der Selbstreflexion ist, müssen Profisportler Strategien entwickeln, um ihre körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Einige Vereine passen ihre Trainings- und Spielpläne an, um den Spielern zu ermöglichen, das Fasten einzuhalten, während andere individuelle Lösungen finden. In jedem Fall ist die Balance zwischen Religion und Sport eine anspruchsvolle Aufgabe, die sowohl den Athleten als auch den Vereinen eine gewisse Flexibilität abverlangt.

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Kontroverse im Profisport: Ramadan und Fußball - Leistungseinbruch oder Vielfaltssignal?

Der Fastenmonat der Muslime, der Ramadan, ist gerade zu Ende gegangen. Eine immer wiederkehrende Frage betrifft dabei die Leistungsfähigkeit der Fußballspieler, die während des Ramadan trainieren und spielen müssen: Erbringen sie dieselbe Leistung wie ihre Kollegen, die nicht fasten? Der französische Fußballverband sorgte vor wenigen Tagen für viel Aufregung. Er beschloss nämlich, dass während des Trainingslagers der Nationalmannschaften die Regel gilt: Fasten soll auf dem Trainingsgelände nicht erlaubt werden. Die Schiedsrichter wurden angewiesen, während des Ramadan keine Spielunterbrechungen für Muslime zuzulassen, um bei Sonnenuntergang eine Trinkpause zu machen beziehungsweise um den Sportlern die Aufnahme von Nahrung zu ermöglichen.

Problematisch dabei ist, dass viele muslimische Spieler das Gefühl haben, dass weder ihre Religion noch sie selbst respektiert werden. Sie stehen zudem vor dem großen Dilemma, zwischen dem Sport und ihrem Glauben entscheiden zu müssen. Auch wenn es keine allgemeingültige Lösung gibt, ist es wichtig, den Betroffenen zu vermitteln, dass es hier auf keinen Fall um eine Haltung gegen ihre Religion geht, sondern um eine, die sich der erwarteten Leistung verpflichtet sieht. Nicht Fasten oder Nichtfasten soll die Debatte bestimmen, sondern das Erbringen oder Nichterbringen der Leistung. Jeder Spieler soll für sich selbst entscheiden, ob er fasten möchte. Er muss aber die Konsequenzen akzeptieren, sollte er die Leistung nicht erbringen können. Im Koran heißt es auf jeden Fall, dass jeder das Fasten im Ramadan aus triftigen Gründen unterlassen und später nachholen kann. Jeder muss seine Entscheidung selbst treffen und verantworten. Pauschalverbote der Ausübung von Religion sind für den gesellschaftlichen Frieden kon­traproduktiv. Rücksichtnahme auf Fastende durch zum Beispiel Trinkpausen ist dagegen ein Signal, dass im Sport Platz für Vielfalt existiert.

Fußball und Religion: Debatte um RamadanFasten bei Profisportlern entfacht

Fußball und Religion: Debatte um RamadanFasten bei Profisportlern entfacht

Unser Autor ist Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Münster. Er wechselt sich hier mit der katholischen Theologin Dorothea Sattler, der evangelischen Religionslehrerin Anne Schneider und dem Rabbi Alexander Grodensky ab.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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