Ratingen: Rat beschließt Planungsgrundlage für Quartier

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Ratingen: Rat beschließt Planungsgrundlage für Quartier

Der Rat der Stadt Ratingen hat in seiner letzten Sitzung einen wichtigen Beschluss gefasst. Die Planungsgrundlage für ein neues Quartier in der Stadt wurde einstimmig angenommen. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein für die zukünftige Entwicklung der Stadt. Die neue Quartiersentwicklung soll nicht nur neue Wohn- und Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die Stadtgestaltung positiv beeinflussen. Die Stadtverwaltung und die politischen Vertreter sind sich einig, dass dies ein wichtiger Schritt für die Zukunft von Ratingen ist. In den kommenden Wochen und Monaten werden die detaillierten Planungen für das Quartier erarbeitet und die Umsetzung wird in Angriff genommen.

Neues Quartier in Ratingen: Wohnen für junge Familien am Höseler Busbahnhof

Bezahlbarer Wohnraum, insbesondere für junge Familien, ist in Ratingen ein rareres Gut. Das 3,8 Hektar große Gelände am Höseler Busbahnhof, auf dem einst die Firma Goldkuhle beheimatet war, könnte eine deutliche Entspannung auf dem Wohnungsmarkt bringen.

Die Nachnutzung des Gewerbegeländes als Wohnquartier ist längst beschlossene Sache. 2021 kaufte die Wohnkompanie das Gelände und machte sich gleich an die Planungen. Ein autofreies Quartier mit direkter Anbindung an die S-Bahn-Linie und den Busbahnhof sollte es werden, 300 Wohneinheiten waren ursprünglich geplant, 30 Prozent davon gefördert, dazu eine Kita, ein Nahversorger und kleine Gewerbeeinheiten zum Beispiel für ein Café.

Wohnen am Höseler Busbahnhof: Ratinger Rat beschließt Planungsgrundlage für das neue Quartier

Wohnen am Höseler Busbahnhof: Ratinger Rat beschließt Planungsgrundlage für das neue Quartier

Im Frühjahr haben wir zur großen Heimatliebe-Umfrage aufgerufen, rund 15.000 Leserinnen und Leser haben sich in unserem Verbreitungsgebiet beteiligt. Die Lebensqualität in Ratingen und Heiligenhaus insgesamt geben die Befragten eine glatte 2 – damit schneidet unsere Region überdurchschnittlich gut ab (Durchschnittsnote 2,3).

Rund um das Thema Wohnen gab es nicht so gute Noten. Die Höhe der Mieten bewerten die Befragten mit 3,5 (entspricht dem Durchschnitt im Verbreitungsgebiet), die Immobilienpreise mit 3,7 (Durchschnitt 3,6). Unzufrieden sind die Leser mit dem Angebot von bezahlbarem Wohnraum (4,2 in Ratingen, Durchschnitt 4,1).

Die Wohnkompanie nahm einen ganzen Gebäuderiegel aus der Planung und verschlankte das Projekt auf 240 Wohneinheiten. Seit rund einem Jahr ist es still geworden um das ambitionierte Unterfangen. Nicht jedoch, wie Kritiker meinen könnten, weil der Investor ob der Kritik die Flinte ins Korn wirft, sondern vielmehr, weil im Hintergrund Vorbereitungen laufen, um Planungsrecht zu schaffen.

Jetzt geht es einen Schritt voran. Das „Waldquartier“, so der Arbeitstitel, steht in der nächsten Ratssitzung am Dienstag, 2. Juli, auf der Tagesordnung. Dann soll die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen werden. Diese wiederum muss von der Bezirksregierung genehmigt werden.

Im Vorfeld wurden verschiedene mögliche Problemstellen abgeklopft, und Dutzende von Behörden wurden um eine Stellungnahme gebeten. So wurde untersucht, ob Fernleitungen durch das Grundstück verlaufen oder ob Anlagen der Bahn oder der Stadtwerke tangiert werden. Bau- oder Bodendenkmäler sind nicht zu vermuten; der Handelsverband ist positiv gestimmt; die Handwerkskammer bedauert hingegen die Reduzierung des Gewerbeflächenangebots.

Die Untere Bodenschutzbehörde gibt zu bedenken, dass zwar bei Untersuchungen in der Vergangenheit keine Altlasten festgestellt wurden, Bodensanierungsmaßnahmen jedoch nicht ausgeschlossen werden könnten.

Ordentlich Kritik kam erneut aus der Bürgerschaft. Sie fürchten ein „Goldkuhle-Ghetto“ ohne infrastrukturelle Anbindung an den bestehenden Ortskern. Einige halten das Quartier nach wie vor für überdimensioniert und haben Bedenken, der dörfliche Charakter Hösels würde zerstört.

Ein wiederkehrender Kritikpunkt ist die Lärmbelastung des neuen Quartiers. Nicht allein der Fluglärm startender oder landender Flugzeuge des benachbarten Düsseldorfer Flughafens bereitet den Bürgern Sorge, sondern es geht auch die Feinstaubbelastungen durch das erwartete höhere Verkehrsaufkommen.

Die Stadt Ratingen verspricht, hier ein Schallgutachten zu erstellen und daraus erforderliche Maßnahmen abzuleiten. Eltern erinnern an die prekäre Lage der Höseler Grundschule. Würde eine neue Kita zwar den Bedarf an Betreuungsplätzen vor Schuleintritt entschärfen, so gibt es schon jetzt keine ausreichenden Schul- und Ogata-Plätze.

Die Stadt entgegnet hier: „Der Stadt Ratingen ist der Bedarf an Plätzen in Grundschulen ebenfalls bewusst. Da die Kapazitätsgrenze der derzeit dreizügigen Grundschule in Hösel bereits erreicht ist, ist geplant, diese zukünftig zu einer fünfzügigen Grundschule auszubauen.“ Auch eine zusätzliche Kita sei in Planung.

So sehr sich Wohnungssuchende einen zügigen Baubeginn wünschen – bis die erste Wohnung auf dem Goldkuhle-Gelände schlüsselfertig übergeben werden kann, wird es wohl noch dauern.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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