Remscheid: Auf der Alleestraße soll einiges passieren

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Remscheid: Auf der Alleestraße soll einiges passieren

In der Stadt Remscheid plant die Stadtverwaltung eine umfassende Stadterneuerung auf der Alleestraße. Das Zentrum der Stadt soll wieder lebenswerter und attraktiver werden. Laut Aussage des Oberbürgermeisters soll die Alleestraße zu einer Flaniermeile umgestaltet werden, um die lokale Wirtschaft zu stärken und die Stadtbewohner zu einer aktiven Stadtgestaltung einzuladen. Die Pläne sehen vor, die Straße umfassend zu sanieren und neue Geschäfts- und Wohngebäude zu errichten. Die Stadt Remscheid hofft, dass diese Maßnahmen zu einer positiven Entwicklung der Stadt beitragen werden.

Auf der Alleestraße: Manfred Webel bringt die Menschen zum Reden

Seit 2022 ist der Künstler Manfred Webel mit seinem Mitmach-Projekt „Bitte berühren“ in NRW unterwegs. Gerne laden ihn Städte ein, deren Innenstädte sich im Umbruch befinden. Webel und seine Mitstreiter bringen die Menschen zum Reden, lassen sie kreativ werden. Auch in Remscheid.

„Bitte berühren“: Künstler Manfred Webel aktiviert die Alleestraße

„Bitte berühren“: Künstler Manfred Webel aktiviert die Alleestraße

Zwei zentrale Botschaften prägten die zweite Maiwoche, in der Webel mit seinem roten Kunstcontainer auf der oberen Alleestraße verbrachte. Die erste: „Es ist ein ziemlicher Frust da. Die Leute haben den Eindruck, dass es nicht voran geht“ berichtete der Paderborner im Gespräch mit der Redaktion. „Es ist keine breite positive Identifikation da, das war für mich das Bemerkenswerteste.“

Auf weitere Nachfrage, und das ist die zweite Botschaft, zeige sich aber „die große Bereitschaft, sich einzubringen“, damit sich was verändert. „Das Bedürfnis nach Events und Möglichkeiten der Begegnung im öffentlichen Raum ist da.“

Remscheid: Kultur auf der Alleestraße - Ein Projekt auf dem Weg

Remscheid: Kultur auf der Alleestraße - Ein Projekt auf dem Weg

Die Idee der Stadtverwaltung, den unteren Teil der Allee zu einem Bereich auch mit künstlerischen Angeboten zu machen, passe in diese Stimmungslage gut rein. Vielen Remscheidern sei bewusst, dass alleine das Vorhandensein von Einkaufsmöglichkeiten eine Innenstadt nicht attraktiv mache. Seine Empfehlung an die Stadt lautet daher: Kultur hin holen, mehr Veranstaltungen anbieten.

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„Quick Wins“ für die Alleestraße

Büro auf der Allee

Das Innenstadtmanagement auf der Alleestraße kümmert sich neben langfristigen Themen wie der Beratung von Immobilien-Eigentümern auch um kleinere Projekte, die schneller zu sichtbaren Veränderungen führen sollen. Zu diesen so genannten Quick Wins gehört auch die Aktion „Bitte berühren“.

In diese Richtung geht auch der bei einem kleinen Wettbewerb prämierte Entwurf der Remscheiderin Claudia Fey. Sie entwarf das Model einer kleinen, festen Tribüne, auf der man sitzen kann, auf der aber auch Veranstaltungen unterschiedlicher Art möglich sind. Mit solchen „Kulturräumen“ könne man die Stadt beleben, sagt Webel.

Luft nach oben bei der Wertschätzung der Heimatstadt entdeckten Webel und sein Team in den mehr als 700 Gesprächen, die sie auf der Allee führten. Auf die Frage „Was gefällt dir an Remscheid?“ wurde oft die schnell erreichbare Bergische Natur genannt. Der urbane Raum werde dagegen weniger genannt.

Ein Urteil, das sich mit Webels Eindrücken nicht deckt. „Wir haben tolle Sachen entdeckt“, sagt er etwa nach einem Besuch auf der Alten Bismarckstraße. Insgesamt gebe es „eine ganze Reihe von Gastronomen und Ladeninhabern, die aktiv werden wollen“.

Zarter Optimismus auf der Alleestraße

Zarter Optimismus auf der Alleestraße

Kampf gegen Leerstand in der Innenstadt

Für das Team des Innenstadtmanagements, das von der Stadt mit Fördergeldern des Landes von der Stadtverwaltung engagiert wurde, ist die Arbeit von Webel „Gold wert“, sagt Kübra Akyazi. Einige der Zeichnungen und Modelle von Bürgern, die in der Projektwoche entstanden, sollen im Büro an der Alleestraße 49 ausgestellt werden.

In den nächsten Wochen will man sich zusammensetzen, um zu schauen, welche konkreten Schritte für die Allee aus dem Feedback der Bürger bei „Bitte Berühren“ abgeleitet werden können.

Baudezernent Peter Heinze (FDP) im Gespräch mit der Redaktion: „Wir werden jetzt intern diskutieren, wie wir mit den Anregungen umgehen“. Gut gefallen hat ihm, dass Webel die Dinge praktisch angegangen ist und „für konkrete Fragen einfache Lösungen vorgeschlagen hat“. Daher kann sich Heinze eine weitere Kooperation gut vorstellen.

Ein Beispiel ist die Idee künstlerisch gestalteter Sitzmöbel, auf denen man gut „fläzen“ kann. Neben dem rein praktischen Nutzen böten diese Möbel auch einen Gestaltungseffekt. Ein Thema, das auch für die unter dem Arbeitstitel „die besitzbare Stadt“ geplante Verbesserung der Wegebeziehung zwischen Honsberg, Stachelhausen und der Innenstadt hilfreich sein könnte.

„Es soll was passieren auf der Allee-Straße“, formuliert Heinze die Hauptbotschaft aus der einwöchigen Aktion in der Nähe des Center-Brunnens. Durch das Feedback der Bürger, mehr Aktionsflächen auf der Alleestraße zu schaffen, werde die Stadt bestärkt in schon laufenden Überlegungen, auch die „Hardware“ der Alleestraße so zu verändern, dass kleine Veranstaltungen auf der Straße möglich sind.

Gute Resonanz verspricht sich Heinze auch von der Idee der SPD, die erfolgreiche Wanderausstellung „Dino-City“ auf die Alleestraße zu holen. Mit einem Smartphone können Besucher dabei auf der Straße oder in den Geschäften QR-Scodes einscannen und damit eine sogenannte erweiterte Realität schaffen, in der die Urzeittiere plötzlich zum Leben erwachen.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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