Rostock: Reserve-Einheiten führen Ernstfall-Simulation im Rostocker Hafen durch

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Rostock: Reserve-Einheiten führen Ernstfall-Simulation im Rostocker Hafen durch

In der Hansestadt Rostock fanden am vergangenen Wochenende umfangreiche Ernstfall-Übungen statt. Die Reserve-Einheiten der Deutschen Marine führten eine Simulation eines möglichen Szenarios im Rostocker Hafen durch. Ziel der Übung war es, die Fähigkeiten der Einsatzkräfte unter realen Bedingungen zu testen und zu verbessern. Die Simulation umfasste eine Vielzahl von Szenarien, darunter auch den Umgang mit schweren Unfällen und Katastrophen. Die Ergebnisse der Übung werden nun ausgewertet, um die Notfallvorsorge in der Region zu optimieren.

Übung simuliert ErnstfallSituation im Rostocker Hafen

„Die Vorführung beginnt in Kürze“, lautete die Regieanweisung. Dann folgte am Freitag in Rostock Teil eins einer Heimatschutzübung. An einem Checkpoint am Seehafen waren schwer bewaffnete Reservisten der Heimatschutzregimenter und aktive Bundeswehr-Soldaten im Einsatz.

Auf einer Tribüne verfolgten mehr als 200 geladene Gäste die Fähigkeitsdemonstration, darunter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Mit der Präsentation endete die eineinhalbwöchige Übung „National Guardian“, die seit 22. April an verschiedenen Standorten Deutschlands lief.

Heimatschutzkräfte üben Verteidigung am Seehafen

Heimatschutzkräfte üben Verteidigung am Seehafen

„Nur was geübt wird, kann funktionieren“, erklärte der Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos (TFK), André Bodemann, zum Einsatzzweck. Geprobt wurde in Rostock unter anderem die Kontrolle von Fahrzeugen an einer Zugangsschleuse zum Seehafen, der im Ernstfall als Verlege- und Logistikhafen eine zentrale Rolle für die Streitkräfte und die Nato hat.

Schwere Betonbarrieren, Stacheldrahtzaun und gesicherte Wachposten umgaben den Checkpoint. Die Funksprüche wurden zu Demonstrationszwecken laut übertragen, sodass die Gäste die Kommunikation hören konnten. Zum Abschluss der ersten rund 20-minütigen Übung gab es für die Soldaten Applaus von den Zuschauerrängen.

„Das konkrete Szenario sieht so aus, dass es eine große Truppenzusammenziehung an der Nato-Ostflanke gegeben hat. Russland hat zu Manövern aufgerufen, die ein Potenzial haben, tatsächlich das Nato-Territorium zu bedrohen“, nannte Bodemann die Rahmenbedingungen des Manövers. „Wir sind glücklicherweise nicht im Krieg, aber auch schon lange nicht mehr im Frieden.“

In dem Übungsszenario entschied die Nato, große Teile ihrer Truppen über die logistische Drehscheibe Deutschland zur Abschreckung an die Ostflanke zu verlegen. Der Trainingseinsatz in Rostock gehörte zur deutschen Übungsserie „Quadriga“, die wiederum Teil des Nato-Großmanövers Steadfast Defender (etwa: „Standhafter Verteidiger“) ist.

Für das Nato-Mannöver wurden in Rostock am Freitag schweres Gerät, darunter Kampf-, Schützen- und Transportpanzer sowie Lkw auf eine Roll-on-Roll-off-Fähre geladen und nach Klaipeda in Litauen eingeschifft. Diesen zweiten Übungsabschnitt verfolgten die Gäste vom Wasser aus, an Bord eines Fahrgastschiffs.

Auch ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr knatterte im Tiefflug über Wasser und Gelände, auf der in die Ostsee mündenden Warnow drängten Marine-Schnellboote Angreifer im Schlauchboot ab, auf dem Land demonstrierte die Bundeswehr, wie sie einen Verdächtigen inklusive Hundeeinsatz stellt und der Polizei übergibt. Auch danach gab es Zuschauer-Applaus vom Schiff.

Ministerpräsidentin Schwesig: Wir müssen für den Ernstfall gerüstet sein

Ministerpräsidentin Schwesig: Wir müssen für den Ernstfall gerüstet sein

„Wir müssen für den Ernstfall gerüstet sein“, sagte Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig. Russlands Präsident Wladimir Putin bedrohe die Friedensordnung. „Wir hoffen das Beste, bereiten uns aber auf das Schlimmste vor.“

Der Minister, die Truppe und das schwedische Modell Wehrpflicht oder Dienstpflicht?

Heimatschutzkräfte der Bundeswehr gehören der Reserve an, sind sozusagen Soldaten im Nebenberuf, wie der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Andreas Hoppe, formulierte. Der Auftrag der Bundeswehr sei aktueller denn je. „Wir sind gut beraten, unsere Bundeswehr so vorzubereiten, dass sie in der Lage ist, einen militärischen Gegner auf dem Gefechtsfeld zu schlagen und zu besiegen. Allein die Wortwahl zeigt ja schon, dass wir in einer anderen Welt jetzt unterwegs sind“, sagte Hoppe. Ohne Reserve gehe es nicht.

Einige Demonstranten kritisierten diesen Plan und warnten vor einer zunehmenden Militarisierung.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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