Schwalmtal: Direktor des Wolfhelm-Gymnasiums tritt in den Ruhestand

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Schwalmtal: Direktor des Wolfhelm-Gymnasiums tritt in den Ruhestand

Im Schwalmtal steht ein wichtiger Wechsel bevor: Der Direktor des Wolfhelm-Gymnasiums, eine Institution von großer Bedeutung in der Region, tritt in den Ruhestand. Nach vielen Jahren erfolgreicher Arbeit an der Spitze der Schule wird er sein Amt niederlegen und in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Die Nachricht hat in der Ortschaft und bei den Eltern der Schüler für großes Aufsehen gesorgt. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist bereits im Gange. Die Schulleitung und der Träger des Gymnasiums haben die Aufgabe, einen neuen Direktor zu finden, der die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern kann.

Nach Jahren: Direktor des Wolfhelm-Gymnasiums Thomas Martens geht in den Ruhestand

„Ich empfinde die letzte Zeit fast noch etwas stressiger als sonst“, sagt Thomas Martens und lacht dabei. Noch liegt die gesamte Unterrichtsverteilung – welcher Kollege welches Fach in welcher Klasse unterrichtet – für das kommende Schuljahr in seinen Händen.

Und einfache Jahre waren es in seiner Zeit als Schulleiter wirklich nicht. „Wir haben das Gebäude in großen Teilen renoviert, ein großes Jubiläumsjahr gefeiert, dann kamen die Coronazeit und der Ukraine-Krieg“, resümiert Martens die letzten Jahre. „Ohne die Coronazeit wären wir aber jetzt nicht so gut digital aufgestellt“, ergänzt er.

Stolz blickt er auf die vergangenen Jahre zurück, man habe einiges aufgebaut. Dabei spricht er stets von „wir“ und betont, dies sei nicht seine Leistung, sondern die der gesamten Schule. Klassenzimmer wurden renoviert, das „grüne Klassenzimmer“ wurde geschaffen, die Digitalisierung vorangetrieben, Online-Unterricht in der Coronazeit musste organisiert werden, Abiprüfungen wurden 2020 unter schwierigsten Bedingungen abgehalten.

Das Café Ulfilas wurde eröffnet und für die Oberstufe das Lernzentrum Lupetto geschaffen. „Langweilig wurde es nie. Mein Nachfolger muss schauen, dass wir das Gebäude erweitern, die Räume werden knapp“, sagt Martens.

Info: Thomas Martens – zur Person

Info: Thomas Martens – zur Person

Der gebürtige Sauerländer wechselte vor 22 Jahren von der Industrie in den Schuldienst. Das MINT-Angebot in der Schule – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – waren ihm immer sehr wichtig.

Schulkarriere: Martens wohnt in Viersen und war vor seiner Tätigkeit als Schulleiter in Waldniel stellvertretender Schulleiter des Mataré-Gymnasiums in Meerbusch.

Martens geht davon aus, dass es zukünftig immer fünf Eingangsklassen geben wird, weil Jahrgänge mit vielen Schülern kommen. In zwei, drei Jahren werde der Höhepunkt erreicht, dafür gelte es vorzusorgen. Von knapp 700 Schülern ist die Schule auf mehr als 800 gewachsen. 27 Kollegen hat Martens eingestellt, 14 in den Ruhestand verabschiedet.

„Der technisch orientierte Paradigmenwechsel war in all den Jahren der größte Part“, sagt Martens. Es gebe jetzt viel mehr Möglichkeiten im Unterricht durch die neue Technik. „Das macht jetzt richtig Spaß“, so der 65-Jährige.

Es wurde eigens ein Verwaltungsassistent eingestellt, der sich um technische Dinge kümmert. „Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt. Kollegen lassen sich zu Beratungslehrern ausbilden und es gibt Programme von externen Anbietern etwa mit Theaterstücken zu bestimmten Themen, die wir unseren Schülern anbieten. Dabei bekommen wir Feedback von den Schülern zu Themen und Punkten, die wir vorher so gar nicht gesehen haben“, erzählt Martens.

Zu den Highlights in den vergangenen Jahren zählt der scheidende Schulleiter auch private Feiern mit den Kollegen, bei denen man sich auf einer anderen Ebene besser kennengelernt habe. „Auch die Schneesportfahrt in der Jahrgangsstufe acht gehört dazu, bei der man die private Seite auch der Schüler kennenlernt“, berichtet Martens.

Aber auch Schulleben habe sich verändert. „Die Eltern haben sich geändert und dadurch dann die Schüler. Die Eltern verwöhnen ihre Kinder, es wird ihnen zu viel abgenommen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen nimmt zu“, sagt Martens. Es müsse darüber gesprochen werden, dass die Kinder Probleme haben und mehr Selbstständigkeit und Biss brauchen.

„Schule verändert sich. Wissensvermittlung hat es immer schon gegeben. Jetzt ist es mindestens genauso wichtig, soziale Kompetenzen zu fördern und die psychische Entwicklung“, sagt Martens.

Für seinen Ruhestand hat Martens bereits Pläne. „Ich möchte mich ehrenamtlich engagieren, etwa bei der Organisation eines Jazz-Events. Ich möchte weiter andere Kulturen kennenlernen und ich habe viele Unterwasserriffe noch nicht gesehen“, sagt der passionierte Taucher. Es werde zukünftig eine Mischung aus Helfen und Neues entdecken.

„Mit meiner Frau habe ich jetzt das erste Mal die Gelegenheit, eine karibische Trauminsel für längere Zeit zu besuchen“, freut sich der künftige Rentner und sagt rückblickend: „Ich habe hier mit der Schule und dem Umfeld viel Glück gehabt und könnte mir keine bessere Schule vorstellen.“

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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