Soll das Solinger Krankenhaus auf Zuschüsse hoffen?

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Soll das Solinger Krankenhaus auf Zuschüsse hoffen?

Die Zukunft des Solinger Krankenhauses ist weiterhin ungewiss. Nachdem die Klinik in den letzten Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, stellt sich die Frage, ob das Krankenhaus auf Zuschüsse hoffen kann. Die Stadt Solingen und der Kreis Solingen werden sich in den kommenden Wochen mit dieser Frage auseinandersetzen. Ein Zuschuss würde eine wichtige Unterstützung für das Krankenhaus bedeuten, das immer noch um sein Überleben kämpft. Doch wie realistisch ist die Hoffnung auf eine finanzielle Unterstützung?

Soll das Solinger Krankenhaus auf Zuschüsse hoffen?

Das Städtische Klinikum Solingen durchläuft derzeit einen turbulenten Wandel. Die Einrichtung muss nach Schließung der Kplus-Krankenhäuser in Solingen und Haan drohende Defizite in der Gesundheitsversorgung der Region ausgleichen, indem es wächst.

Der ohnehin geplante Aus- und Umbau muss nun einige Nummern größer ausfallen – und wird damit teurer als ursprünglich geplant. Das ist zum einen zwar ein gutes Signal, scheint die Zukunft des Hauses doch nun über viele Jahre gesichert zu sein.

Zum anderen aber sind im Rahmen von Umstrukturierung und Umbau dreistellige Millionenbeträge zu stemmen, von denen noch nicht klar ist, wie viel davon das Land übernimmt. Der Förderantrag ist zwischenzeitlich gestellt. Doch „Sie werden mit dem Förderbescheid nicht zufrieden sein“, hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bereits bei seinem Besuch im Klinikum im Februar dieses Jahres angekündigt.

Je größer der Förderbetrag, desto besser. Denn der Rest der Kosten, den Bund und Land nicht bezahlen, bildet die Hypothek für die Zukunft, die dem Städtischen Klinikum Solingen auf die Schultern gelegt wird. Schließlich wird die Schuldentilgung das – nochmals zur Erinnerung: einst defizitäre – Krankenhaus als Tochtergesellschaft einer Stadt mit leeren Kassen aus eigener Kraft erwirtschaften müssen.

Finanzielle Zusagen bleiben aus

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NRW-Gesundheitsminister besucht Solinger Klinikum

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Städtisches Klinikum braucht 140 Millionen Euro

Krankenhauslandschaft in Solingen

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Und damit kommt die zweite Hürde ins Spiel: Die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird künftig auch die Einnahmensituation des Städtischen Klinikums Solingen regeln. Bei der Gestaltung der Erlöse hat also die kaufmännische Leitung des Krankenhauses kaum Spielräume. Und ob das zurzeit in Rede stehende Modell die Finanzierung auskömmlich gestalten wird, bezweifeln Fachleute der Branche.

Allen voran Matthias Blum, Chef der Krankenhausgesellschaft NRW: „Der Entwurf bereitet eine Zentralisierung der Versorgung vor. Darin wird den ländlich gelegenen Krankenhäusern eine eher untergeordnete Rolle zugestanden, obwohl viele über eine exzellente Spezialisierung verfügen“, warnte Blum.

Wobei Solingen, obwohl es eine Großstadt ist, eher zur ländlichen Region zugeordnet werden kann.

Welche Folgen das hat, hat das Städtische Klinikum Solingen bereits zu spüren bekommen:

Welche Folgen das hat, hat das Städtische Klinikum Solingen bereits zu spüren bekommen:

Das Perinatalzentrum, also die Kinderintensivstation, wird nicht mehr mit dem Qualitätsstatus Level 2 ausgezeichnet. Dazu Laumann: „Das Perinatalzentrum wird eine Schwerpunktabteilung bleiben, aber nicht mehr mit Level 2.“ Da gebe es im Umland andere Zentren mit einer höheren Behandlungszahl, die diese Einstufung eher verdienten.

Welche weiteren Veränderungen auf das Städtische Klinikum Solingen zukommen, steht bislang noch nicht fest. Der Prozess hat gerade begonnen, seine Ergebnisse werden erst gegen Ende des Jahres feststehen. Doch die Ankündigung Prof. Dr. Martin Eversmeyer, Vorsitzender der Geschäftsführung und Kaufmännischer Geschäftsführer, macht hellhörig: „Wir werden uns auf erhebliche Veränderungen einstellen müssen“, sagte er gegenüber unserer Redaktion.

Im September soll der Förderbescheid beim Klinikum eingehen. Bis dahin heißt es: Daumen drücken.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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