Trichophyton-Tonsillen-Hautpilz verbreitet sich vermutlich über Friseurläden

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Trichophyton-Tonsillen-Hautpilz verbreitet sich vermutlich über Friseurläden

Eine alarmierende Entwicklung hat sich in Bezug auf die Verbreitung des Trichophyton-Tonsillen-Hautpilzes ergeben. Laut aktuellen Forschungen ist es wahrscheinlich, dass dieser infektiöse Pilz sich über Friseurläden verbreitet. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die unsachgemäße Reinigung und Desinfektion von Friseurwerkzeugen und -geräten einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung des Pilzes leistet. Dieser gesundheitliche Risikofaktor sollte von den Betroffenen ernst genommen werden, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.

Hautpilz Trichophyton tonsurans: Ein verbreiteter Hautpilz, der sich über Friseurläden und Barbershops ausbreitet

Ein spezieller Hautpilz namens Trichophyton tonsurans verbreitet sich derzeit rapide über Friseurläden und Barbershops. Der Pilz wird durch Kontakt übertragen und kann mehrere Wochen auf Gegenständen überleben. Auch wer keine Symptome hat, kann ihn deswegen verbreiten.

Warum kommt der Pilz aktuell so häufig vor?

Warum kommt der Pilz aktuell so häufig vor?

Der Pilz war ursprünglich vor allem im Ringsport verbreitet. Fachleute gehen jedoch bei den aktuellen Entwicklungen von einem anderen Grund aus. Sie führen die Infektionen auf mangelnde Hygiene in sogenannten Barbershops – also Friseurläden, die vor allem auf Männerfrisuren spezialisiert sind – zurück.

Die Uniklinik in Tübingen gibt an, dass etwa 80 Prozent der betroffenen Patienten Barbershops besuchen würden. Viele typische Barbershop-Schnitte wie zum Beispiel der Low Fade oder ein Undercut liegen aktuell im Trend und würden gerade junge Menschen in die Läden ziehen.

Außerdem bieten Barbershops ihre Leistungen häufig vergleichsweise günstig an. Das bedeutet laut Angaben der Friseurmeisterin Judith Warmuth aus Erlangen aber auch, dass die Läden mehr Kunden am Tag schaffen müssten, um genug zu verdienen. Scherköpfe oder Klingen würden deswegen oftmals nicht gut genug oder gar nicht gereinigt.

Wie verbreitet sich der Pilz?

Wie verbreitet sich der Pilz?

Der Pilz wird durch Kontakt übertragen und kann mehrere Wochen auf Gegenständen überleben. Auch wer keine Symptome hat, kann ihn deswegen verbreiten.

Martin Schaller, Dermatologe an der Uniklinik Tübingen, beobachtet bereits seit einigen Jahren, dass sich der Hautpilz ausbreitet. Verlässliche Zahlen gibt es zwar nicht, sagt er im Gespräch mit dem Spiegel. Aber: Wir weisen den Pilz bei uns inzwischen drei- bis fünfmal so oft nach wie noch vor fünf Jahren.

Auch die Charité in Berlin bestätigt, dass die Infektion immer häufiger diagnostiziert wird. Dermatologe Schaller spricht sogar von einer europaweiten Epidemie.

Wie sollte man sich bei dem Verdacht auf eine Infektion verhalten?

Wie sollte man sich bei dem Verdacht auf eine Infektion verhalten?

Bis die ersten Symptome auftreten, dauert es in der Regel bis zu zwei Wochen. Wer glaubt, sich infiziert zu haben, sollte also engen Kontakt meiden.

Sobald sich erste Symptome zeigen, sollte man einen Hautarzt aufsuchen. Außerdem ist es sinnvoll, den Friseursalon oder Barbershop zu informieren, aus dem der Pilz mutmaßlich stammt.

Es wäre gut, den eigenen Rasierapparat zu reinigen, sagt Friseurmeisterin Warmuth. Dafür brauche man allerdings ein spezielles Desinfektionsmittel aus dem Friseurbedarf.

Wie lässt sich eine Infektion behandeln?

Wenn tatsächlich eine Infektion diagnostiziert wurde, muss man sich keine Sorgen machen. In der Regel lassen sich die Entzündungen durch die tägliche Einnahme von Terbinafin-Tabletten gut behandeln.

Allerdings kommen die Tabletten in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen in solchen Fällen ohne offizielle Zulassung zum Einsatz. Und auch zu früh absetzen sollte man die Tabletten nicht.

Laut Dermatologe Schaller dauert es meistens zwei, drei Monate, bis der Pilz nicht mehr nachweisbar ist. Wird die Infektion nicht behandelt, kann es passieren, dass sich der Pilz weiter ausbreitet und die Haarwurzeln angreift. Im schlimmsten Fall kann das sogar zu einem komplett kahlen Kopf führen.

Das Immunsystem löst die heftigen Entzündungen eigentlich aus, um den Pilz loszuwerden. Ist die Haut aber erst einmal vernarbt, wachsen dort keine Haare mehr.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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