In der Gemeinde Jüchen ereignete sich am vergangenen Wochenende ein schwerer Unfall, bei dem ein Golfwagen gegen die Kirche von Neuenhoven krachte. Laut Augenzeugenberichten fuhr der Fahrer des Golfwagens auf der Straße in Richtung des Dorfes Neuenhoven, als er plötzlich die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und frontal gegen die Kirche prallte. Zum Glück kam niemand bei dem Autounfall zu Schaden, jedoch entstand erheblicher Sachschaden an der Kirche und dem Golfwagen. Die Polizei hat den Unfall aufgenommen und ermittelt derzeit, um die genauen Umstände des Unglücks zu klären.
Golf kracht gegen Kirche in Neuenhoven: Autounfall führt zu schweren Verletzungen
Am frühen Freitagmorgen ist es im Ortskern von Neuenhoven zu einem schweren Unfall gekommen. Ein mit vier jungen Menschen besetzter VW Golf ist gegen 4.50 Uhr in der scharfen Kurve von der Fahrbahn abgekommen und frontal in das Portal der Kirche St. Georg gekracht.
Offensichtlich hatte der 21 Jahre alte Fahrer, ein Grevenbroicher, die Kontrolle über sein Gefährt verloren. Eine Beifahrerin erlitt in Folge des Aufpralls schwere Verletzungen, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dabei handelt es sich nach Polizeiangaben um ein 15-jähriges Mädchen aus Rommerskirchen.
Die drei männlichen Insassen (außer dem Fahrer befanden sich ein 15- und ein 20-Jähriger in dem Auto) sollen leichte Verletzungen erlitten haben. Kurz nach dem Crash sind bei der Feuerwehr mehrere Notrufe eingegangen, auch setzte das Unfallauto über das darin verbaute E-Call-System automatisch einen Notruf ab.
„Uns wurde ein Frontal-Crash gemeldet“, sagt Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels. Aufgrund des Meldebildes mussten die Retter von mehreren eingeklemmten Menschen ausgehen – eine Vermutung, die sich glücklicherweise nicht bestätigte. Bei Eintreffen der ersten Retter hatten alle vier Betroffenen das Unfallauto bereits verlassen und wurden von Ersthelfern versorgt, wie Abels sagt.
Das Mädchen soll von Helfern auf dem Bürgersteig in die stabile Seitenlage versetzt worden sein. Die 15-Jährige wurde anschließend von Sanitätern und einem Notarzt versorgt. Das Auto muss mit höherer Geschwindigkeit in das Portal der Kirche gerauscht sein. Auf Fotos ist zu sehen, dass der Motor des Golfs stark in die Stirnwand gedrückt ist. Die gesamte Frontpartie ist zerstört.
Die Feuerwehr streute großflächig auslaufende Betriebsmittel ab und sicherte die Einsatzstelle. Für circa 90 Minuten war die Ortsdurchfahrt Neuenhoven gesperrt. Die Einsatzkräfte (35 waren involviert) nahmen auch die Kirchenmauer ins Visier, die nach ersten Erkenntnissen aber nur vergleichsweise geringen Schaden genommen haben soll.
Unfall in Neuenhoven: Golfwagen prallt gegen Kirche St. Georg - Mädchen erlitt schwere Verletzungen
Der Unfall beschäftigt nun die Polizei. Wie die Behörde mitteilte, wurde das Auto sichergestellt. Das Verkehrskommissariat will nun ermitteln, warum genau das Fahrzeug von der Straße abkam. Die Beteiligten sollen bisher kaum Angaben gemacht haben. Nach Informationen unserer Redaktion könnten Insassen des Fahrzeug Lachgas konsumiert haben. An der Unfallstelle soll ein typischer Druckbehälter gefunden worden sein. Einer der Beteiligten soll dem Vernehmen nach versucht haben, das Behältnis nach dem Crash verschwinden zu lassen.
Der Konsum von Lachgas ist nach aktueller Rechtslage in Deutschland legal. Während des Konsums und auch danach kann das Konzentrationsvermögen beeinträchtigt sein. Die berauschende Wirkung hält wenige Sekunden an; der Konsum lässt sich nur schwer nachweisen.
Der Unfall in Neuenhoven hätte auch noch schlimmer ausgehen können. Wie eine Dorfbewohnerin unserer Redaktion sagte, soll es vor rund 30 Jahren an der selben Stelle gar zu einem tödlichen Autounfall gekommen sein. Damals soll ein Auto ebenfalls gegen die Kirche gefahren sein. Für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät.
Das Gotteshaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und zählt zu den ältesten Kirchen im Stadtgebiet von Jüchen. Wie Pfarrer Ulrich Clancett sagt, ist das Portal, in das der Golf am Freitagmorgen geknallt ist, seit Jahrzehnten ungenutzt. Besucher der Kirche gelangen eben wegen der gefährlichen Nähe zur Lindenstraße über einen anderen Ein- und Ausgang ins Innere von St. Georg.
Die Schäden an der Kirche sollen noch am Freitag von einem Architekten und Sachverständigen inspiziert werden. „Augenscheinlich hält sich der Schaden in Grenzen. Die Kirche steht stabil. Auch die Wallfahrt, die diesen Samstag beginnt, kann wie geplant stattfinden“, sagt Clancett.
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