Wahlkampf in der Partnerstadt Etaples von Hückeswagen

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Wahlkampf in der Partnerstadt Etaples von Hückeswagen

In der französischen Partnerstadt Etaples von Hückeswagen wird derzeit ein aufsehenerregender Wahlkampf geführt. Die Bürger der Stadt sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und somit die Zukunft ihrer Gemeinde mitzubestimmen. Die verschiedenen Kandidaten präsentieren ihre Visionen und Ziele für die Stadtentwicklung und werben um die Gunst der Wähler. Die Entscheidung wird von großer Bedeutung sein, denn sie wird die Richtung für die kommenden Jahre vorgeben. Wir werden den Wahlkampf in Etaples eng verfolgen und Ihnen alle wichtigen Entwicklungen und Ergebnisse präsentieren.

Frankreichs Partnerstadt Etaples wählt Deputierten: Philippe Fait tritt an

Nach dem Schock angesichts der Ergebnisse der Europawahlen Anfang Juni hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unverzüglich das Parlament aufgelöst. Für seine weitere Arbeit wünscht er Klarheit und rief zu Neuwahlen auf. Ein Mitglied seiner Partei, der liberalen Renaissance (Wiedergeburt), ist der ehemalige Bürgermeister von Hückeswagens Partnerstadt Etaples, Philippe Fait.

Er bewirbt sich an den beiden Wahlterminen am 30. Juni und 7. Juli abermals um einen Sitz als Deputierter in der Nationalversammlung. Der Kandidat erscheint nicht als jemand, der auf öffentlichen Plätzen große Reden hält. Die Bilder und Texte seines Internetauftritts dokumentieren eher eine Art Kärrnerarbeit.

Ein Politiker auf Augenhöhe mit den Bürgern

Ein Politiker auf Augenhöhe mit den Bürgern

Fait sucht das direkte Gespräch mit den Bürgern, man sieht ihn mit Hausfrauen auf dem Markt, er besucht Landwirte, ihm entgehen die Sorgen in den Handwerksbetrieben und der Kummer mancher Einzelhändler nicht.

Mitten im Wahlkampf an der Côte d’Opale unterwegs, war er bereit, unserer Redaktion ein Interview zu geben. Philippe Fait wurde 1969 im Örtchen Cucq unweit von Étaples-sur-Mer geboren; er arbeitete zunächst im Schuldienst. Zwischen 2014 und Juni 2022 war er Bürgermeister von Hückeswagens Partnerstadt.

Danach gehörte er als Sachverständiger für Kultur und Erziehungsfragen zur Fraktion Renaissance von Staatspräsident Emmanuel Macron in der Assemblée nationale (Nationalversammlung). Seine Stellvertreterin Annie Defosse hat sich auf das Thema Landwirtschaft spezialisiert und kommt aus dem kleinen Ort Campagne-lès-Boulonnais, 20 Kilometer östlich von Étaples.

Ein Politiker mit klaren Zielen

Nach seinen politischen Anliegen befragt, sieht Fait die neuerliche Kampagne auch als Möglichkeit, eine Zwischenbilanz seiner bisherigen Arbeit zu ziehen. Er könne überprüfen, was davon in seinem Wahlkreis angekommen ist, wo im Einzelnen noch zu lösende Probleme versteckt sind.

Er umreißt seine Zielsetzung konkret: „Gemäß der besonderen Eigenschaften meines Wahlkreises Pas-de-Calais will ich weiterhin an einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Unterstützung des Handwerks festhalten. Das gilt auch für die Schaffung besserer Lebensbedingungen für Bauern und Fischer.“

Nach eingehender Bestandsaufnahme der Bürgerwünsche sollen auch die Interessen einzelner nicht zu kurz kommen, unterstreicht Fait – ein hohes Versprechen.

Ein europäischer Politiker mit Weitblick

Wie so viele seiner Landsleute ist Philippe Fait beunruhigt über das Anwachsen des Front National, nicht nur im Norden Frankreichs. Seine Antwort auf die Agitation linker wie rechter Demagogen in den Medien, denen jedes Mittel zur Machterlangung recht ist und die sich notorisch aufklärender Sachdiskussion verweigern, ist äußerst selbstbewusst und entbehrt nicht der Deutlichkeit.

„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es darum gehen muss, unsere Arbeit und ihre Ergebnisse transparenter zu machen. Die müssen dem Einzelnen gegenüber klar und nachvollziehbar dargestellt werden“, betont Fait.

In diesem Prozess verlassen wir uns voll und ganz auf die Vernunft und Einsicht der Menschen. Es sei beste Mittel, um die Franzosen mit der Politik zu versöhnen. Die Fähigkeit, zu einem sachlich begründeten Urteil zu gelangen, sei ganz besonders in der Erziehung der Kinder und Jugendlichen in Schulen und Gymnasien zu fördern, die die künftige Generation französischer Staatsbürger bildeten.

Als ausgebildeter Pädagoge weiß Fait, wovon er spricht. Diese Haltung bestimmt auch seinen regelmäßigen Austausch mit Kollegen jenseits des Rheins. Als Deputierter, der zu den 50 Gewählten gehört, die mit derselben Anzahl deutscher Abgeordneter die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung bilden, kümmert sich Fait um Austausch und Kooperation mit dem Nachbarland.

Die Ergebnisse solcher Aktivitäten wertet er als Trümpfe, die ihm im Wahlkampf auch nützlich sind. „Anfang Juni“, berichtet Fait, „hatte der Kanton Montreuil, zu dem der Ort Fruges gehört und der mit dem sauerländischen Olsberg partnerschaftlich verbunden ist, deutsche Schüler auch zu einer Sitzung in der französischen Nationalversammlung nach Paris eingeladen.“

Im Plenarsaal fand eine aktuelle Debatte mit Cathérine Vautrin, Ministerin für Arbeit, Gesundheit und Solidarität, statt. „Die jungen Deutschen konnten hier unmittelbar miterleben, wie im Einzelnen die Demokratie bei uns funktioniert.“

In diesem Zusammenhang versteht sich Fait auch als europäischer Politiker. Gegenseitiges Kennenlernen und die Arbeit an gemeinsamen Projekten, wechselseitiger Kulturaustausch – darin sieht er die Zukunft des deutsch-französischen Gespanns. Und wenn dem ehemaligen Bürgermeister von Etaples dieses Credo von den Lippen kommt, klingt das sehr hoffnungsfroh.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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