Wieso Kafka bis heute einer der bedeutendsten Autoren bleibt

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Wieso Kafka bis heute einer der bedeutendsten Autoren bleibt

Ein Jahrhundert nach seinem Tod bleibt Franz Kafka einer der einflussreichsten und bedeutendsten Autoren der Weltliteratur. Seine Werke, wie zum Beispiel Der Process und Die Verwandlung, gehören zu den Klassikern der Moderne und haben Generationen von Lesern und Schriftstellern inspiriert. Doch was macht Kafkas Werk so zeitlos und unvergleichbar? Warum bleibt er auch heute noch ein wichtiger Teil der literarischen Landschaft? In diesem Artikel werden wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen und die Gründe erkunden, warum Kafka bis heute einer der bedeutendsten Autoren bleibt.

Wieso Kafka bis heute einer der bedeutendsten Autoren bleibt

Die Krankheit

Kafkas Werke kennt fast jeder – und viele sind ihnen in der Schule begegnet. Doch seine Krankheit, die ihn am 3. Juni 1924 das Leben kostete, war nicht nur ein persönliches Schicksal, sondern auch ein wichtiger Teil seines Werkes.

1917 erlitt er einen ersten nächtlichen Blutsturz. Während seiner Berliner Jahre 1923/24 griff die Tuberkulose dann auf den Kehlkopf über. Zwei Aufenthalte in Sanatorien konnten nur noch Symptome lindern. Kafka starb am 3. Juni 1924 in Kierling.

Das Unheimliche

Das Unheimliche

Kafkas Bücher kennt fast jeder – und viele sind ihnen in der Schule begegnet. Doch nicht nur dort sind seine Werke fleißig gedeutet worden. Es gibt kaum eine literaturwissenschaftliche Methode, die nicht auf seine Erzählungen und Romane losgelassen wurde.

In den Prosawerken regiert weiterhin das Ungeklärte und Unerklärliche, das Neurotische, Albtraumhafte und Groteske: Ein junger Mann erwacht morgens in der Gestalt eines Riesenkäfers (“Die Verwandlung“), ein braver Bankprokurist wird vors Gericht gezerrt ohne Hinweise auf eine Schuld (“Der Process“), ein Landvermesser reist in ein Dorf, ohne jemals jenes titelgebende Schloss erreichen zu können, das doch den Arbeitsauftrag erteilte.

Die Kafka-Sätze

So nebulös manches zu sein scheint, so aufreizend klar sind Kafkas Sätze. Keiner ist eigentlich schwierig – sprachlich - und doch ist jeder ein Rätsel - inhaltlich. Vielleicht gibt es auch darum so viele berühmte und gern zitierte davon.

Ein Beispiel ist: „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“ Oder auch: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“

Der Ruhm

So undurchdringlich Kafka manchem Leser erscheinen mag, so berühmt ist er bis heute. Viele Autoren, die man zu Lebzeiten feierte, werden zu Jubiläen aus der Vergessenheit wieder für kurze Zeit ausgegraben. Bei Franz Kafka – Sohn einer Prager jüdischen Kaufmannsfamilie – ist es genau umgekehrt.

Als er vor 100 Jahren starb, waren seine Bücher (die übrigens allesamt nur in seinen letzten zwölf Lebensjahren entstanden) einer größeren Leserschaft nahezu unbekannt. Sein Ruhm wuchs erst später.

Die Fragmente

Kafkas Romane „Der Verschollene“, „Das Schloss“ und „Der Process“ blieben unvollendet. Dies mag seiner Krankheit und seinem frühen Tod geschuldet sein. Und doch passt es zum weiterhin pulsierenden Werk, zur offenen Wunde unserer Lese-Erfahrung.

Die Kritik

Nun ist überliefert, dass Kafka beim Vorlesen seiner Geschichten mitunter Lachanfälle bekam. Auch das hat Misstrauen geweckt und Kritiker auf den Plan gerufen. Einer von ihnen ist der französische Soziologe Geoffroy Lagasnerie, der Kafka Realitätsflucht attestiert, indem er tatsächlich existierende Macht verschleiere.

Der Nachlass

In einem Brief bat Kafka seinen Freund, den Schriftsteller Max Brod, darum, alles, was sich im Nachlass an „Tagebüchern, Manuscripten, Briefen, fremden und eigenen, Gezeichnetem u.s.w. findet, restlos und ungelesen zu verbrennen“. An diese Verfügungen hat sich Brod aber nicht gehalten.

Verschollen blieben indes einige seiner Notizhefte, die seine letzte, vielleicht einzige große Liebe, die Schauspielerin Dora Diamant (1898-1952), an sich nahm. Bei einer Razzia der Gestapo sind diese Schriftstücke aus ihrer Berliner Wohnung gestohlen worden.

Auch die Briefe von Franz Kafka an Dora Diamant sind verschollen. So viel ist über Kafka geforscht, dokumentiert und veröffentlicht worden. Die Dokumente einer großen Liebe aber haben sich damit der Nachwelt entzogen.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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