Zoologischer Garten Duisburg engagiert sich für den Erhalt und die Wiederbelebung der Wildkatzenpopulation

Zoologischer Garten Duisburg engagiert sich für den Erhalt und die Wiederbelebung der Wildkatzenpopulation

Der Zoologische Garten Duisburg übernimmt eine wichtige Rolle im Schutz der bedrohten Wildkatzenpopulation. Durch umfassende Anstrengungen will der Zoo dazu beitragen, den Bestand der europäischen Wildkatze zu sichern und ihre Population wieder zu beleben. Die Initiative des Zoos ist von großer Bedeutung, da die Wildkatze in Deutschland als stark gefährdete Art gilt. Durch die Bemühungen des Zoos soll die Artenvielfalt in Deutschland erhalten werden und die Chance auf eine langfristige Existenz der Wildkatze verbessert werden.

WildkatzenFamilie im Duisburger Zoo: Vier neue Jungtiere in der Anlage

Im Duisburger Zoo sind im April vier junge Wildkatzen geboren und leben dort mit ihrer Mutter. In einer Anlage, die ihrem natürlichem Lebensraum ähnelt, sollen sie sich bis jetzt gut entwickeln und wirken zufrieden, teilt der Zoo mit.

Sie trauen sich bereits aus ihrer Baumhöhle und bewegen sich an der Seite ihrer Mutter immer mehr im hohen Gras und Unterholz durch ihre Anlage. Am besten sehen kann man sie am Nachmittag, da sie lange schlafen, sagt Mike Kirschner, Revierleiter des Raubtierreviers im Zoo Duisburg.

Auch der Geburtszeitpunkt war normal, Wildkatzen bekommen im Frühjahr Junge. „Dann finden sie in den Wäldern ausreichend Nahrung“, erklärt Kirschner. Im Alter von drei Monaten werden die jungen Wildkatzen jetzt langsam an feste Nahrung gewöhnt. So stehe bald nicht nur noch Milch, sondern auch mal eine Maus auf dem Speiseplan, sagt Kirschner.

Zoologischer Garten Duisburg setzt sich für den Schutz der Wildkatzenpopulation ein

Ursprünglich leben Wildkatzen in den Wäldern Europas, allerdings werden die Bestände vom Bundesamt für Natur- und Umweltschutz als gefährdet eingestuft. Diese seien in letzter Zeit tatsächlich in ganz Europa deutlich zurückgegangen, bestätigt Kirschner.

Zu den Gründen dafür gehören der Verlust ursprünglicher Lebensräume, das Übertragen von Krankheiten durch verwilderte Hauskatzen und der für Wildkatzen gefährliche und oft tödliche Straßenverkehr, sagt der Raubtierexperte.

Da auch die Bestände in Deutschland stark zurückgegangen sind, wilderte der Zoo Duisburg gemeinsam mit anderen Zoos und Naturschutzverbänden Wildkatzen aus. Acht Tiere stellte der Zoo für das Ansiedlungsprojekt im Bayrischen Wald und der Operpfalz bereit. Kirschner begleitete die Tiere und den mehrwöchigen Prozess ihrer Auswilderung.

Eine weitere Herausforderung sei das Verbinden einzelner Reviere, da diese immer wieder durch Siedlungen und Straßen unterbrochen seien, sagt Kirschner. Dadurch fänden die Tiere sich während der Paarungzeit gegenseitig gar nicht. Um dem Problem entgegenzuwirken, werden sogenannte Heckensäume und Wildkatzenkorridore angelegt, um die Waldlebensräume der Katzen schrittweise miteinander zu verbinden.

Darüber hinaus engagiert sich der Zoo auch bei einer Informationskampagne zum Schutz der Wildkatze des Bund Landesverbands NRW, da immer wieder junge Wildkatzen von Menschen für ausgesetzte Hauskatzen gehalten und dann mitgenommen werden.

Der Zoologische Garten Duisburg setzt sich somit für den Schutz der Wildkatzenpopulation ein und unterstützt die Bemühungen, die Bestände dieser bedrohten Art zu stabilisieren und zu fördern.