Zulieferer wollen Investitionen umschichten (Auto-producers want to redirect investments)

Index

Zulieferer wollen Investitionen umschichten

Die Zulieferindustrie befindet sich aktuell in einem Umbruchprozess. Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeugflotten haben zu einer Verlagerung der Investitionen geführt. Viele Zulieferer müssen ihre Produktion an die neuen Anforderungen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Umschichtung der Investitionen soll helfen, die Ziele der Nachhaltigkeit zu erreichen und die Kostenstrukturen zu optimieren. Dieser Prozess wird jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen, wie z.B. die Umschulung von Mitarbeitern und die Anpassung von Fertigungsprozessen.

Investitionen ins Ausland: Zulieferer wollen umschichten

Ein alarmierender Trend in der deutschen Automobilindustrie: Laut einer Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) wollen 82 Prozent der deutschen Automobilzulieferer-Betriebe und mittelständisch geprägten Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen im laufenden Jahr Investitionen in Deutschland verschieben, ins Ausland verlagern oder ganz streichen.

Demnach planen 37 Prozent der Unternehmen oder fast zwei Fünftel eine Investitionsverlagerung ins Ausland – ein Höchstwert seit Januar 2023, als die monatliche Umfrage erstmals durchgeführt wurde. Verlagerungsziele seien in dieser Reihenfolge andere EU-Länder, Asien und Nordamerika. 32 Prozent der Betriebe wollen Investitionen verschieben, 13 Prozent geplante Investitionen streichen. Lediglich 17 Prozent bleiben bei ihren Investitionsplänen und nur ein Prozent der Unternehmen wollen mehr am Standort Deutschland investieren.

Bundesregierung muss ins Handeln kommen

Bundesregierung muss ins Handeln kommen

„Immer mehr Unternehmen des automobilen Mittelstandes planen, Investitionen ins Ausland zu verlagern. Für Berlin muss diese Entwicklung gleichermaßen Warnsignal wie Weckruf sein“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Die Bundesregierung muss ins Handeln kommen und Maßnahmen ergreifen, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland stärken. Wettbewerbsfähige Energiepreise, schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren, ein wettbewerbsfähiges Steuer- und Abgabensystem – die Liste ist lang.“

Die Regierung müsse aufpassen, dass das industrielle Netzwerk Deutschlands keinen Schaden nehme. Deutschland müsse Industriestandort bleiben. „Dafür braucht es statt Bürokratie und Klein-Klein eine echte langfristige Strategie für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Nur so kann Deutschland Industriestandort bleiben, nur so lassen sich Beschäftigung und Wohlstand hierzulande halten“, sagte Müller.

Gründe für die derzeitigen Entwicklungen in der Automobilindustrie

Gründe für die derzeitigen Entwicklungen in der Automobilindustrie

Die derzeit noch schwache gesamtwirtschaftliche Lage geht an der Branche nicht spurlos vorbei: Als Hauptgrund für Investitionsverlagerungen ins Ausland und die geringe Investitionsneigung im Inland geben die Unternehmen aktuell vor allem zu geringe Absatzerwartungen in Deutschland an.

Unabhängig von der Aktualität plagt die Unternehmen aber vor allem die Bürokratielast: 83 Prozent der Betriebe nennen die überbordende Bürokratie als größte Herausforderung am Standort Deutschland. Dieser Wert sei Januar 2023 (62 Prozent) kontinuierlich gestiegen, so der Automobilverband.

Weitere große Herausforderungen am Standort nennen die Betriebe hohe Abgaben und Steuern (65 Prozent), die hohen Strompreise (62 Prozent) sowie die Gaspreise (50 Prozent). Die Höhe der Energiekosten sei weiterhin eine zentrale Herausforderung für den automobilen Mittelstand, erklärte die Verbandschefin.

Mehr als zwei Drittel oder 68 Prozent der Automobilbetriebe leiden zudem unter dem Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel. 52 Prozent berichten von Problemen, den Fachkräftebedarf kurz- und mittelfristig zu decken.

Vier Fünftel der Betriebe sorgen zudem die zunehmenden Handelskonflikte in der Welt. Sie sehen allerdings weiterhin auch viele Standortvorteile in Deutschland. Dazu gehören das industrielle Netzwerk, die duale Ausbildung, die Infrastruktur und die politische Stabilität.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up