Der Kampf ums Überleben statt Euphorie - das ist die Realität für Trainer Funkel und den 1. FC Kaiserslautern. Die einstige Hoffnung auf eine bessere Zukunft wird von der harten Realität des „Hosenscheißerfußballs“ überschattet. Die Mannschaft kämpft nicht nur gegen den Abstieg, sondern auch gegen ihren eigenen Ruf. Die Fans sind enttäuscht und die Stimmung im Verein ist angespannt. Trotz aller Bemühungen scheint der Weg aus der Misere steinig zu sein. Die Spieler müssen sich nun beweisen und zeigen, dass sie mehr sind als nur „Hosenscheißer“. Es bleibt abzuwarten, ob es ihnen gelingt, die Kurve zu kriegen und den Existenzkampf erfolgreich zu bestehen.
Existenzangst wächst: Kaiserslautern steckt im „Hosenscheißerfußball“ fest
Fünf Ligaspiele in Serie sieglos, mit „Hosenscheißerfußball“ reihenweise Führungen verspielt - und jetzt geht es auch noch zum Spitzenreiter: Einen Monat vor dem Pokalfinale befindet sich der 1. FC Kaiserslautern im Zweitliga-Blues. Die Existenzangst ist allgegenwärtig, selbst der abstiegskampferprobte Friedhelm Funkel flüchtet sich vor dem Gastspiel bei Holstein Kiel in Floskeln. „Du hast keine Chance, also nutze sie. Genauso ist es irgendwie“, sagte der Trainer-Routinier. Derzeit liegen die Pfälzer als Vorletzter einen Punkt hinter dem Relegationsplatz und zwei hinter Rang 15. Es gebe vor dem Duell mit Bayer Leverkusen in Berlin noch „vier Alles-oder-nichts-Spiele“, betonte Funkel.
Funkel fordert Kampfgeist: Kaiserslautern vor schwerem Duell gegen Spitzenreiter Kiel
Und zum Start dieser Crunchtime stehe bei Spitzenreiter Kiel gleich am Samstag (13.00 Uhr/Sky) „mit Sicherheit das schwerste Spiel an. Sie sind unfassbar stabil, treten als Verein sehr geschlossen auf.“ Doch auch dort müssen Punkte her. Zuletzt hatte Geschäftsführer Thomas Hengen die chronisch von Toptorjäger Ragnar Ache abhängige Mannschaft wegen „Hosenscheißerfußball“ angezählt. Beim enttäuschenden 1:1 (1:0) gegen Wehen Wiesbaden in der Vorwoche wurde der FCK wie so oft nach Führung passiv - und mal wieder knallhart bestraft. „Du musst es halt irgendwann auch aufs Parkett bringen. Du kannst nicht sagen, nächste Woche, nächste Woche, nächste Woche. Irgendwann sind die Spiele aus“, monierte Hengen in der Rheinpfalz.
Für das drohende Horrorszenario Abstieg wäre der vor Jahren finanziell fast kollabierte Traditionsklub allerdings gewappnet. „Wir haben alle Szenarien vorbereitet. Wir haben unseren Job im Hintergrund gemacht. Wir haben für beide Ligen die Lizenz erhalten“, sagte Hengen. Der Verein müsse für einen möglichen Absturz in die 3. Liga lediglich „ein paar Nachweise erbringen hinsichtlich unserer Sponsoringeinnahmen“. Das werde man schaffen. Plan B soll allerdings in der Schublade bleiben, es gilt, das Horrorszenario in den letzten Spielen gegen Kiel, Magdeburg, Hertha und Braunschweig noch abzuwenden.
Diesen Glauben soll der in zahlreichen ähnlichen Situationen gestählte Funkel vermitteln. „Ich bin überzeugt, dass wir die Kurve kriegen. Wir haben die Qualität“, sagte der 70-Jährige. „Angriff“, gab Hengen als Motto aus, sei auch im Abstiegskampf „die beste Verteidigung“.
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