Die Frage nach der Bedeutung der Eisheiligen im Zusammenhang mit dem Klimawandel wirft ein neues Licht auf ein traditionelles Phänomen. In Zeiten, in denen die Temperaturen weltweit steigen und das Klima sich verändert, stellt sich die Frage, ob die Eisheiligen ihre Bedeutung als Wetterphänomen verlieren. Historisch gesehen galten die Eisheiligen als Zeitraum, in dem späte Fröste zu erwarten waren. Doch in einer Zeit, in der die Erderwärmung zunimmt und die Frühlingstemperaturen steigen, könnte sich dieses traditionelle Wissen als überholt erweisen. Die Diskussion darüber, ob die Eisheiligen in Zukunft noch eine Rolle im Wettergeschehen spielen werden, ist von großer Aktualität und wirft wichtige Fragen zur Anpassung an den Klimawandel auf.
Klimawandel beeinflusst die Bedeutung der Eisheiligen für Hobbygärtner
Die Eisheiligen sind für viele Gartenfreunde Gesetz: Erst wenn die Gedenktage zu Ehren von fünf Heiliggesprochenen Mitte Mai vorüber sind, ist in Deutschland die Gefahr von Frösten gebannt - so sagt man. Und erst dann kann man auch kälteempfindliche Pflanzen aussäen, aussetzen oder aus dem Winterlager holen.
Verschiebt sich die Frostgrenze? Experten diskutieren das jährliche Wetterphänomen der Eisheiligen
Die drei Gestrengen Die Eisheiligen – was ist dran an dem jährlich wiederkehrenden Wetterphänomen? In Norddeutschland gelten Mamertus, Pankratius und Servatius (aufeinanderfolgend 11. bis 13. Mai) als Eisheilige. Im Süden und Südosten des Landes werden neben Pankratius und Servatius Bonifatius (14. Mai) und die „Kalte Sofia“ (15. Mai) dazu gezählt.
Früher guter Richtwert Aber was ist dran, an den biblischen Wegweisern? Stimmen sie wirklich und vor allem immer noch? „Die Eisheiligen waren vor ein paar Jahrzehnten, also bevor der Klimawandel deutlich spürbar wurde, in vielen Regionen Deutschlands ein guter grober Richtwert“, so Experte für Agrarmeteorologie Andreas Brömser vom Deutschen Wetterdienst.
Frost ab Anfang Mai inzwischen unwahrscheinlich Inzwischen dürften die Eisheiligen allerdings hinfällig sein. Denn: Die Frostgrenze verschiebt sich mit dem Klimawandel weiter nach vorn. „Wenn man die 30-jährigen klimatologischen Referenzzeiträume 1961-1990 und 1991-2020 vergleicht, gehe ich von einer Verfrühung von 7 bis 10 Tagen aus“, so Brömser.
Mutige Hobbygärtner können also durchaus riskieren, früher mit dem Pflanzen loszulegen. Denn: „In den typischerweise milden Lagen Deutschlands liegt die Spätfrostwahrscheinlichkeit ab Anfang Mai bei unter 10 Prozent“, erklärt der Experte.
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