Rhein-Kreis: Wie ein digitaler Notarzt die Rettungskräfte unterstützen soll

Der Rhein-Kreis hat ein neues Projekt gestartet, das die Rettungskräfte in der Region unterstützen soll. Ein digitaler Notarzt soll künftig die Einsatzkräfte bei der Versorgung von Patienten vor Ort unterstützen. Durch die Integration von moderner Technologie sollen die Notärzte in Echtzeit mit den Rettungskräften kommunizieren und so eine schnellere und effizientere medizinische Versorgung gewährleisten. Dieses neue System verspricht eine Verbesserung der Notfallversorgung und könnte potenziell Leben retten. Die Einführung eines digitalen Notarztes zeigt deutlich, wie die Digitalisierung auch im Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung gewinnt.

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RheinKreis: TelenotarztSystem soll Rettungskräfte unterstützen und medizinische Versorgung verbessern

Im Notfall zählt oft jede Sekunde – das wissen vor allem Rettungskräfte. Doch gerade wenn viel Verkehr auf den Straßen herrscht oder das nächste Krankenhaus weit entfernt liegt, kann sich die Versorgung der Patienten verzögern. Deshalb soll das Telenotarzt-System nun Abhilfe schaffen. Der Aufbau des Systems, das bereits vor zwei Jahren im Kreisausschuss für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz zur Diskussion stand, nimmt nun konkrete Züge an, wie Kreissprecher Benjamin Josephs berichtet: In Kürze starte die Installation der Videotechnik sowie die Schulung der Sanitäter. Wenn dann die letzten Verträge unterzeichnet sind, kann das Telenotarzt-System im Rhein-Kreis Neuss an den Start gehen.

RheinKreis: Einsatz von digitalem Notarzt soll schnelle und effiziente Hilfe ermöglichen

RheinKreis: Einsatz von digitalem Notarzt soll schnelle und effiziente Hilfe ermöglichen

Doch worum handelt es sich konkret? Mithilfe von spezieller Technik in den Einsatzfahrzeugen kann ein externer Notarzt digital zu den Einsätzen des Rettungsdienstes hinzugezogen werden. Dank Deckenkamera und Video-Streams kann sich der live hinzugeschaltete Notarzt ein Bild vom Zustand des Patienten machen und die Vitalparameter per Echtzeitübertragung kontrollieren. So können Rettungskräfte vor Ort im Notfall von der medizinischen Expertise profitieren und den Patienten bestmöglich versorgen.

Primäraufgaben: Insofern kein Notarzt vor Ort ist oder sich das Eintreffen des notärztlichen Personals verzögert, kann der Telenotarzt die Rettungskräfte am Einsatzort bezüglich der Untersuchung und Behandlung von Patienten beraten, eine erste Diagnose stellen und eine Anleitung zur Gabe von Medikamenten geben. Sekundäraufgaben: Darüber hinaus kann der Telenotarzt die Voranmeldung der Patienten im jeweiligen Krankenhaus übernehmen, Weitertransporte und Verlegungen von Patienten in eine andere Klinik koordinieren oder nachträglich – nach Absprache mit dem Rettungsteam – einen Notarzt anfordern, der vor Ort hilft.

Im Ernstfall gehe so weniger Zeit verloren, so Josephs, der von einer „effizienten und schnellen Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung“ spricht. Ein zusätzlicher Aufwand für die medizinischen Fachkräfte im Rhein-Kreis entstehe dadurch aber nicht. Dank einer Kooperation mit der Stadt Aachen und dem dort bereits etablierten Telenotarzt-System könne der Rhein-Kreis die bestehenden Strukturen nutzen. Josephs betont aber auch: „Die bestehende Versorgung wird durch das Telenotarzt-System nicht abgelöst oder minimiert, sondern ergänzt.“

Angesichts der guten Erfahrungen, welche in der Region Aachen mit diesem Konzept gemacht wurden, ist auch Matthias Laufenberg, Chefarzt am Lukaskrankenhaus und Direktor des Zentrums für Notfallmedizin am Rheinland Klinikum, positiv gestimmt: „Wenn die Wagen dementsprechend ausgestattet sind, bedeutet dieses Konzept für den Rettungsdienst, dass mehr Notfall-Patienten schneller, auch notärztlich, betreut werden können.“

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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