Die überbordende Bürokratie hemmt das Wirtschaftswachstum.
Die deutsche Wirtschaft leidet unter der lastenden Bürokratie, die das Wirtschaftswachstum hemmt. Laut einer aktuellen Studie behindern überflüssige Vorschriften und Regelungen die wirtschaftliche Entwicklung und verhindern, dass Unternehmen ihre volle Produktivität entfalten können. Die Bürokratiekosten belaufen sich auf Milliarden von Euro, die ansonsten in Investitionen und Forschung fließen könnten. Es ist daher dringend notwendig, die Regulierungen zu überarbeiten und die Bürokratie zu reduzieren, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Bürokratie hemmt Wirtschaftswachstum: Eine überbordende Bürokratie hemmt das Wirtschaftswachstum
Die ausufernde Bürokratie entwickelt sich zunehmend zu einem Standortproblem für Deutschland und Europa. Es herrscht quer durch das politische Spektrum Einigkeit: Entbürokratisierung ist dringend notwendig. Gleichwohl kommt die Politik nicht wirklich voran.
Im Gegenteil: Den Unternehmen werden immer neue Berichts- und Dokumentationspflichten auferlegt. Ein Beispiel sind die in der CSR-Direktive der EU den Unternehmen auferlegten Verpflichtungen, jährlich über ihre ökologische und soziale Nachhaltigkeit sowie die nachhaltige Unternehmensführung zu berichten.
Bisher waren nur große Unternehmen von öffentlichem Interesse und mehr als 500 Mitarbeitern zu einer solchen Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Mit der EU-CSR-Direktive ändert sich das jedoch. Ab 2025 unterliegen auch Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, einer Bilanzsumme von 20 Millionen Euro oder einem Jahresumsatz von 40 Millionen Euro der Berichtspflicht. Kleine und mittelständische Unternehmen folgen ab 2026.
Dass dies für die Unternehmen mit erheblichem Aufwand verbunden sein wird, ist klar – ob die Berichtspflichten wirklich irgendetwas bringen, hingegen nicht.
Standortprobleme in Deutschland und Europa: Bürokratie behindert Wirtschaftsentwicklung
Die Gründe für die ausufernde Bürokratisierung sind vielfältig. Zum einen erscheinen Regulierungen und Berichtspflichten aus politischer Sicht verhältnismäßig günstig, da die damit verbundenen Kosten nicht in öffentlichen Haushalten abgebildet werden, sondern von den Betroffenen getragen werden. Gerade in Zeiten vermeintlich knapper Kassen ist das attraktiv.
Zum anderen hat sich im öffentlichen Sektor eine Kultur der absoluten Risikominimierung breit gemacht. Die Befürchtung, Fehler zu machen und dafür verantwortlich zu sein, führt zu einer Praxis der übermäßigen Regulierung und Untersagung statt zu einer Praxis des Ermöglichens.
Für Deutschland und die EU als Wirtschaftsstandort ist dies kontraproduktiv, hier muss sich viel ändern und zwar schnell.
Unser Autor ist Professor für Wettbewerbsökonomie an der Universität Düsseldorf. Er wechselt sich hier mit der Ökonomin Ulrike Neyer und dem Vermögensexperten Karsten Tripp ab.
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