Bei Fernbus-Reisen kommt es immer wieder zu Ärgerlichkeiten mit verlorenem Gepäck. Laut Verbraucherzentrale NRW erleben viele Reisende während ihrer Fernbus-Reise einen wahren Alptraum, wenn ihr Gepäck auf mysteriöse Weise verschwindet. Doch keine Sorge, die Verbraucherzentrale NRW bietet hilfreiche Tipps, um das Risiko eines verlorenen Gepäcks zu minimieren. Von der richtigen Kennzeichnung des Gepäcks bis hin zu den Rechten als Reisender – wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Dinge, die Sie bei Fernbus-Reisen beachten sollten, um Ihren Alptraum zu vermeiden.
Alptraum Gepäck: Tipps, um das nächste Reiseunternehmen zu vermeiden
Nach zehnstündiger Fahrt und mehreren Zwischenstopps erreicht der Fernbus endlich das ersehnte Urlaubsziel. Doch nicht selten kommt es vor, dass Koffer oder Reisetasche, entgegen der Erwartung, nicht im Stauraum des Reisebusses auffindbar sind. Für Betroffene ist das dann nicht nur sehr ärgerlich, sondern oft entsteht auch ein finanzieller Schaden, je nach Inhalt des Koffers.
„Die meisten Fernbusunternehmen schließen die Haftung für beschädigtes oder verloren gegangenes Gepäck für die gängigsten Fälle in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen aus”, erklärt Iwona Husemann, Juristin der Verbraucherzentrale NRW.
Tipps von der Verbraucherzentrale NRW
Sie gibt Tipps, damit die nächste Fahrt mit dem Fernbus nicht mit Kleiderkauf und Co. am Zielort beginnen muss:
Gepäck mit Wiedererkennungswert
Ein anderer dunkler Koffer ist schnell mit dem eigenen verwechselt. Um versehentliche Mitnahmen durch Dritte zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, entweder einen farbenfrohen oder gemusterten Koffer zu wählen oder sein Gepäck so zu individualisieren, dass es sich leicht von anderen unterscheiden lässt – zum Beispiel mit einem bunten Kofferband, Aufklebern oder Kofferhüllen.
Vorsicht ist dabei mit sehr auffälligen oder unverkennbar hochpreisigen Koffern geboten, da diese möglicherweise ungewollt die Aufmerksamkeit von Dieben auf sich ziehen könnte, die darin Wertvolles wittern. Gleiches gilt für übermäßig große Sicherheitsschlösser.
Angaben am Gepäckstück
Am Gepäckstück sollte ein Schild mit den eigenen Kontaktdaten angebracht sein, um eine Zuordnung im Fall eines Auftauchens an anderer Stelle zu erleichtern. Diese Paketbänder können im Vorfeld ausgedruckt und angebracht werden, inzwischen werden diese zum Teil aber auch vor der Abfahrt am Bus noch ausgegeben.
Wichtig: Sensible Daten wie die Adresse sollten nicht offen sichtbar sein, da Einbrecher daraus potenziell ableiten könnten, wessen Wohnung gerade leersteht. Außerdem sollte die Zieladresse, also zum Beispiel das Hotel, angegeben werden, damit das Gepäck gegebenenfalls noch dorthin nachgeschickt werden kann.
Kofferinhalt dokumentieren
Da Reisende von ihrem Sitzplatz aus ihr Gepäckstück im Bauch des Busses nicht im Blick haben, müssen sie sich darauf verlassen, dass das Buspersonal das Ein- und Ausladen von Gepäck mit gebotener Sorgfalt überwacht.
Kritisch sind hier vor allem Zwischenstopps, bei denen es häufig unübersichtlich und hektisch zugeht. Zwar hat das Buspersonal hier klare Anweisungen, den Gepäckraum nicht unbewacht zu lassen, die Realität sieht jedoch häufig anders aus.
Nicht selten stehen die Ladeklappen offen und das Gepäck liegt wie auf dem Präsentierteller. Ein leichtes Spiel für Diebe.
Anspruch auf Schadensersatz
Handelt es sich beim Verlust von Gepäckstücken, wie in diesem Fall, um grobe Fahrlässigkeit, können Betroffene Schadensersatzansprüche gegen das Unternehmen stellen. Da es hier vor allem um die Höhe der Entschädigungssumme geht und die Beweislast aufseiten der Reisenden liegt, sollten vor Reiseantritt Fotos vom Inhalt des Koffers gemacht werden. Im besten Fall sind auch noch Kaufbelege vorhanden.
Wertsachen bei sich tragen
Da trotz Maßnahmen wie zusätzlichem Personal an Haltestellen, Kameras im Gepäckraum oder Einchecksystemen nie zu hundert Prozent garantiert werden kann, dass der Koffer nicht in fremde Hände gerät, sollten Wertgegenstände wie Laptops, Tablets oder Schmuck vor dem Verstauen umgepackt und bei sich getragen werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und es einzurichten vermag, kann auch ganz auf den verstauten Koffer verzichten und nur mit Handgepäck reisen.
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